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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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ir brauchen einen Videorekorder.«
    »Kein Pro b le m . W i r haben ei n en im Kaffeezimmer«, antwort e te I rene.
    Peter schüttelte den Kopf.
    »Das Kaffeezim m er kommt nicht in Frage. W i r m üssen ungestört sein.«
    »Das kann ich einrichten«, m einte Hannu.
    Er stand auf und verschwand auf dem Gang. A l s er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sagte Irene: »Erzähl m i r doch, was Tom zugestoßen ist.«
    Ihr flehender Tonfall entging Peter nicht. Er sah sie einen Augenblick scharf an und sagte dann: »Wenn ich nur begreifen könnte, was i h r zwei m iteinander habt.«
    Die Andeutung eines Lächelns war in seinem Gesicht auszu m achen, und Irene wurde es leichter u m s Herz.
    Peter zog sich sein Baumwolljackett aus und h ängte e s über die Rückenlehne seines Stuhls. Den Aktenkoffer behielt er im m er noch auf den Knien.
    »Tanaka schließt sein Geschäft Sa m stagabend i mm er u m el f . Sein Angestellt e r Ole Hansen arb e it e te l e tzten S a m stag ebenfalls. Kurz vor halb elf befand sich Hansen im Personalzim m er. W i e du weißt, liegt das zwischen dem Geschäft und Tanakas Wohnung.«
    Er unterbrach sich, als H a nnu m it Jonny im S c hlepptau eintraf. Jonny begrüßte Peter fröhlich, ver m ied es aber sorgfältig, Irene anzusehen. Falls Peter die S pannungen be m erkte, ließ er es sich nic h t a n m erken. Er griff den Faden wieder auf.
    »Plötzlich h örte Hansen ein lautes Krachen aus Tanakas Wohnung.«
    »Einen Schuss ? «, fragte Jonny.
    »Nein. Das Bersten einer Fensterscheibe. Hansen lief hinter Tanaka her, der sof o rt in seine W ohnung stür m t e. Hansen stand in der Tür zur Küche und sah Tanaka noch im Schlafzimmer verschwinden. F a st sofort hörte er einen gewalti g en Lär m . Er meinte, es h ä tte sich um einen lauten Schrei und um Leute gehandelt, die sich prügeln.«
    Der Schrei war sicher von Tom gekom m en. Su m o-
    Ringer jagen ihren Gegnern durch laute Schreie Schrecken ein und schöpfen aus ihnen Kraft.
    »Hansen wählte auf seinem Handy den Notruf, während er zum Schlafzim m er lief. A l s er dort eintraf, sah er Tanaka in einer Blutlache liegen, die schnell g rößer wurde. Das ganze Zim m er war voller Blut. Ein größeres Blutgefäß am Hals war durchtrennt worden.«
    Irene wurde es ganz anders.
    »Hansen sah, wie ein schwarz gekleideter Mann m i t Kapuze durchs Fenster versc h wand. W ahrscheinlich trug er eine schwarze Kapuzenjacke und sch w arze Jeans. Hansen sah nur seinen Rücken. Aber er hatte den Eindruck, dass er sehr groß war und eher schlank.«
    »Hat er was gestohle n ? «, frag t e Irene.
    »Ja. Ein Bild. Offenbar ei n e g era hm t e Fo t og ra f i e. Ursprünglich hingen dort laut Hansen zwei. Jetzt hängt dort nur noch eine.«
    » W as ist auf d e m Bild zu sehen, das im m er noch dort hängt ? «
    »Ein nackter Mann, der im W asser sitzt.«
    Der Täter h atte d as G e genlic h t bild m it dem Mann im Profil m itgenommen. Das Bild von Marcus hatte er zurückgelassen.
    Plötzlich fuhr sie von ihrem Stuhl auf und rief: »Die Post!«
    Ohne sich um die fragenden Blicke ihrer Kollegen zu küm m ern, ging sie die Post holen. Sie hörte, wie Jonny sagte: »Sie ist vollkommen a u s dem Gleichgewicht. Diese Er m ittlung ist einfach zu viel für sie. Frauen kennen ihre Grenzen eben nicht.«
    Sie freute si ch, als s i e h örte, wie Peter erwiderte: »Den Eindruck hatte ich bisher nicht. Eigen m ächtig ist sie schon, aber aus dem Gl ei chgewicht wohl kau m .«
    Mit zitternden Fingern sah sie ihre Post durch. Da! Sie erkannte den festen, teuren U m schlag sofort. Triu m phierend ging sie m it ihm zurück in ihr Büro. Ungeduldig riss sie ihn m it einem Blei s ti f t au f .
    Au f d e n S c hreibtisc h f i ele n zwe i Fotografien . Wortlos scho b Iren e Pete r un d Hannu , di e ih r Treibe n er s taun t verfolgt e n , di e Bilde r hin . J onny s Neugie r gewan n di e Oberhand , un d e r tra t näher , u m a uc h etw a s seh e n z u können.
    » W o hast du die her?«, fragte Peter verblüfft.
    Irene lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und sagte: »Gleich, e rst m öchte i c h wissen, ob Tom durchkommt.« Peter läch e l te.
    »Doch, ja. Er hat unzählige Bluttransfusionen erhalten und wird vollkom m en wiederhergestellt werden.«
    Sein Lächeln wurde etwas s c hwächer, als er fortfuhr: »Das Problem ist, dass er so viel B l ut verloren hat, dass dies Auswirkungen auf sein G e hirn gehabt haben könnte. Welche, wissen die Ärzte noch nicht.«
    Das fand Irene

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