Die Supermarkt-Lüge
wie echte Allergien aus: Juckreiz, tränende Augen, Hautschwellungen oder Asthma.
»Auf einige Zusatzstoffe reagieren Pseudoallergiker besonders häufig«, erklärt der TÃV Süd. Geschmacksverstärker wie E 620 sind darunter, ebenso Konservierungsstoffe wie Benzoesäure (E 210) und Sorbinsäure (E 200), die beispielsweise in Fischkonserven und Light-Produkten verwendet werden. Dazu kommen Azofarbstoffe wie das dunkelrote Azorubin (E 122) oder das gelbe Tartrazin (E 102). Sie werden in der Getränke- und SüÃwarenherstellung verwendet und kommen auch in Senf und Puddingpulver vor. Auch die Antioxidantien Butylhydroxyanisol (E 320) und Butylhydroxytoluol (E 321) scheinen laut TÃV Süd pseudoallergische Reaktionen auszulösen, sie stecken unter anderem in SüÃigkeiten, Knabberartikeln und Bratfetten.
Neben Pseudoallergien können Zusatzstoffe auch IntoÂleranzen verursachen und damit unter anderem Magen-Darm-Probleme auslösen. In Verdacht stehen SchwefelÂdioxid (E 220), das sich in Wein, KartoffelÂÂfertigprodukten und Trockenfrüchten verbirgt, sowie Fruktose und LakÂtose, Gluten und SüÃstoffe wie Aspartam.
Auch die als harmlos geltenden Emulgatoren und Verdickungsmittel sieht der TÃV skeptisch: »Obwohl die meisten Verdickungsmittel natürlicher Herkunft sind, ist ihr Gebrauch für sensible Personen mit gesundheitlichen Risiken verbunden. [â¦] Carrageen (E 407), Traghant (E 413) und einige Alginate (E 400âE 405) rufen unter Umständen pseudoallergische Reaktionen hervor. Alginate bilden auÃerdem zusammen mit Spurenelementen schwer lösliche Verbindungen im Darm und können so möglicherweise die Aufnahme von Spurenelementen und Mineralstoffen verhindern. Eine generelle Gefährdung durch Verdickungsmittel ist sicher nicht zu befürchten, zum Schutz aller Verbraucher sollte ihr Einsatz aber auf ein vernünftiges Maà beschränkt bleiben.«
Wird dieses vernünftige Maà überschritten, können solche Additive in entsprechenden Dosierungen körperÂliche Symptome wie Durchfall und Unwohlsein hervorrufen. E 473 (Zuckerester), E 461 (Methylcellulose) und E 953 (Isomalt) entfalten in höheren Dosierungen abführende Wirkungen â auch wenn es für diese Substanzen keine gesetzliche Höchstgrenze gibt. Aufgrund ihres geringeren Körpergewichtes sind von derartigen NebenÂwirkungen vor allem Frauen betroffen.
Das deutsche Internetportal Zusatzstoffe-online des BundesÂverbands Die Verbraucherinitiative e.V. steht Additiven nicht prinzipiell ablehnend gegenüber. Dennoch wird auf den Seiten erklärt, dass bestimmte Additive mit Allergien und allergieähnlichen Symptomen in Verbindung gebracht werden. Dies sind:
E 100 Kurkumin; E 102 Tartrazin; E 104 Chinolingelb; E 110 Gelborange S; E 120 Echtes Karmin (Cochenille); E 122 Azorubin; E 123 Amaranth; E 124 Cochenillerot; E 129 Allurarot AC; E 151 Brillantschwarz BN; E 155 Braun HT; E 160b Annatto; E 180 Litholrubin BK/Rubinpigment BK; E 200 â 203 Sorbinsäure und Sorbate; E 210 â 213 Benzoesäure und Benzoate; E 214 â 219 Para-Hydroxybenzoe säureester (PHB-Ester) und ihre Verbindungen; E 220 â 224, E 226 â 228 Schwefeldioxid und Sulfite; E 310 â 312 Gallate; E 320 Butylhydroxyanisol (BHA); E 321 ButylhyÂdroxyÂtoluol (BHT); E 330 â 333 Citronensäure und Citrate; E 380 Triammoniumcitrat; E 407 Carrageen; E 407a verarbeitete Eucheuma-Algen; E 410 Johannisbrotkernmehl; E 412 Guarkernmehl; E 413 Traganth; E 414 Gummiarabicum; E 416 Karaya; E 1105 Lysozym; E 1505 Triethylcitrat; E 1519 Benzylalkohol.
Abgesehen von Pseudoallergien können Zusatzstoffe auch eine Rolle in der Entstehung schwerer Krankheiten spielen. Entsprechende Studien existieren, ebenso wie die Gegengutachten, die zumindest teilweise von den ÂHerstellern der Additive oder der Lebensmittelindustrie bezahlt wurden. So ist laut Zusatzstoffe-online das krebserregende Potential verschiedener Zusatzstoffe umstritten.
Nitrate und Nitrite (E 249, E 250, E 251, E 252), oft anzutreffen in Wurst und Fleischprodukten, erzeugen zusammen mit EiweiÃbausteinen (Aminen) die sogenannten Nitrosamine, die sich im Tierversuch als schädlich für Leber und Erbgut erwiesen haben.
Ãber Beta-Carotin (E 160a) heiÃt es, dass die Aufnahme groÃer Mengen bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs erhöhe.
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