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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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er bei Ihnen im Geschäft gesehen. Ungefähr zur gleichen Zeit rief dieser Si m on Steiner bei den Scandinavian Models an und bestellte Isabell ins Hotel Auro r a, das nur ein paar Schritte von Ihrem Geschäft entfernt liegt. W e m könnte E m il wohl erzählt haben, dass ich n ach Isa b ell s uche?«
    Eine gespannte Stille trat ein. S c hlie ß lich a n twort e te To m : »Er muss den Mörder von seinem Handy aus angerufen haben. Diese Gespräche werden doch wohl alle regi s t riert?«
    »Ich w e i ß n i ch t , ob s i c h das so lange zurückverfolgen lässt. Ich weiß nicht m al, ob m an sein Handy gefunden hat. Haben Sie die Num m er ? «
    Tom schüttelte den Kopf.
    »Nein.«
    Irene kam ein Gedanke.
    »Hatte E m il Ihre Num m e r ?«
    »Nein.«
    »Und Marcus ? «
    Die Andeutung eines Lächelns lag auf To m s Gesicht, als er antwortete: »Natürlich.«
    »Und ich habe sie auch bekommen.«
    Tom hob seinen schweren Kopf und sah ihr direkt in die Augen.
    »Ja. Ihnen vertraue ich.«
    Eine unaus g esproche n e Frage lag in der Lu f t: V ert r auen Sie auch m i r?
    Irene betrachtete die riesige Gest a lt auf der Bettkante. E r hatte sowohl Marcus als auch E m il gekannt. Dieser U m stand allein hätte genügen m üssen, um sie als Polizistin m i sstrauisch zu m achen. Vielen Menschen erschien Tom Tanaka ver m utlich g rotesk, F u rcht erre g end und gleic h zeitig lächerlich. Aber Irene registrierte seine W ürde und seine aufrichtige T rauer über den Mord an Marcus. Sie wusste allerdings a u ch, wie sehr er auf Rac h e aus war, und begriff durchaus, dass er nicht ungefährlich war.
    »Ich vertraue Ihnen auch. Ohne Sie wären wir nie so schnell auf Marcus gekom m en. Und dann haben Sie m eine hin und wieder … indiskreten Fragen auch i m m er wahrheitsge m äß beantwortet.«
    »Ich tue alles, um Ihnen zu helfen«, sagte er.
    Irene schaute auf die Uhr. Höchste Z eit, aufzubrechen.
    »Können Sie m i r ein Taxi rufen ? «
    »Natürlich.«
    Tom strec k te die Ha n d nach dem Telefon auf d e m Nachttisch aus und drückte auf eine der Kurzwahltasten. Schwerfällig stand er dann vom Be t t auf und ging auf die Tür zum Treppenhaus zu. Ehe er sie öffnete, drehte er sich zu Irene um und sagte: » W ir bleiben wie bisher in Kontakt. Aber seien Sie vorsichtig.«
    »Das gilt a u ch f ür Sie.« T o m nickte.
    »Mit Sicherheit.«
     
     
    Vom Taxi aus rief sie bei den Scandinavian Models an. Dieses Mal hatte s i e nicht Petra am Apparat. Eine heisere, sexy Stimme stellte sich auf Dänisch als Heidi vor. Irene nannte ihren N a m en und fragte nach Petra, er h i elt jed o ch zur Antwort, diese sei n i cht zu sprechen. Irene überle g te eine Sekunde und beschloss, etwas zu riskieren. Mit offizieller, neutraler Stimme s a gte sie dann: »Petra hat mir den genauen Zeitpunkt genannt, an d e m a m Mittwoch, dem 19., J e ns Metz bei Ihnen vorbeigekom m e n ist. Ich habe undeutlich geschrieben und kann jetzt nicht m ehr lesen, ob da 23.30 Uhr oder 23.40 Uhr steht.«
    Irene hörte, wie Heidi im Logbuch blätterte. Dann ließ sich die dunkle weiche Sti mm e erneut vernehmen: »23.30
    Uhr.«
    Irene jubelte innerlich. E rwischt!
     
     
    Irene sah P eter Møller schon vor dem Portal der Kirche, ehe er sie b e m erkte. Er stand auf der obersten Stufe der Freitreppe und betrachtete a u f m erksam die Passanten. Sie wusste, dass sie zu spät ka m , und beschleunigte ihre Schritte. Als Peter Møller sie entdeckte, hob er die Hand und winkte ihr zu. Dann schlenderte er ge m ä chlich die Treppe hinunter auf sie zu.
    »Sorry, aber ich war noch in ein paar Läden und habe vergessen, auf die Uhr zu schauen.«
    Irene lächelte entschuldigend. Peter nickte, aber sie fand, dass er nicht ganz überzeugt wirkte. Ohne noch weitere W orte zu v erlieren, l o tste e r s i e z u seinem BM W . W i e im m er öffnete er ihr d i e Beifahrert ür .
    Mühelos fädelte er sich in den dichten Verkehr ein.
    »Haben Sie was Neues erfahren ? «, fragte er plötzlich.
    »Petra habe ich nicht erwis c ht. S i e war nicht da. Aber ich habe m i r etwas bestätigen lassen, was m i ch schon die ganze Zeit beschäftigt hat.«
    Sie erzählte, dass sie sich zu dem Zeitpunkt, als Isabell er m ordet worden war, vor dem Haus der Scandinavian Models au f gehalten hatte, und dass sie einen Mann, der Jens Metz aufs Haar geglichen hatte, in das Bordell hatte gehen sehen. Nach einer Drei v i ertelstun d e hatte er d as Haus immer noch nicht verla s sen gehabt. Und Heidi hatte jetzt

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