Die Tätowierung
einer Tankstelle einen richtigen Stadtplan besorgen musste.
Außerdem kaufte sie sich noch ein Eis. W ährend sie daran schleckte, versuchte sie sich den einfachsten W eg einzuprägen. Schließlich fand sie ihn: Østerbrogade bis zum Sorteda m s Sø, dort nach rechts und auf der Øster Søgade am W asser entlang, die in die Nørre Søgade überging. Wo diese endete, m usste sie nach links abbiegen und kam d a nn direkt auf den H. C. Andersens Boulevard.
Das wirkte auf d e m S t adtplan ganz einfach, aber die W i rklichkeit sah ganz anders a u s. Die Bluse kle b te ihr am Rücken, als sie endlich vor dem Hotel Alex zum Stehen ka m . Erlaubte Parkzeit gerade m al fünf Minuten. Natürlich. Irene nahm nicht ein m al ihre blaue T asche aus dem Kofferrau m , sondern ging nur rasch nach drinnen, um den Portier zu fragen, wo sie i h ren W agen abstellen sollte. Die lächelnde junge Frau erklärte ihr, dass sie überall dort parken könne, wo ein P l atz frei sei. Sie e m pfahl Irene, es m it der S t raße hinter d e m Hotel zu versuchen, der Studiestrsede.
Irene fuhr um den Block und bog in die Studiestraede ein. Dort gab es nur einen einzi g en freien Park p l atz. Er lag fast direkt vor der Tür der Bar » W ild Strip«. Auf Englisch wurde für eine »nude show« R e kla m e g e macht, auf Dänisch für »Tanz m it weniger als Nichts«. Aber egal, Hauptsache sie hatte einen Parkplatz.
Sie nahm ihre Reisetasche und ging einchecken. Die freundliche E m pfangsd a m e reichte ihr eine Mitteilung. Sie war von Beate Bentsen. Irene f a ltete sie zusammen, um sie oben auf dem Z i m m er z u lesen.
Da s Z i mme r wa r saube r un d frisc h r e noviert . Glücklicherweis e gin g da s Fenste r a u f di e Studiestraede . Wen n si e sich gan z wei t vorbeugte , konnt e si e ih r Aut o s ehen . S i e braucht e au c h nich t z u befür c hten , das s de r Ve r keh r ihren Schl a f stör e n würde . J e de r Lä r m wurd e durc h di e schallisolierte n F e nste r g e d ä mpft . Di e Ver s uchun g wa r einfa c h z u groß , un d s o legt e s i e sic h au f da s einladend e Bett. Wunderbar , sic h einfa c h nu r ausst r ecke n z u können . Sie spürte , das s ihr e Muskel n müd e un d stei f war e n , un d d a s ärgert e sie . Spont a n e ntschie d si e sich , zu m Revie r in Vesterb r o z u laufen . S i e zo g ihr e n Stadtpla n vo n Kopenhage n herau s un d hatt e de n Eind r uck , das s e i n rascher Spazierg a n g zu m Ha l m t orve t n u r e t w a ein e Vi e rtelstunde dauer n dü r f t e.
Zu m Entz i ffer n de r Mitteilun g vo n Beat e Bentsen braucht e si e einig e Zeit , d a dies e h a ndges c hriebe n un d auf Dänis c h w a r . Schließli c h k a m Iren e dahinter , das s diese entgeg e n ihre r eigentliche n Abm ac hun g jetz t a m N a chmitta g kein e Zei t hatte . Si e bedauert e da s zutiefst , hof f te aber , Iren e u m siebe n i m Restauran t Vesuv i u s o f Copenhage n zu m Esse n einlade n z u dü r fen . Di e Wegb e schreibung wa r ei n f a c h : V o m Hote l f o ye r au s v i s-à-vi s ei n Stüc k na c h rechts . Bentse n wollt e Inspekto r Pete r Mølle r vorbeischicken , de r Iren e Punk t dre i Uh r a m Hote l abhole n sollte. Lau t de r Kommissari n wa r e r mi t de m damalige n Mord f all vertrau t un d kannt e sic h i n Vesterbr o aus.
Irene sah a u f die Uhr. In knapp zwanzig Minuten würde Peter Møller eintreffen. Sie sollte aufstehen und sich u m ziehen.
Das Telefon weckte si e. Noch e h e sie ganz wach war, stand sie schon neben dem B e tt. Eine weiche Frauenstim m e sagte auf Dänisch: »Ist dort Irene Huss ? «
»Ja. Doch …«
»Hier i s t ein Inspekt o r Peter M ø ller f ür Sie.«
»Meine Güte! Sagen Sie ih m , dass ich in fünf Minuten unten bin.«
Sie hatte sich die Kleider ab g estreift, noch ehe der Telefonhörer wieder ganz auf der Gabel lag.
Sie duschte kurz und heiß. Die Jeans, die sie bisher angehabt hatte, ließ sie auf dem Fußbod e n liegen, stattdessen zerrte sie ihre dunkelblaue Leinenhose, einen sauberen Sl ip und ein eisblaues Polohe m d aus ihrer Tasche. Die ausgelatschten Joggingschuhe ersetzte sie durch ein Paar schwarze Halbschuhe. Vielleicht hätten zu den eleganten Hosen Schuhe m it Absätzen besser gepasst, aber ist m an bereits in Strü m p f en ein Meter ac h tzig groß, trägt m an keine hohen Absätze. Ein m al die Li ppen m i t dem Lippenstift nachziehen m usste als Make-up genügen.
Sie rannte die Treppe hinunter und zog sich gleichzeitig ihren
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