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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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beendeten.
     
     
    Al s Iren e zurüc k i n ih r Z i mme r k a m , wählt e s i e al s Erstes di e Numme r vo n Er i k Bolin . I mme r noc h ke i n e An t w ort. Plötzlic h f ie l ih r ein , das s e r j a ein e Famili e hatte . Vielleicht wa r e r j a Langschl ä fe r un d noc h z u H a use . Nachd e m s i e ein e W eil e i m Tel e fonbuc h gesuch t hatte , fan d si e einen Fotogr a f e n Eri k un d ein e Z a hntechnikeri n Sar a Bolin . Sie wohnte n gan z i n de r Näh e vo n ihr.
    Es klingelte nur ein m al, ehe der Hörer abgehoben wurde.
    »Sara Bolin«, ließ sich eine nervöse Frauenstim m e verneh m en, die gepflegten Göteborger Dialekt sprach.
    »Guten Morgen. Mein N a m e ist Irene Huss. Ich würde gerne m it Erik Bolin sprechen.«
    » W er sind Sie ? «
    Irene war erstaunt über die Frage, antwortete a b er: » Ich bin Inspektorin der Kri m inalpolizei und hatte m it Erik wegen eines Falls gesprochen …«
    »Meine Güte! Seien Sie nicht so u m ständlich! Haben Sie ihn gefunden ? «
    Irene w a r s prachlos, u nd ihr f i e l keine int e llige n tere Erwiderung ein als: » W e n ? «
    »Erik natürlich! Ich habe doch heute früh bei Ihnen angerufen!«
    » W arten Sie. Ist Erik Bolin verschwunden ? «
    Einen Augenblick wurde es still, dann war Sara Bolins zitternde Stimme erneut zu hören: »Ja. W i ssen Sie das denn nicht?«
    »Nein. Ich suche ihn wegen eines Falls … wegen einer Person, die er kannte.«
    Jetzt klang S aras Stim m e deutlich reserviert.
    »Ich verstehe. Marcus.«
    »Genau. Kannten Sie ihn ? «
    »Nein. Ich habe ihn nie getroffen. Er war … Eriks …« Einen Augenblick wurde es s till. Irene dach t e angestrengt nach.
    »Habe ich Sie recht v erstan d e n ? Sie haben Erik als ver m isst ge m eldet ? «, fragte sie vorsichtig.
    »Ja. Als ich heute Morgen au f gewacht bin, war se in Bett unbenutzt. Er ist heute N a cht nicht nach Hause gekommen.«
    »Kom m t es vor, dass er die Nacht über wegbleibt ? «
    »Ja. Aber er ruft dann immer an. U nd er ruft auch immer an, wenn es spät wird. D as passiert bei seinem Beruf oft.«
    » W arum haben Sie dann nicht schon gestern Abend etwas unter n o m m en?«
    » W eil er gestern anrief und s a gte, dass es spät werden würde. Ich war also nicht weiter beunruhigt, als er um neun noch nicht nach H ause geko mm en war. Ich war nur etwas sauer und rief im Atelier an, aber er g i ng nicht an den Apparat. Da ich ihn nic h t erreichte, habe ich m i ch hingele g t . Ich war wa h nsinnig m üde und bin ver m utlich schon in dem Augenblick eingeschlafen, als ich den Kopf auf das Kissen legte.«
    Irene war ganz ihrer Meinung. Es war beunruhigend, dass Erik Bolin verschwunden war. Sie dachte einen Augenblick nach und fragte dann: »Haben Sie einen Schlüssel z u m Atelie r ? «
    »Nein. Den hat nur Erik.«
    Irene hätte sie beinahe g e fragt, warum sie kei n en Reservesc h lüssel zu Hause hatten, sah aber ei n , dass sie Erik diese F rage stellen s o llte und nicht seiner Frau.
    In dem Mo m ent, in dem sie den Beschluss gefasst hatte, sagte sie auch schon: »Ich fahre zum Atelier und versuche irgendwie reinzukom m e n.«
    »Danke.«
    Auf d e m Weg nach draußen stieß sie fast m it Hannu zusam m en.
    »Komm m it. Erik Bolin ist verschwunden«, sagte sie hastig.
    Wortlos ging Hannu seine Jacke holen.
     
     
    Während der Fahrt zur Kast e ll ga t an erzäh l te i h m Irene kurz, was sie über Bolins Verschwinden wusste. Das war nicht sonderlich viel.
    »Gestern Abend ist er ganz einfach nicht nach Hause gekommen«, schloss sie.
    »Laut seiner Frau kom m t er also oft spät, aber er ruft im m er an«, konstatierte Hannu.
    »Genau.«
    Hannu saß eine W eile schweigend da und sagte dann: »Er hat also Zeit, seine F reunde zu treffen.«
    »Meinst du abends? E he er zu seinem Reihenhaus zu seiner Fa m i lie fährt ? «
    »Ja.«
    Hannu hatte Recht. Bereits am Vo r t ag hatte Irene das deutliche G efühl gehabt, dass sie dem Verhältnis von Erik Bolin zu Marcus und Basta hätte genauer auf den Grund gehen sollen. Aber da war i h r das noch nicht so wichtig erschienen. Jetzt bere u t e sie es.
    »Könnte es sich um eine Dreiecksgeschichte und einen Mord aus Eifersucht handeln ? «, fragte sie. Ungewöhnlicherweise konnte Hannu ihrem Gedanken nicht folgen, sondern fragte: » W ie das ? «
    » W enn Marcus Basta liebte und Erik Marcus und Basta Erik …«
    Sie m achte eine kurze Pause und überlegte sich, ob sie die Na m en auch richtig aufgezählt hatte. Das hatte sie.

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