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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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begann. E m il stand wieder über die Leiche gebeugt und wollte an fa ngen zu sä g en. Peter M øll e r hielt den Film an.
    »Rückwärts«, befahl Hannu.
    Ohne weit er en Kommentar t a t P e ter, worum er gebet e n worden war.
    »Stopp«, sagte Hannu wieder.
    Sie sahen wieder, wie sich E m il m it d e m abgesägten Kopf auf sie zu bewegte.
    »Zeitlu p e«, bat Hannu.
    In Slow Motion sahen sie j e tzt die W i ederholung dieser furchtbaren Szene.
    »Anhalten!«
    Peter fror das Bild sofort ein.
    »Vergrößern Sie die linke untere E cke«, sagte Hannu leise und deutete auf eine undeutliche, helle Rundung.
    Peter tat, worum er gebeten worden war. Langsam wurde die kleine Rundung größer und wirkte auf ein m al länglich. I mm er noch war sie an der unteren Kante kaum auszu m achen und verschwand auch schnell wieder.
    Peter spulte das Band zurück und spielte die Sequenz noch ein m al.
    »Das ist ganz sicher eine Fingerkuppe. Derjenige, der fil m t, will dem Kopf nic h t zu n ahe kom m e n«, sagte Hannu.
    »Sie haben ganz Recht. Das ist die Spitze des Zeigefingers einer linken Hand. In der Vergrößerung kann m an den ganzen Nagel erkennen«, sagte Peter.
    Er ließ das Band weiterlaufen.
    Jetzt beka m en sie zu sehen, wie Emil Car m en Ar m e und Beine absä g t e. Als er da m it fertig war, hielt er b eide Ar m e triu m phierend über den Kop f . Sein Gesicht strahlte verkl ä rt.
    Dann war der Film zu Ende.
    »Zusammen dreizehn Minuten«, infor m ierte Peter.
    »Zeigt das andere Video das Zerstückeln von Marcus ? «, fragte Irene.
    »Ja. Es ist ganz ähnlich«, entgegnete Peter.
    Der nächste Film begann ebenfalls m it einer Gesa m t ansicht der Leiche. S i e war in genau de m selben Zustand wie die von Car m en, als E m il im Bild auftauchte. Marcus lag auf einer kräftigen Spanplatte, die ebenfalls m i t durchsic h ti g er Folie be deckt war. Die Platte s chien auf zwei Böcken zu liegen. Im Hintergrund waren ungestrichene B etonwände zu sehen. Die Räu m lichkeit war bedeutend kleiner als die im e r sten Fil m . Irene ver m utete, dass es sich um einen Keller oder eine Garage handelte.
    Auch dieses Mal trug E m il eine Polizeiuniform und hielt die Kreissäge von Anfang an in der Hand. Jetzt hatte er aber m ehr K a m eraroutine und versperrte nicht die Sic h t beim Kopf a bsägen. Ohne auf die Ka m era zuzugehen, hielt er den Kopf hoch und lachte aus vollem Hals. Dann sägte er Ar m e und Beine ab. Zum A b schluss nahm er eines von Marcus’ Beinen und hielt es m it ausgestreckten Ar m e n über den Kopf: das Schlussbild.
    »Zehn Minuten«, stellte Peter trocken fest.
    »Pfui Teufel, das ist wirkli c h widerlich!«, rief Jonny. Irene vers p ürte eine leic h t e Übelkeit. Gleichzeitig verstand sie den W ert dieser Videos.
    »Habt ihr herausgefunden, wo die Zerstückelungen stattgefunden haben ? «, fragte sie m it gepresster S tim m e.
    » W as Ca r m en angeht, haben wir die Theorie, dass es sich um die stillg e l egte Montagehalle einer W erft handeln könnte. In Richtung Freihafen gibt es davon einige. Und es ist nur ein paar Kilo m eter von Hellerup entfernt. Dort wurden die Säcke gefunden. W i r haben Leute darauf angesetzt, alle le e r ste h e nden Montagehallen genauestens zu durchs u chen. W enn wir keinen Treffer lan d en, kom m en als Nächstes alle Ind u striehallen d ran. Das ist eine Rie s enaufgabe, aber es hilft ja nichts.«
    »Und die Lokalität, in der Marcus zerstückelt wurde ? «
    »Scho n schwerer . E s s c hein t sic h u m eine n Kellerrau m zu handeln . Wahrscheinli c h hie r i n Göteborg . D a vo n g e h e n wi r jed e nfall s aus , d a e r hie r i n de r N ä h e g e fund e n wurd e .«
    Irene nickte und sagte: »Ich glaube, diese Annah m e ist korrekt. Es gab keinen Anlass, Marcus’ zerstückelte Leiche nach Göteborg zu scha ff en. Es besteht s chlie ß li c h im m er das Risiko, in eine Zollkontrolle zu geraten.«
    »Außerdem wissen wir, dass er noch le b t e, als er Anfang März nach Göteborg kam«, m einte Jonny.
    Hannu hatte schon gerau m e Zeit reglos dagesessen, aber jetzt wandte er sich an Peter und sagte: »Das bedeutet, dass ihn E m il und sein Ku m pan hierher nach Göteborg begleitet haben.«
    »Ich glaube, dass der Ku m pan bereits h i er war. Er wartete hier auf Marcus und E m il«, erwiderte Irene rasch.
    Jonny war nach dem zweiten Film i m m er noch auffallend b l eich, aber jetzt räus p erte er sich u n d fragt e : » W arum ist Marcus nicht m it seinem Wagen

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