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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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Sexindustrie erwirtschaftet in den USA größere Gewinne als der Handel m it Narkotika. Außerdem ist das Risiko, bestraft zu werden, geringer«, warf Birgitta ein.
    » W aru m ?«, wollte Irene wissen.
    »Keiner wagt sich da ran. Alle haben da doch irgendwie Dreck am Stecken. Und wir wissen doch, wie d i e A m erikaner sind, sobald es um S e x geht. W e nn da ein Pro m i oder Politiker in einen Sexskandal verwickelt wird, ist d e r Teu f el los«, m einte Birgitta.
    »Alles soll sauber und ordentlich sein, zu m i ndest auf der Oberfläche. Was hinter der Fassade abgeht, wird einfach ignoriert«, pflichtete Irene ihr bei.
    Fredrik, der die ganze Zeit zur ü c k gelehnt auf seinem Stuhl gesessen und an die Decke gestarrt hatte, setzte sich jetzt aufrecht hin und sagte energisch wie im m er: »Ich werde m i ch noch ein m al m it Annika Nilzén vom Rauschgift d ezernat unterhalten. Vielleic h t hilft uns ja d i e Steuerfahndung dabei, die Fin a nzen unseres sch m ierigen Robert einmal näher zu unte r suchen. Das Geld wird ganz sicher m ithilfe des Clubs gewaschen.«
    »Hundertprozentig«, pflichtete ihm Andersson bei.
    Er saß geistesabwesend da und faltete einen Papierflieger. Irene sah, dass es sich um eine der Kopien des Bildes der Tätowierung handelte.
    »Sollen wir jet z t I n terp o l in f or m ieren?«, f ra g te s i e. Andersson nickte. Er versuchte, das Blatt zu glätten, aber die Knicke waren nicht m ehr zu reparieren. Glücklicherweise hatten sie noch m ehr Kopien auf Lager.
    »Morgen gebe ich eine Anf r age wegen der Tätowierung raus. Dann heißt es abwarten.«
    »Morgen ist ein Feiertag. Christi H i m m e l fahrt. Da wird wohl nie m a nd von sich hören lassen. Am Freitag m achen hier so w i eso alle blau, und b e i den Kollegen in Europa i s t es wahrscheinlich nicht anders. Dann ist W o chenende. Wahrscheinlich passiert vor Montag überhaupt nichts«, m einte Birgitta.
    Sie be h i elt Recht. Vor Montag p a s sierte n i cht s , aber da geschah da f ür alles auf ein m al.
     
     
    Ma n hatt e kein e neue n Säck e meh r gefund e n un d deshalb beschlo s sen , di e Such e noc h z we i weiter e Tag e f o rtzusetzen un d dan n aufzugeb e n . Zwe i Woche n war e n g e nug.
    Irene war glücklich, dass Tommy wieder zurück war. E s ging ihm gut, aber er be wegte sich n och etwas st eif. Als er in ihr ge m einsa m es Büro ka m , sagte er: »Offenbar hat Sara m it dir über Sam m i es W elpen gesprochen.«
    Ire n e versucht e sic h ahnungslo s z u geb e n : »Si e wollt e wissen , o b e s stim m t , das s Sam m i e Pap a geworde n ist , un d …«
    »Du hast sie sofort eingeladen, vorbeizukom m en und sie zu besichtigen.«
    Irene beschloss, den Mund zu halten. Er kannte sie einfach zu g ut.
    » W ir haben die Sache im Fa m ilienrat behandelt. Mit vier Stim m en gegen eine h at Fa m ilie Persson e n tsc h ieden, z u dir rauszufahren und sich die W elpen anzusehen.«
    Irene traute kaum ihren Ohren. Tom m y ha t t e sich einverstanden erklärt, die s üßen Kleinen anzuschauen. D a m it waren die Perssons beinahe schon Hundebesitzer! Sie vers u c h t e sich ihre Begeister u ng nicht a n m erken zu lassen, son d ern sa g t e gl eich m ütig: » W ann wollt ihr denn vorbeikommen ? «
    »Morgen Abend.«
    »Ich rufe di e Frau, d i e die W elpen hat, an u nd frage, ob es ihr passt. Ein Kollege von Krister ist ebenfalls int e res s ie r t …«
    »D a m it keine Unklarheiten entstehen, will ich darauf hinweisen, dass dein K ollege n i cht inte r essie r t ist. Durch gehörigen D ruck auf seine Kinder hast du für das Interesse seiner Fa m i lie gesorgt. Das ist ein großer Unterschied.«
    Meine Güte, war der s a u er. Mit Rec h t, m usste Ir e ne si c h einge s t ehen.
    Da s Klingel n de s Tele f o n s rett e t e sie . Si e hatt e de n Hörer noc h nich t gan z a m Ohr , d a hört e si e scho n Yvonn e Stridner s streng e St i mme : »Hie r Professo r Stridner . Ic h hab e in Londo n ei n paa r interes s ant e Info r m a tione n e r halten.«
    Es dauerte ein paar Sekund e n, bis Irene sich daran erinnerte, dass Yvonne Stridner bei ihrer letzten Begegnung ein Sy m posium in London erwähnt hatte.
    »Sehr gut. Hier ist rein gar nichts passiert.«
    »Ich weiß. Aber ich habe einen Treffer gelandet. Auf dem Symposium habe i ch einen Vortrag darüber gehalten, wann es sich um Mord und nicht um Selbst m o rd handelt. Gut besucht, hoch gelobt … jedenfalls bat ich am Schluss daru m , die Auf m erksamkeit des Auditoriu m s

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