Die Tätowierung
übergeschnappt?
Andersso n wa r sic h kl a r darüber , wa s Iren e da c hte , und versucht e , s i c h z u s a mmel n un d sein e G e dank e n z u ordnen.
»Also. Eine Kri m inalkommiss a rin B eate Be n t sen hat aus Kopenhagen angerufen. Sie sagte, sie hätte das Motiv des Bildes, das wir rausgeschickt haben, erkannt. Es ist ein Ladenschild.«
In Irenes Fingerspitzen kribb e lte es. Endlich et was, m it dem sich etwas anfangen ließ.
» W as f ür ein Lade n ? Asiatische Le b ens m ittel?« Andersson wurde verlegen und noch röter.
»Das … das weiß ich nicht. Dänisch verstehe ich nicht so recht und a m Telefon schon gar nicht, aber so viel habe ich m itgekriegt.«
Er verstu mm t e und sah aus, als würde er nachdenken.
»Je m and sollte n ach K o penhagen fa hren. Sich m it dem unterh a lten, der die z e r s tückelte L e iche der Pr o stit u i e rten obduziert hat, und natürlich a u ch m it Beate Bentsen. Und dann sollte m an auch einen Blick auf das Schild werfen. Es lässt vi ell e icht R ü ckschlüs s e auf die Id e ntität des Opfers zu.«
Irene nickte und m u r m elte zustim m e nd: »Allerdings.«
»Gut. Dann fährst du m o rgen.«
»Morgen! A ber …«
»Man bra u cht keinen Pass, um nach Dä n e m ark zu fahren. Kannst du nicht gleich m a l bei Be a t e Bentsen anrufe n ? «
Andersson zog einen zerknitterten Zettel aus der Hosentasche und reichte ihn Irene. S i e nahm ihn m it dem Gefühl entgegen, in die Falle gegangen zu sein.
Beate Bentsen hatte sich sehr entgegenkom m e nd, aber gestresst a n gehört. Sie entsc h uldigte sich da m i t, dass sie die ga n ze Woche auf ei n er Fortbildung sei. Der Kurs ende im m er um vier, ab e r an s chlie ß end hätte s i e Zeit, Irene zu treffen. Das passte Irene aus g ezeichnet. Dann brauchte sie sich nicht zu beeilen. Immerhin hatte sie noch einiges zu erledigen, bevor sie fuhr.
Zuerst rief sie Monika Lind in Vänersborg an.
»Hallo, Monika. Hier ist Irene Huss.«
»Hast du was rausgekriegt ? «
»Nein, gefunden haben wir s i e nicht. Aber ich fahre wegen einer anderen Sache m orgen nach Kopenhagen. Ich dachte, dass ich m i ch dann etwas u m sehen könnte. Hast du ein neues Foto von Isabell?«
»Mehrere.«
»Hat Janne immer noch eine Softwarefirma ? «
»Ja.«
»Kann er m i r nicht ein F oto m ailen?«
»Kein Proble m .«
Bis zum Eintreffen des Fotos sollte eine halbe Stunde vergehen. Die Zeit nutzte sie dazu, Anrufe und andere praktische D i nge zu erledigen.
Sie druckte sich einen S t adtplan von Kopenhagen aus und buchte übers Internet ein Hotel, das Hotel Alex a m H. C. Andersens Boulevard. Laut Stadtplan war es sehr zentral gelegen und nicht weit von Vesterbro, w o Kom m issarin Bentsen arbeitete.
Alles war erledi g t , als d as Foto aus Vänersborg eintraf: ein Atelierbild m it W eichzeichner.
Isabell hatte volles, schulterlanges Haar, das blonder war, als Irene es in Erinnerung hatte. Die Augen hatte sie stark gesch m inkt, ihren Sch m oll m und ebenfalls. Sie hatte eben m äßige Gesichtszüge und eine S t upsnase. Sie war süß auf die Art von Barbiepuppen. Irene druckte das Bild aus. Es war erstaunlich scharf und kontrastreich.
Auf das Foto folgte eine kurze Mitteilung von Monika: Bell ist am 7. 2. 1982 geboren. Sie ist ein Meter zweiundsiebzig groß und wiegt ca. 56 kg. Als wir hierher nach Vänersborg umzogen, bekam sie eine Zahnklammer. Deswegen ist zwischen den Schneidezähnen auch keine Lücke mehr. Das Bild wurde kurz vor Weihnachten aufgenommen. Ich finde, dass es ihr sehr ähnlich sieht.
Liebe Ire n e, finde s i e! Herzliche G rüße! Monika L.
Das m achte Irene Sorgen. W enn si e Monika nur keine falschen Hoffnungen g e m acht hatte. Aber einen Versuch war es wenigstens wert.
»Kopenhagen? Okay, ich organisiere die Vorführung der Welpen.« Krister seufzte.
Si e saße n i m W ohnzi mm e r un d tranke n nac h de m Essen noc h ei n e T a s s e K a ffee . Ire n e h a tt e sic h m i t a ng ez o genen B e ine n i n di e Eck e d e s Sof a s g e se t z t . W a s si e f ü r ein e Ü be r nachtun g brauchte , wa r ber e it s zusammengepackt . Alles hatt e m ühelo s i n ihre r dunke l blaue n Ta sch e P lat z gefunden.
» W ie kommst du hi n ? «, wollte ihr M ann wissen.
»Ich nehme einen Dienstwagen und fahre nach Helsingborg. Von do r t neh m e i ch die Fähre nach Helsingør. Alles in allem b r auche ich wohl vier Stunden bis Kopenhagen. Vielleicht sogar fünf, wenn ich an der Fähre
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