Die Tätowierung
Bastas Au s sehen. Noch ehe sie fertig war, n i ckte d er D u nkelhäutige: »Ich weiß … wie er heißt … hm … Sebastian. Aber er heißt auch Basta. Nachna m en kenne ich nicht.«
Er breitete die Ar m e aus, sodass die helle Haut seiner Handflächen zu sehen war, und lächelte bedauernd.
Britt Nils s on m einte zögernd: »Es gibt einen Hau s m eister, der m anch m al hier arbeitet und auf den die Beschreibung passt. Aber ich weiß ni cht, wie e r h eißt.«
Energisch drehte sich F rau Stridner um und sagte: »Ich habe eine Personalliste in m ein e m Büro. Jetzt kennen wir im m erhin schon seinen Vorna m en.«
Irene spürte den Luft z ug, als die Professorin an ihr vorbeirauschte.
Yvonne Stridner zog Aktenordner m it gelbem Stoffrücken aus dem Regal. Auf m erks a m blätterte sie dann in dem m it der Aufschrift »Personal 1998-1999«. Rasch ging sie m it ihrem Zeigefinger die Listen durch. Plötzlich hielt sie in ihrer Bewegung inne und rief: »Hier! Sebastian Martinsson. G eboren am 7. März 1970. W ohnt in G a m l a Björlandavägen. Hier steht auch die Telefonnum m er.«
Triu m phierend reic h t e sie Ir e ne den Ordner, damit diese sich selbst davon überzeugen konnte. Irene schrieb sich alle Angaben auf ihren Block und dankte Frau S t ridner für ihre Hilfe. Diese win k te ab.
»Keine Ursache. Sehen Sie nur zu, dass Sie ihn so schnell wie möglich schnappen. Er wird nicht aufhören zu morden. Früher oder später tut er es wieder. Er wartet nur auf eine günstige Gelegenheit«, sagte sie.
Hastig s chaute s i e auf ihre elegante Ar m banduhr. Irene hatte den E i ndruck, dass sie ihre R olex nic h t a uf einem Hinterhof in Bangkok gekauft hatte. Da sie Yvonne Stridners Handgelenk zierte, war davon auszugehen, dass alles echt w ar, einschließli c h der funkelnden Dia m anten auf dem Zifferbl a tt.
»Jetzt m uss ich aber lo s ! Die Masc hi ne nach New York wartet n i cht m al auf m i ch!«
Irene rief Hannu und B i rgitta auf ihren Handys an. Jonny war nicht zu erreichen. Eine Maschinenstim m e bat daru m , eine Nachricht auf Band zu sprec h en, da der Teilneh m er mo m entan nicht verfügbar s e i. Das konnte nur bedeuten, dass er sein Telefon abgestellt hatte. Typisch Jonny, aber vielleicht w ar es besser so. Hannu, Birgitta und sie konnten dann in Ruhe überle g en, wie sie weiter vorgehen wollten, au c h was ei n e eventu e lle Festnah m e betra f . Sie war sich m it Hannu darin einig, sofort die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Da Hannu im m er noch in Säve war und nach dem Ort suchte, an dem Marcus Tosscander zerst ü ckelt worden war, war es das Einfachste, wenn Birgitta, die s i ch im Präsidium au f hielt, m it dem Staatsanwalt redete.
Sie verständigten sich darauf, sich um drei im Büro von Kom m issar Andersson zu t r effen. Er m usste u m fassend infor m iert werden, ehe sie weitere Schritte unternah m en.
Irene beschloss, herauszufinden, ob sich Basta zufällig gerade in der Gerichts m edizin aufhielt. Nach dem 4. Juni wies sein Dienst p l an keine Einträge m ehr auf. Hatte er etwa den Sommer über frei? Ire n e k ontrolli e rte die Liste. Basta hatte vom 4. bis zum 12. M ä rz gearbeitet. Er hatte sich zu dem Zeitpunkt, an d e m Marcus wahrscheinlich zerst ü ckelt worden war, in Göteborg aufgehalten. Weiterhin hatte er vom 31. Mai bis zum 4. Juni Dienst gehabt. Er war in der Stadt ge w esen, als E rik Bolin er m ordet worden war. Zwischen d en Perio d e n , in de n en Basta gearbeitet hatte, lagen zie m lich lange Pausen von b i s zu drei Wochen. War er im m er dann in Kopenhagen gewesen? Sie verglich die Zeiträu m e m it den Tagen, an denen Isabell Lind und E m il Bentsen er m ordet worden waren. Dort war tatsäc h lich eine L ü cke. Der Überfall auf Tom Tan a ka hatte ebenfalls stattgefunden, als er freigehabt hatte.
Irene trat auf den leeren Korridor. Dort war keine Menschenseele, die sie nach Basta hätte fragen können. Mit schweren Schritten g i ng sie die Treppe hinunter. Zögernd blieb sie vor der Tür zum Obduktionssaal stehen. Das unangeneh m e Kreischen einer Knochensäge war zu hören. Energisch streckte sie die Hand aus und öffnete die Tür.
Zwei Obduktionen fanden gleichzeitig statt. An d e m einen Ti s ch war Britt Nilsson d a m it beschä f tigt, inne r e Organe aus einem Brustkorb zu entfernen. Es klang wie ein Rülpser, als beim Anheben des Herz-Lungen-Pakets Luft durch die Luftröhre gepresst wurde.
Obduktionen können ekelhaft wirken, aber
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