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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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was gestern und heute passiert ist ? «
    Irene re f eri e rte i h ren B e such in Bolins Ateli e r. Sie ging dann das Bild ›Manpo w er‹ holen, das Fredrik S t ridh und Birgitta Moberg noch nic h t gesehen hatten. Danach erzählte sie von ihr e m Gespräch m it Sara Bolin am Morgen. Kurz erwähnte sie auch, d ass sie zu sa mmen m i t Hannu in Björnkulla gewesen war, um ihr m itzuteilen, dass ihr Eh e m ann tot war.
    »Sie ist total zusammengebrochen. Ein Pfarrer und Angehörige sind jetzt bei ihr. W i r müssen bis zur Verneh m ung wohl ein paar Tage warten.«
    Irene verstummte, um Kraft für das zu sammeln, was jetzt komm e n würde. D a s Bild, das sich ihnen im Atelier geboten hatte, hatte sie zie m lich m itgenommen.
     
     
    Vorsichtig waren sie auf die geschlossene Tür zugegangen. Hannu hatte sie m it der Schuhspitze aufgestoßen. Dahinter befand sich ein geräu m iges Badezim m e r . In der großen Badewanne lag Erik Bolins nackte, geköpfte Leiche. Hannu m a c hte einige Schritte ins Bad und achtete sorgfältig darauf, wo er hintrat. Auf dem Boden war eine Menge Blut.
    »Aufgeschlitzt. Gewalteinwirkung im Bereich des Unterleibs. Geschlechtsteil und Brust m uskeln entfernt«, stellte er fest.
    »Kannst du sehen, ob die Gesäß m u s keln fehlen?«, fragte Irene.
    »Nein. Da ist zu viel Blut und …«
    Er unterbrach sich und schüttelte den Kopf. Langsam zog er sich zurück.
    » W ir können nicht viel tun, bevor die Jungs von der Spurensicherung hier waren«, m einte er.
    Irene war froh, dass sie die verstümmelte Leiche nicht sehen m us s te. Der Anblick wäre wie eine gegen sie gerichtete Anklage ge w esen. I h r h ä tte k l ar sein m üssen, dass E r ik B olin in Ge fa hr schwebte. Er hatte das Foto von Basta aufgenom m en, und dieses Bild hatte beinahe schon Tom Tanaka das Leben gekostet. Außerdem war ›Manpower‹ die Verbindung zwischen Tom und Erik Bolin.
    Im Ateli e r s ah alles aus wie im m er, außer da s s d ort, wo die zerstörte Fotografie gehangen hatte, eine Lücke klaffte. Eine Streifenwagenbesatzung traf ein, und kurz darauf ka m e n die Männer von der Spurensicherung.
    Hannu stand lange vor der Studie von Marcus m it den Wassertrop f en. Schließlich drehte er sich zu Irene um und sagte: »Du hast Recht. B olin war in Marcus verliebt.«
    Vor der Wohnungstür brach p l ötzlich ein Tumult aus. Irene und Hannu drehten sich um und sahen Yvonne Stridner höchstpersönlich in d i e Diele schreiten. Es war wirklich sehr ungewöhnlich, dass sie an einem Tatort erschien.
    » W o ist die Leiche ? «, fragte sie m it lauter Sti mm e, ohne jedoch je m a nden direkt anzusprechen.
    Sie erwartete nur, dass einer der Bea m ten antworten würde. Svante Malm von der Spurensicherung deutete stumm a u f die Badezimmertür und ging dann daran, die Blutspuren unter der H utabla g e zu sichern. Frau Stridner hatte es so eilig, dass sie den Kopf auf der Ablage gar nicht be m erkte, aber nie m and hielt sie auf und m achte sie darauf aufmerksa m .
    Nach einer Minute streckte die Professorin ihren Kopf durch die T ür und fragte m it lauter Stim m e: »Habt ihr den Kopf gefunden ? «
    Ohne den Blick von seinen Blutflecken zu heben, deutete Svante Malm nach oben auf die alltä gl iche Hutablage aus Drahtgeflecht und ihren m akabren Sch m uck. Danach ver s chlug es so g ar Frau Stri d ner die Sprache.
     
     
    »Die Strid n er g l aubt, d ass Bolin e b enfalls erw ü rgt wur d e, aber sie war sich nicht ganz sicher. Sie lässt von sich hören, sobald sie sich die Leiche genauer angesehen hat«, schloss Ire n e.
    Nie m and h a tte sie bei ihrem Bericht unterbrochen, aber jetzt sagte der Kommissar seufzend: »Den Kopf abschnei d e n ! W i rklich e i n perverser Einfall!«
    »Ein neuer Aspekt«, m e inte Hannu.
    »Schließlich war es E m ils Sache, den Kopf und die Glieder abzusägen. Das war a u f d e m Video zu sehen. D e m Täter war das bei den Morden an E m il und Isabell herzlich gleichgültig«, pflichtete ihm Irene bei.
    » W arum f ängt er d ann p l öt z lich j e tzt da m it an?«, f ragte Andersson.
    Irene erinnerte sich daran, was Yvonne Stridner gesagt hatte, als sie sie auf der Pathologie besucht hatte. Zögernd versuchte sie es zu erklären.
    »Seine Phantasien und inneren Bilder haben sich verändert. Er sieht Dinge, die er ausleben muss. Laut Stridner ist das wie ein Zwang. Offenbar hat er das m it dem Kopf s e inen Phantasien hinzugefügt.«
    Andersson nickte und versuchte so auszusehen, als

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