Die Tätowierung
Würge m ale.«
»Haben Sie das Seil gefunden ? «
»Nein. W eder im Hotel Aurora noch in E m ils Wohnung. Keine Spur auch von dem Folterinstru m ent, das der Mörder verwendet hat, um d e n Unterleib zu m a ssakrieren. Blokk glaubt, dass es sich um einen Gum m iknüppel handelt. In seinem vorläu f igen Bericht sc h rei b t er: ›ein Gum m iknüppel, wie ihn die P o lizei verwendet, eventuell etwas größer.‹«
Der Polizist. Irene wur d e ne r vös. D as vera n l as s t e sie zu folgender F rage: »Ehe ich es vergesse: W ann war Peter Møll e r in S ü da f rik a ? «
»Im April. Drei W och e n. W aru m ? «
Jens klang erstaunt.
»Entschuldigen Sie. Das war n u r so eine Idee. Ich habe ihn gestern aus kollegialem Interesse nach seinem Urlaub gefragt, aber er hatte so überhaupt keine Lust, m i r etwas darüber zu erzählen. Ich hatte das Gefühl, in ein Fettnäpfchen getreten zu sein.«
Irene hoffte aus ganzer Seele, dass sich Jens m it ihrer h a l ben Lüg e zu f r i e d en g e b en und die Sache auf sich beruhen lassen würde.
»Das war gar nicht so m er k würdig, dass er Ihnen davon nichts erzä h len wollte«, erwide r t e J e ns trocken.
Beide schwiegen einen Augenblick. Schließlich brach Jens das Schweigen: »Wir lassen beide Unifo r m en, die wir bei E m il gefunden haben, näher untersuchen. Auf der einen waren m ehrere dunkle F l ecken, die sehr verdächtig wirkten.«
»Blut ? «
»Möglich.«
Irene kam ein Gedanke.
»Merkwürdig, dass alle Sachen von Marcus verschwunden sind. Als wolle je m and alle seine Spuren auslöschen. Und wo sind seine Kleide r ? Er ist s chlie ß li c h Anfang März nach Göteborg gefahren, um Som m ersachen f ür seine T hailan d reise zu holen. W arum liegen s e ine W i ntersachen nicht in den Schränken von E m il? Und wo hat e r s e ine Arbeitssa c hen? Die h atte er sc hl ießlich in Kopenhagen dabei, weil er dort diverse Aufträge hatte.«
» W ir sind immer noch damit b e schäftigt, das Haus zu durchsuche n , in d e m Emil gewohnt hat. Den Speicher u n d den Keller. Vielleicht finden wir di e Sachen ja irgendwo dort versteckt.«
»Melden Sie sich, wenn etwas Interessantes auftaucht?«
»Versprochen. Bis dann.« Sie le g t en auf.
Irene ging in Anderssons Büro. Es duftete bereits verführerisch nach frisch aufgegossenem Kaff e e. Hannu Rauhala war ebenfalls anwesend. Irene begrüßte ihn und grat u lierte ihm zum neuen Lebensabschnitt.
»Ihr seid also nic h t direkt in die Flitt e rwochen aufgebrochen?«
»Nein.«
Wäre es je m and anderes gewesen, hätte Irene sich e r nachgehakt. Aber sie wusste, dass sich das bei Hannu nicht loh n te. W ollte er n i chts e rzä h l e n, dann tat e r es auch nicht. Bei G elegenheit w ürde sie eben Birgitta fragen.
»Ich habe eben m it Hans Pahliss gesprochen. E r kommt morgen gegen vier«, sagte Hannu.
Irene nahm sich vor, bei d i eser V erneh m ung dabei zu sein. Es war sic h er ä uß erst interessant, was der Virologe zu sagen hatte. Gerade auch im Hinblick darauf, dass er Arzt war.
Sie gossen sich jeder ein e n Kaffee ein, ehe Irene m it ihrem langen Bericht begann.
Weder der Kom m issar noch Hannu unterbrachen sie ein einzi g es M al. Trotzdem dauerte ihr Referat fast zwei Stunden. Andersson saß da, presste die Fingerspitzen zusam m en und brum m t e gelegentlich zustim m e nd. Hannu fixierte konzentriert einen Punkt neben Irenes linkem Ohr. Beide schienen ganz bei der Sache zu sein.
Schließlich sagte der Kom m issar: »Da sich E m il und Marcus kannten, m uss m an davon ausgehen, dass sie auch den Mörder kannten. Die Frage ist, ob wir ihn in Göteborg oder in Kopenhagen suchen m üssen.«
»Sowohl als auch«, m einte Hannu.
»Er hat nachweislich in beiden Städten ge m ordet, aber ich m einte, wo er wohl wohnt«, versuchte Andersson seine Frage zu präzisieren.
»Sowohl als auch«, sagte Hannu wieder.
W ollte e r si ch über den Kom m issar lustig m achen? I r e n e sah Hannu erstaunt an, ehe ihr ein Licht aufging.
»Du m einst, dass der Mörder an beiden Orten wohnen könnte ? «, fragte sie.
»In jedem Fall hat er sta r ke Bezüge zu beiden.«
»Marcus sprach von ›seinem Ar zt ‹ in Göteborg. Er deutete an, dass es m it diesem A r zt gefährlich werden könnte. Der Polizist in Kopenhagen könnte fast so gefährlich werden wie der Arz t , hat er bei einer anderen Gelegenheit gesagt.«
Der Kom m i ssar unterbrach sie verärgert: »Das ist das, was dein Zeuge behauptet, dessen Ide
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