Die Tätowierung
viel Auf m erksa m keit und Pflege, m an muss ihn abrichten und …«
Irene unterbrach sich und dachte angestrengt nach. Vorsichtig sagte sie dann: » Z u f älligerweise i s t Sam m ie gerade Papa geworden. W i r haben einen seiner W elpen bei uns zu Hause. Er ist fast zehn W ochen alt und wahnsinnig süß. Aber er ist uns eigentlich zu viel. Sam m i e ist zu alt und akzeptiert den Konkurrenten nicht. Die Frau, die Sam m ie tagsüber betreut, ist schon siebzig, und wir wissen nicht, wie lange sie das noch m achen kann. Alle sind wenig zu Hause. Job, Schule, eine Menge Freiz e ita k ti v it ä ten … du weißt ja, wie das ist. Es ist ein Mischling, eine Kreuzung aus einem schwarzen, m ittelgroßen Pudel und einem Irish So f t coated W heaten Terrier. W enn ihr wollt, könnt i h r ihn haben. Er ist so süß, einfach goldig.«
Nach langem Nachdenken sagte Monika: »Doch, das müsste gehen, gerade wenn m an da r an denkt, dass ich den ganzen Som m er frei ha b e. W i e viel k ostet er?«
» Ich sc h e nk e i hn E li n. Ih r tut uns einen großen Gefallen da m it, wenn wir wissen, dass er ein gutes Zuhause bekom m t .«
»Aber das können wir doch nicht anneh m en! W i e heißt er denn ? «
Fast hä tt e i h r Irene d i e Wahrheit gesagt, sie konnte sich aber n o ch rec h tzeitig beherrschen. Pinkel m axe klang wirklich nicht sonderlich v e rtrauenserweckend. Deswegen sagte sie nur: » W ir haben uns noch nicht entscheiden können. Meist nennen wir ihn nur den Kleinen.«
»Ich spreche m it Janne. Dann lasse ich m orgen wieder von m i r hören.«
Irene fand, dass Monikas Stim m e , ehe sie aufgelegt hatte, schon etwas fröhlicher geklungen hatte. Sie hoffte wirklich, d a ss sich Fa m ilie Lind um den Kleinen küm m ern würde. letzt stand ihr noch das S chwerste bevor: ihre eigene Fa m ilie davon zu überzeuge n , dass sie d a s Richti g e getan hatte.
KAPITEL 19
Es war gen a uso m ühsam, die Fa m ilie zu überz e ugen, wie Irene erwartet hatte. Nach einigem Hin und Her m ussten die anderen zugeben, dass es schwer war, den vollen Ter m inkalender, den sie alle hatten, m it den Bedürfnissen des jungen Pinkel m axe in Einklang zu bringen. Das entscheide n de Argu m ent war jedoch S a m m ies offenbarer W i derwille. Er war Ruhe und Frie de n gewohnt, außerdem lange Spaziergänge und dass ihm nie m and sein Futter streitig m a chte. Sein Sohn stellte sein gesa m t es geruhsa m es Dasein auf den Kopf. S a m m ie s chlich nur noch m it gesenktem S c hwanz herum und sah unglücklich aus.
»Eventuell fahre ich morgen nach Trollhättan. W enn Linds ihn haben wollen, neh m e ich Pinkel m axe m it und schaue m it ihm in Vänersborg vorbei«, sagte Irene entschieden.
Die anderen drei nickten dü s ter. Jenny hatte T ränen in den Augen, als sie das süße Pelzknäuel auf den Schoß hob. Pinkel m axe war überglücklich und versuchte ihr das Gesicht zu lecken.
S a m m ie lag unter Irenes Stuhl und seufzte schwer.
Monika Li n d rief an, n och ehe s i ch Ire n e auf den W eg zum Polizeipräsi d ium ge m acht hatt e .
» W ir hätten den Kleinen gerne!«, sagte sie und klang richtig froh. Es dauerte einige Sekunden, bis Irene, verschlafen wie sie war, darauf kam, dass sie den W elpen am Vortag selbst so genannt hatte. Sie überwand ihre Ratlosigkeit jedoch schnell und erzä h lte, dass s i e wahrscheinlich noch im Verlauf des Tages nach Trollh ä ttan f ahren wür d e. Falls es aber doch n i cht d azu kä m e, m üsse Fa m ilie Lind den Kl ei nen eben a m nächsten Tag selbst abholen.
» W ir haben Sebastian Ma r tinssons Mutter ausfindig ge m acht. S i e heißt Sabine, ist Jahrgang ’50. Heute kom m t sie aus der Klinik. Dort lag sie wegen akuten Deliriu m s. Offenbar hat sie ein ernstes Alkoholproblem«, begann Birgitta.
Andersson nickte und unterbrach sie dann: »Ich habe m it den Kollegen in Trollhättan gesprochen. W i r neh m en sie uns selbst vor. Hannu und Irene m a chen sich gleich auf den W eg. Hier ist die Adresse.«
Er gab Hannu einen Z ettel. Ire n e war zufrie d en. J e t z t würde Pinkel m axe zum ersten M al in seinem Leben Auto fahren und seine neue Fa m ilie treffen.
Der Kom m i ssar fuhr fort: »Svante Malm hatte keine Zeit, heute Morgen selbst zu erscheinen, hat m i ch aber gerade angerufen. Offenbar können sie die DNA der Haare, die in der Bürste im Badezimmerschrank gefunden wurden, er m itteln. Er sagte, dass an einigen von ihnen noch der Haarbalg hängt. Diesen wollen sie
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