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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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warten m uss.«
    »Apropos Vorführung der W elpen … Ich rede m it Lenny, dann kann er sie sich morgen ge m e insam m it seiner Fa m i lie ansehen. Das wäre doch praktisch, wenn man daran d enkt, wie schlecht gelaunt die Alte immer ist. Zu S a m m ies Verteidigung m uss m an sagen, dass m an sich seine Schwiegereltern nicht auss u chen kann. Er i s t schließlich bei der schwarzen Schönheit schwach geworden, nicht bei ihrer Besitzerin.«
    »Schwiege re ltern ! Ic h hab e jetz t scho n sei t übe r einer Woch e nich t m e h r be i d e ine r S c hwi e ge r m utte r angerufen!« Irene sprang vom Sofa hoch, um ihre Pflichtvergessenheit sofort wieder gutzu m achen.
    Ihre Mutter ging nicht ans Telefon. Irene ließ es sicher zehn m al klingeln. Besorgt m einte sie zu Krist e r: »Ma m a geht nicht ans Telefon. Glaubst du, dass ihr was passiert ist? Sie ist schließlich fast dreiundsiebzig …«
    Kri s te r d ac h t e nac h u n d s a g t e d a n n : » W ollt e s i e n ic h t die s e W och e m i t S t u r e zu r W e inpro b e a n di e M o se l f a hre n ?«
    Das hatte Irene vollko mm en vergessen. Ihre Mutter und ihr Lebensgefährte, m it d e m sie allerdings nicht zusam m enwohnte, hatten diese Reise schon den ganzen W i nter geplant. Sie wollten m it einer Gruppe des Seniorenclubs fahren, dem sie beide angehörten.
    Vielleich t würd e si e j a a u c h einma l i m Rah m e n von Senior e nrei s e n di e Wel t kenn e n le r nen . Bi s d a hi n musste si e m i t eine r Dienstreis e nac h Kopenhage n vorli e b nehm e n.

KAPITEL 6
    Die blasse Sonne m achte ein paar tapfere Versuche, die Wolkendecke zu durc h brech e n, gab aber in Höhe von Varberg au f . Auf d e m Rest der Fahrt nach Helsingborg nieselte es. Obwohl der Frühling bisher regnerisch und kühl gewesen war, wurde alles grüner, je weiter nach Süden sie ka m . In Helsingborg standen die Kastanien in voller Blüte, aber d i e Kri m inalbea m tin aus Göteborg konnte diese Blu m enpracht nicht recht genießen. Sie hatte genug da m it zu tun, sich nicht zu verfahren. Die Stadt war größer, als sie gedacht hatte, und um alles noch schlim m er zu m achen, m usste sie sich zwischen m ehreren Fährgesellschaften entscheiden. Schließlich fiel ihre W ahl auf die HH-Ferries. Entschlossen f olgte s i e den Schild e rn und landete schließlich bei einem Fähranleger. Sie bezahlte i h r Ticket und reihte sich in die Schlan g e ein. Die Fähre hatte eben erst angel e gt, und die Autos ratterten von Bord. Nach knapp zehn Minuten durfte sie auf das Fahrzeugdeck fahren.
    Es war schön, sich endlich die Beine vertreten zu können. Irene drehte eine Runde, um die Fähre in Augenschein zu nehmen. Sie war zie m lich klein und gehörte einer dänischen Reederei. Das schl o ss sie dara u s, dass alle Schilder auf Dänisch waren.
    Das W etter lud nicht gerade d azu ein, an Deck zu bleiben, und als die Fähre a b le g t e, ging Irene wieder hinein. S i e landete direkt in der Ca f eteria und kaufte sich ein Sandwich und eine T asse Kaffee.
    Das belegte Brot war r i esig. Irgendwo unter der großzügigen Portion Roast b eef und den Mixedpickles versteckte sich sicher a u ch e i n e S c he i be B r o t . Vo l l M i t l e i d dachte Irene an ihre Kollegen, die sich im Aufenthaltsraum m it mitgebrachten B u tterbroten begnügen m ussten. Es war zu spüren, dass sie auf dem Weg ins Ausland war.
    Das Gefühl, bald in einem fr e m den Land zu sein, verstärkte sich noch, als Irene auf die Toilette ging. Als sie sich die Hä n de waschen wollte, be m erkte s i e e i n en gelben Plastikbehälter an der Wand neben dem Spi e gel. Er trug die Aufschrift: »Nadeln – Spritzen.« Praktisch, dann liegen sie nicht auf der ganzen Fähre heru m , d a chte Irene sarka s tisch.
    Nach zwanzig M i nuten m achten sie in Helsin g ør fest. Mit einem s tillen Gebet, dass die scheppernde Autora m pe stabiler sein m öge, als sie wirkte, fuhr sie von der Fähre. Es war kurz nach eins. Nachdem sie durch ei n i ge s t ark befahrene Seitenstraßen gekommen war, gelangte sie endlich auf die Autobahn. Dort herrschte wesentlich weniger Verkehr. Die ersten vier z i g Kilo m eter war e n proble m los, aber je näher sie Kopenhagen ka m , desto stärker geriet sie ins Schwitzen. Der Verke h r wurde dichter, die Schilder waren zu klein und nur schwer auszu m achen, die Markierungen der Fahrspuren unlogisch, und Fahrradfahrer ka m en wie Geschosse von rechts und links. Schließlich sah Irene ein, d ass sie s i ch an

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