Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
Vom Netzwerk:
Persson.
    Er versuc ht e nicht ei n m a l , seine Schadenfreude zu verbergen. Sie saßen in i h rem ge m eins a m en Büro und tranken noch einen weiteren Becher Kaffee, um diesen Freitag zu beginnen. Irene hatte gerade in K urzfassung erzählt, was in Kopenhagen vorgefallen war, und ihren Bericht damit b e endet, dass Fa m ilie Huss wa h rschei n lich auch einen d er W elpen würde aufne h m en müssen.
    »Bei uns dreht sich alles nur noch um den W e l pen, den wir bekom m en sollen. Sara hat Fressnäpfe, Gum m iknochen, einen Korb und was weiß ich nicht alles gekauft«, meinte Tommy schicksalsergeben.
    »Ich hatte nicht vor, m i ch noch ein m al m i t einem Welpen abzuplagen. Diese Tierarztbesuche und dann das Abrichten. Oje! Als hätte m an noch m al ein Baby.«
    Um das The m a zu wechseln, fragte sie: » W ie steht’s m i t Jack the Ri p per?«
    »Es geht. Ich habe eine bestim m t e Theorie. Zwei seiner Opfer haben von einem eigena r tigen Geruch gesprochen, den er gehabt haben soll, J e t z t ist dem letzten Mädchen eingefallen, was es war.«
    Tom m y m a chte eine K unstpa u se, ehe er langsam sagte: »Essen.«
    »Essen ? «
    »Ja. Essensdünste. Der Geruch scheint in seinen Kleidern zu sitzen und vielleicht auch in seinen Haaren. Meine Th e orie ist, d a ss er in einer Restaurantküche arbeitet. M eist sc h lie ß t die Küche gegen zwölf. Dann dauert das Aufräu m en m i ndestens ein, m anch m al sogar zwei Stunden. Das weißt du, du bist schließlich m i t je m and e m a us der Branche verheiratet.«
    Irene nickt. Krister war nur selten vor zwei zu Hause, wenn er Spätschicht hatte.
    »Alle vier Male hat Jack zwischen zwei und drei Uhr nachts zugeschlagen. Immer in Vasastan. Ich habe vor, m i ch in den Lokalen in der Gegend u m zusehen, besonders beim Küch e npersonal.«
    »Krister kannst du so f ort a u sschließen. Er ist zu groß und zu dick. Die Täterbeschreibung passt auf ihn also nicht. Außerdem ist er zu a lt. Jack the Ripper ist doch um die dreißig, wenn ich m i ch richtig erinnere.«
    »Es gibt noch ein paar, die m i r verdächtiger vorkom m en als Kri s ter«, m einte Tommy trocken.
     
     
    Den Rest d es Tages ve rbrac h te Irene am Computer. Die einzige Unterbrechung w ar das Mittagessen in der Kantine der staatlichen Krankenv e rsicherung. Das Hühnerragout war gar nicht so übel, aber Irene dachte trotzdem sehnsuchtsvoll an das Essen in Kopenhagen. Jens und Peter saßen sicher g e ra d e m it einem eiskalten Bier in einer netten Kneipe. Ihr fast alkoholfreies Bier kam ihr plötzlich fürchterlich dünn und wässrig vor. Der Bericht über die Ereignisse in Kopenhagen wurde sehr lang. Nach schweren Bedenken erwähnte sie auch Marcus’ Bild über E m ils Bett. Diese In f o r m ation war zu wichtig, als dass s i e sie einfach hätte weglassen können. Sie servierte aber auch hier die kleine L üge, die sie dem Kom m issar und Hannu bereits m ündlich aufgetischt hatte, w onach sie Marcus von den Bildern sei n es F o toalbu m s, das sie in seiner W ohnung gefunden hatten, wieder erkannt hätte. Es hatte zwar auch hier einige Nacktaufnah m en gegeben, aber die waren läng s t nicht von der Qualität gewesen wie die gerah m ten Bilder. V i elleicht würde es sich lohnen, den Fotografen ausfindig zu m achen? Er m üsste eige n t lich na m h a f t sein. Irene beschloss, einen ernsthaften Versuch zu unterne h m en. Aber dazu bra u chte sie Kopien der Bilder in Kopenhagen.
    Sie rief Jens Metz an. Glücklic h erw e i se war er in seinem Büro. Er versprach, eine Kopie des Bildes ü b er E m ils Bett an f ertigen z u lassen.
    »Brauchen Sie es in v o ller Größ e ?«, wollte e r wissen.
    »Nicht unbedingt. Aber auch nicht zu klein.«
    »Okay. Ich küm m er m i ch dru m .«
    Irene dankte noch ein m a l dafür, dass sie in Kopenhagen so zuvorkommend behandelt worden waren, und Jens konterte höflich, dass sie jederzeit wieder willkom m en seien. Dann legten sie auf.
    Irene zögerte, zog dann ihr Handy aus der Tasche und rief Tom Tanaka an. E s klingelte einige Male, bevor er antwort e te. Als sie s e i n e Stim m e hörte, w a r i h r klar, dass sie ihn geweckt hatte. Seine Stim m e klang rau.
    »Hier To m . «
    »Hallo. Irene Huss. Ents c huldigen Sie, dass ich Sie geweckt habe.«
    Tom m u r m e lte etwas Undeutl i ches. Ire n e b esc h l o ss, das Gespräch kurz zu halten und gleich zur Sache zu kom m en.
    »Könnten Sie m i r Kopien der Bilder m achen lassen, die Sie an der Wand hängen haben ?

Weitere Kostenlose Bücher