Die Tätowierung
die Medie n au s »er m ittlungstechnische n Gründen « nich t alle Fakte n e r fahre n hatten . Abe r auc h s i e musst e zugeben , dass e s zwisch e n de n erste n beide n un d de n letzte n beiden Morde n auf f ällig e Unterschied e gab . Di e beide n letzten Tate n ware n g e wisse r m a ße n unvoll e nde t gebli e b e n.
Irene erschrak selbst, als i h r dieses W ort in den Sinn ka m . Unvollendet. S i e wollte e s in Erinnerung behalten und darauf zurückkommen, wenn sie m ehr über die neuen Morde wusste.
Peter steckte die Hand in die Jackentasche und zog eine zusam m engeknüllte Plastiktüte hervor.
»Ganz hinten in der Speis e kam m er habe ich das hier gefunden. Einen Klu m pen Haschisch. Eine ganze Menge sogar.«
»Das passt zum Haschischger u ch im Musikzimmer. Die Plakate und CDs doku m entieren i m Übrigen fast überdeutlich E m ils nekrophiles Interesse«, sagte Irene.
Møller und Metz gingen ins Musikzimmer. Schweigend betrachteten sie die Dekoration der Wände. Møller beugte sich vor und drehte vorsic h tig die Platten und Plattencover u m . Als sie sich wie d er zur Tür wandten, sagte Møller zu Irene: »Das m eiste ist Dea t h Metal und Black Metal. Nur weil er diese Musik gehört hat, m uss er noch nicht nekrophil gewesen sein. Zie m lich viele jungen Leute finden diese Art von Musik klasse. Aber ich stimme Ihnen zu, dass er eine Fixierung hatte, was den Tod betrifft.«
Er deutete a uf das Poster neben d e r Tür. Ein Gitt a ri s t , der den Betrachter aus seinem Totenschädel angrinste, auf dem W ü r m er heru m krabbelten. Unter der elektrischen Gitarre quollen halb verweste Där m e hervor. Über dem Bild stand: »There is no death!«
Es war ein befreiendes Gefüh l , wieder auf der Straße zu stehen.
»Vielleicht sollten wir gleich essen gehen«, m e inte Jens Metz.
Irene war zwar nicht über t rieben hungrig, realisierte aber, dass ihr das die Möglichkeit geben würde, Tom Tanaka anzurufen. Dass es getrennte Toiletten für D a m en und Herren gab, hatte Vorteile.
Si e beschlo s sen , das s Jo nn y na c h d e m Es s e n di e E r m ittlungsakt e n kopiere n soll t e , di e e s i m Mordfal l Is a bel l Lind gab . Na t ürlic h meutert e er , a b e r insgehe i m wa r e r ganz froh , das s ih n j e m a n d zu r Dienststel l e zurückfah r e n wü r de.
W o e r dan n i n Ruh e un d Friede n mi t eine m Stape l Akten sitze n konn t e . Noc h i mme r hatt e e r eine n schwere n Kopf. Vielleich t konnt e e r i r gendw o e i n e Kopfschme r z t ablett e und ei n paa r T a sse n K a ffe e auf t re i ben . I m Übr i g e n würd e n s i cher ei n Kurze r un d wa s F e ste s i m Mage n W unde r w irken.
Peter M ø ll e r rief im Kr a nkenhaus an, ob sie Beate Bentsen sc h on am Nach m ittag ver n eh m en könnten. Nach einigem Hin und Her m it der Schwester beka m en sie endlich gnädig eine Besuchserlaubnis für nach drei Uhr.
Jet z t war es Viert e l vor zwö l f. W enn Irene sich m it d e m Essen beeilte, würde sie Tom Tan a ka noch vor drei Uhr einen Besuch abstatten können. Plötzlich hatte es Irene sehr eilig, essen zu gehen.
Sie ließen den W agen stehen und gingen zu Fuß zum Gräbrødretorv, zu dem rustika l en Gasthaus Peder Oxe, das für seine guten Fleischgeric h te und großen Weingläser bekannt war. Alle bestellten Rindsrouladen in einer wunderbaren Sahnesauce. Dazu gab es schwarzes Johannisbeergelee und große Mengen junges G e m üse. Alle tranken Bier. Jonny war enttäuscht, dass nie m and außer ihm einen Schnaps wollte. Er konnte un m öglich als Einziger einen bestellen. Er wirkte wie ein W e lpe, dem m an sein Leckerchen weggenommen hatte.
Vo r d e m K a ffe e e ntschu l digt e sic h I r en e un d ver s chw a nd au f de r D a mentoilette . Si e schlos s si c h i n eine r Kabin e ein. Rasc h ers c hie n To m T a naka s Numme r au f de m Display ihre s Handys , un d si e st e llt e di e Verbindun g he r .
»To m .«
»Hallo, Tom. Hier ist Irene Huss. W i r m üssen uns sofort treffen.«
»Ist was passiert ? «
»Ja. Ich m uss Sie sprechen.«
» W as ist m it Ihrem Kollegen?«
»Das kriege ich hin, wenn ich Sie in einer halben Stunde treffen kann.«
Tom dachte einen Augenblick nach und sagte dann: »Geht es nicht in einer S t unde ? «
»Nein. Dann wird’s zu knapp. Es ist wichtig! Sonst hätte ich Sie a u ch nicht an g erufen!«
Of f enbar hörte e r i h r e r Sti mm e an, wie dringlich ihr Anliegen war.
»Okay. Ich habe zwar B esuch, aber
Weitere Kostenlose Bücher