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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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ozedu r ist.«
    Er verstu mm t e und dachte angestrengt nach.
    »Die Eingeweide und Köpfe der zerstückelten Opfer sind nie gefunden worden. W as hat er da m it ge m acht? Und bestim m t e Muskeln fehlen schließlich auch.«
    Es schauderte Irene, als sie erwiderte: »Yvonne Stridner glaubt, dass er Kannibale ist. Er hat die Muskeln gegessen. Offenbar kommt das bei Sadonekrophilie vor. Ist dir schon m al so was untergeko mm en ? «
    Malm schüttelte den Kopf.
    »Nein. Am nächsten k o mmt der Sache wohl diese Frau m it der postnatalen Depression, die ihr Neugeborenes im Ofen gebraten hat. Aber s i e hat es nicht gegessen. Verdam m te S c heiße! Das war w i rklich das Fürchterlichste, was ich je gesehen habe.«
    Irene war froh, dass sie berei t s gegessen hatte. Nach so vielen Ja h ren im Beruf sol l te sie eigentlich abgebrühter sein, aber es gab Sachen, gegen die war m an einfach nicht immun. K a nnibalis m us. Eines der ekelhaftesten Dinge überhaupt. Ein Tabu, das trotzdem hin und wieder gebrochen wurde.
    Schnell wechselte sie da s The m a.
    »Eigentlich bin ich hier, um dich etwas ganz anderes zu fragen. Kann m an einiger m aßen anständige Vergrößerungen von Polaroidbildern m a chen ? «
    »Das m usst du einen d er Foto g rafen fragen. Aber ich glaube nicht, dass das ein Problem darstellt, solange das Bild scharf genug ist.«
    War zu hoffen, dass Tom Tanaka ein guter Fotograf war.
    Abgesehen davon sollte sie anfangen, nach d e mjenigen zu suchen, der die Bilder von Marcus und seinem Freund geschossen hatte.
     
     
    Irene b l ätterte im Branchenverzeichnis. Dort waren unzähli g e F otografen u nd Fotoateliers aufgeführt. W er hatte die Bilder von Marcus und seinem F r eund wohl aufgenommen? Mit einem Seufzer schob sie das Branchenverzeich n i s z u r Seite und beschloss, m it den weiteren Nachforschungen zu warten, bis sie die Fotos von Tom erhalten hatte. W enn s i e Glück hatte, ka m en sie Montag m it der Morgenpost und landeten direkt auf ihrem Schrei b tisc h .
    Es war fünf Uhr und Zeit, nach Hause zu gehen. Da Krist e r f reihatte, f reute sie sich auf ein ge m ütliches Abendessen zu zweit.
    Ihre T ö cht e r waren n i c h t zu Hause. Katari n a w o llte m it Micke ausgehen, und Jenny hatte einen Auftritt m it ihrer Band in einem Stud e ntenlok a l. Die Band hieß Polo. Seltsa m er Na m e für eine Popband. Aber sie hatten Erfolg. Der Auftritt an diesem Ab e nd war der wichtigste bisher. Jenny war die ganze W o che wie durch den W i nd gewesen und hatte nur noch von diesem bevorstehenden Konzert gesprochen. Als Krister taktvoll danach gefragt hatte, ob auch Eltern zugelas s en s eien, h atte s i e einen h ys t erischen Anfall bekommen. Das sei das Blödeste, was sie je gehört hätte! W enn ihre Eltern kä m en, dann würde das Durchschnittsalter gleich um Jahre steigen! W i e sehr m an sich eigentlich bla m ieren wolle!
    Dann würden sie es sich halt zu zweit hinterm Herd ge m ütlich m achen. Sie konnten schließlich den Hund str e ich e ln, f alls ihnen l a ngweilig w u rde.
    Be i dies e m Ged a nke n musst e Iren e l ächeln . Di e W a hrheit war , da s s si e sic h fü r diese n S a ms t agaben d ni c ht s m ehr wünschte , al s etwa s Gute s z u essen . Abe r anschließend wollt e si e etwa s gan z andere s streichel n al s de n Hund.

KAPITEL 14
    Der Montagmorgen begann wie jeder andere auch, aber nachdem die m orgendliche Besprechung bereits eine Weile gedauert hatte, übersc h lugen sich die Ereignisse plötzlich. D i e Tür wurde geöffnet, und ein Inspektor streckte seinen Kopf herein und sagte: »Da ist so ein Däne am Telefon. Er will unbedingt m it Irene Huss sprechen.«
    Irene stand auf und entschuldigte sich. Ihr Kollege heftete sich an ihre Fersen und m einte aufgebracht: »Ich hab ihm gesagt, dass ihr beim Rapport seid, und ihn gebeten, s p äter wieder anzurufen. Da hat er gesagt, ich könnte ihn m al!«
    »Das klingt ganz nach einem be s tim m t en d ä nischen Kollegen«, erwiderte Irene lächelnd.
    Sie m achte die Tür hinter sich zu und ging zum Schreibtisch. Das Gespräch war ber e its z u ihr durc h gest e llt, si e brauchte also nur noch den Hörer abzuneh m en.
    »Hallo, Herr Metz«, sagte sie.
    »Hallo. Ich hoffe, Sie haben Zeit.«
    »Zeit ? «, fragte Irene erstaunt.
    »Sie haben eine Menge zu e r klären!«, brüllte Metz in den Hörer. Erst jetzt be m erkte Irene, wie wütend er war. Aus irgendeinem Grund war er vollkom m en a ußer sich. Waru m ? Sie hatte das

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