Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Supermarkt-Lüge

Die Supermarkt-Lüge

Titel: Die Supermarkt-Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Zipprick
Vom Netzwerk:
entzündlicher Darmerkrankungen negativ beeinflussen kann. Zudem steht E 407 im Verdacht, allergieähnliche Symptome auszulösen. Abgebaute oder degradierte Carrageene beeinflussten in Tierversuchen Zellen des Immunsystems oder führten zur Geschwürbildung. Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der Europäischen Kommission (SCF) empfiehlt dementsprechend, den Gehalt degradierter Carrageene in E 407 so gering wie möglich zu halten, und sprach sich 2003 dafür aus, E 407 nicht für Säuglingsanfangsnahrung zuzulassen.
    Die amerikanische Medizinerin Joanne K. Tobacman hat mehr als ein Jahrzehnt zum Thema E 407 geforscht und geht sogar noch einen Schritt weiter. So widerspricht sie der offiziellen Meinung, der zufolge nur abgebautes Carrageen potentiell schädlich ist. Laut ­Tobacman wird das schädliche degradierte Carrageen auch im Körper selbst hergestellt, zum Beispiel durch Verdauung mit Magensäure oder Darmbakterien. In ihren Experimenten tauchten bei Versuchstieren Darmgeschwüre und Krebs sogar bei einer Dosierung auf, die weit unter dem heutigen täglichen Konsum liegt. Laut Dr. Tobacman nehmen Menschen heute täglich 30-mal mehr E 407 zu sich, als sie in ihren Stu­dien verwendete.
    Dennoch, heute werden mehr Milchprodukte denn je mit E 407 angereichert. Und warum? Nun, es kann die Konsistenz verbessern, es sorgt dafür, dass Sahne schneller steif wird, und steckt als Verdickungsmittel in diversen Gerichten. Übrigens ist dieser Zusatzstoff trotz aller Einwände auch in Bio-Nahrung zugelassen.
    ___________________
    Eier
    Nur Freilandhaltung. Der Grundsatz gilt für alle Esser, die sich halbwegs für das Wohl von Hühnern interes­sieren.
    Die Käfigbatteriehaltung mit zehn Stockwerken voller Metallknäste und 550 cm 2 Platz pro Henne wurde abgeschafft. Inzwischen hat jede Henne doppelt so viel Platz wie früher zur Verfügung, dazu gibt es Scharrbereiche, Sitzstangen und Nester.
    In Deutschland gibt es auch sogenannte Kleingruppenhaltung . Dabei leben die Hennen in Gruppen von 40 bis 60 Tieren und verfügen zusammen über 800 bis 900 cm 2 Fläche. Der deutsche Tierschutzbund findet den Begriff »Kleingruppenhaltung« beschönigend und kritisiert diese Praxis.
    Freilandhaltung hingegen ist gewissermaßen »Bodenhaltung plus Auslauf«. Bodenhaltung wird für artgerechter gehalten als Käfighaltung. Kritiker wenden jedoch ein, dass Hennen mit ihrem Kot in Kontakt kommen, was die Verbreitung von Krankheiten fördern kann. Ein Freilandhuhn verfügt neben seinem Stall immerhin über vier m 2 Auslauffläche. Freilandhühner können Greifvögeln und anderen natürlichen Feinden zum Opfer fallen, von Parasiten befallen werden oder Krankheiten wie Pocken bekommen. Wohl auch deshalb erhielten 2012 laut einer Studie des Landesamts für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) rund 92 Prozent der Hühner Antibiotika. Immer wieder kommen Dioxineier in die Schlagzeilen. Dioxin gilt als krebserregend und extrem toxisch. Ursache der Verseuchung sind oft Futtermittel, die ihrerseits mit Dioxin belastet sind. Auch Eier aus Bio- oder Freilandhaltung sind davon betroffen.
    Wer sich davor schützen möchte, muss nach einer ­Dioxinwarnung, etwa durch Verbraucherverbände, die » Einummer « kontrollieren: Die erste Zahl steht für die Haltungsform, also 0 für Biohaltung, 1 für Freilandhaltung, 2 für Bodenhaltung und 3 für Käfighaltung. Danach zeigen zwei Buchstaben das Herkunftsland an. DE steht für Deutschland, AT für Österreich, BE für Belgien, IT für Italien, NL für Niederlande und ES für Spanien. Anschließend stehen in Deutschland zwei Ziffern für das Bundesland: 01 steht für Schleswig-Holstein, 02 für Hamburg, 03 für Niedersachsen, 04 für Bremen, 05 für Nordrhein-Westfalen, 06 für Hessen, 07 für Rheinland-Pfalz, 08 für Baden-Württemberg, 09 für Bayern, 10 für Saarland, 11 für Berlin, 12 für Brandenburg, 13 für Mecklenburg-Vorpommern, 14 für Sachsen, 15 für Sachsen-Anhalt und 16 für Thüringen. Dahinter schließlich steht die vierstellige Betriebsnummer des Legebetriebes, und die letzte Zahl ist die Stallnummer. Zusätzlich steht auf dem Eierkarton ein Code für die Packstelle der Ware. Ein Ei kann also aus Belgien stammen (BE auf dem Ei) und in Deutschland verpackt worden sein (DE auf dem

Weitere Kostenlose Bücher