Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Supermarkt-Lüge

Die Supermarkt-Lüge

Titel: Die Supermarkt-Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Zipprick
Vom Netzwerk:
vorgegaukelt, den die Ware ohne Beigabe definitiv nicht hätte.
    Auf der Website www.glutamat.info heißt es auf die ­Frage, ob MSG es Lebensmittelherstellern erlaube, qualitativ hochwertige Zutaten durch Zutaten minderer oder schlechter Qualität zu ersetzen, dass MSG »lediglich den Eigengeschmack guter Lebensmittel verstärken« könne. Demnach wäre Glutamat ein Additiv, das laut seinen Herstellern gute Nahrungsmittel von solchen minderer ­Qualität zu unterscheiden helfen kann. Da hat es die PR-Abteilung des Herstellers dann vielleicht doch ein wenig übertrieben …
    Aspartam (E 951) ist ein beliebter, weil äußerst effizienter Süßstoff; die Süßkraft von Aspartam ist gut 200-mal größer als die von Zucker. Allerdings steht dieser Süßstoff unter dem Verdacht, ähnlich wie Glutamat das eben erwähnte »China-Restaurant-Syndrom« auszulösen. Einige Studien stützen diese Behauptung, andere sagen das Gegenteil. Zu den Kritikern des heftig umstrittenen Aspartam zählt Morando Soffritti von der European Ramazzini Foundation (ERF), einem Krebsforschungsinstitut in ­Bologna, Italien. Soffritti veröffentlichte 2006 in dem ­internationalen Fachmagazin Environmental Health Perspectives eine Studie dazu.
    Morando Soffritti und seine Kollegen fütterten 1.800 Sprague-Dawley-Ratten zusätzlich zu ihrer normalen Nahrung mit Aspartam in Dosen von täglich 4 bis 5.000 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Diese Fütterung begann im Alter von acht Wochen und endete mit dem natürlichen Tod der Tiere. Sämtliche Tiere wurden nach ihrem Tod obduziert und sorgfältig auf mikroskopische Veränderungen in den verschiedenen Organen hin untersucht. Die mit Aspartam gefütterten Tiere, männliche wie weibliche, wiesen deutlich häufiger maligne Tumoren an verschiedenen Organen, Lymphome und Leukämien auf als die Ratten der Kontrollgruppe, die »süßstofffrei« gelebt hatten.
    Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) überprüfte vor diesem Hintergrund nochmals die vorliegenden Studien zu Aspartam und stufte den Süßstoff abschließend weiterhin als unbedenklich ein.
    Doch Soffritti ließ nicht locker und veröffentlichte vier Jahre später eine weitere Aspartam-Studie: Sechs Gruppen von 62 bis 122 männlichen und weiblichen Mäusen wurden verschiedene Dosen Aspartam verabreicht. Vom zwölften Tag nach der Zeugung, als die Maus also noch ein Mäuse-Embryo war, bis zum Tod. Jedes Tier wurde ­einer kompletten Autopsie unterzogen und alle Gewebe und Organe von allen Tieren wurden mikroskopisch untersucht.
    Die Mäusemännchen, die mit Aspartam ernährt worden waren, litten an »erhöhter Inzidenz von hepatozellulären Karzinomen«, mit anderen Worten: Die männlichen Mäuse erkrankten an Krebs. Bei den weiblichen Mäusen wurden keine karzinogenen Wirkungen beobachtet. Kritiker der Studien erwiderten, die Aspartam-Dosis sei überhöht gewesen und ohnehin wären Tests an Mäusen und Ratten nicht auf den Menschen übertragbar.
    Auch die Hersteller von Additiven testen ihre Produkte i m Tierversuch. Einen Test am Menschen verbietet die medizinische Ethik. Vertragen Ratten und Mäuse neue Zusatzstoffe gut, heißt es nicht selten, dass solche Tests besonders aussagekräftig seien. Auch wenn die Nager nach wie vor keine Menschen sind.
    Andere Studien zu Aspartam sprechen von erhöhtem Brustkrebsrisiko, Degeneration von Gehirnzellen und einem erhöhten Risiko von Frühgeburten. Dennoch wird Aspartam von der EFSA weiterhin als harmlos eingestuft und findet sich daher in zahlreichen Lebensmitteln.
    Synthetische Azofarbstoffe sind seit Jahren umstritten, trotzdem werden sie in vielfältiger Form in der Lebensmittelproduktion eingesetzt: Die Lebensmittelindustrie mag Azofarbstoffe, weil sie als lichtecht und stabil gelten.
    Anilin heißt der Basisstoff, der zur Herstellung der Azofarbstoffe benötigt wird. Im 19. Jahrhundert extrahierte man ihn aus Steinkohleteer, heute wird er aus Erdöl gewonnen. In Tierversuchen erwiesen sich Azofarbstoffe wiederholt als erbgutschädigend, krebserregend und schädlich für das Immunsystem, zudem können sie Hautreaktionen hervorrufen. Darüber hinaus können sie wie schon erwähnt Aluminium enthalten, was seinerseits in Verdacht steht, Demenzerkrankungen zu fördern. Körpereigene

Weitere Kostenlose Bücher