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Die Tage sind gezählt

Die Tage sind gezählt

Titel: Die Tage sind gezählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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und der Reiz sollte normalerweise noch viel stärker in ihm sein. Claudan beschloß, sie in dieser Nacht zu besuchen, auch wenn er vorsichtshalber einige Pillen schlucken mußte.
    Er stand auf, kleidete sich an und nahm sich vor, auf einen Sprung in den Gemeinschaftsraum hinüberzugehen. Vielleicht traf er dort auf Horley und Luccar. Ihm war nach einer Partie Trigor zumute.
    Als er an Vegals Türe vorbeikam, stellte er fest, daß sie halb geöffnet war. Claudan machte auf dem Absatz kehrt und wollte gerade den Summer aktivieren, als er Luccars Stimme hörte. Sofort legte er sein Ohr an den Türspalt.
    Luccar schwelgte in wollüstigen Obszönitäten, Vegals Stimme sagte leise, unverständliche Worte. Nach einer Weile richtete Claudan sich auf. Eiskalte Wut stieg in ihm hoch. Woher nahm Vegal das Recht, Gott zu betrügen?
    Gott Claudan kehrte in seinen Raum zurück und öffnete den Waffenschrank. Zögernd glitten seine Finger über die ausgebreitete Sammlung. Schließlich blieben sie auf einem langen Vibromesser haften. Probeweise betätigte er den Schalter. Das zwanzig Zentimeter lange Messer begann sanft zu vibrieren.
    Claudan nickte zufrieden. Er schloß die Türe hinter sich. Und Gott kehrte den gleichen Weg zurück, den er gekommen war.

    »Wir sind durch, OnCob«, meldete sich einer der nonCobs über Funk. Calvins linke Hand fuhr über das Kontrollbord und schaltete den Brenner aus. Auf dem Monitor sah er, wie die beiden nonCobs arbeiteten. Dann brach das durchgebrannte Stahlstück ab und entwich aus seinem Gesichtskreis.
    »Keine feststellbaren Änderungen der Atmosphäre«, meldete einer der Männer.
    Calvin beschloß, auf Nummer Sicher zu gehen. »Behaltet trotzdem die Sauerstoffmasken auf«, ordnete er an. »Und haltet die Waffen bereit. Der Esper ist ziemlich beunruhigt über die Lage innerhalb der Kuppel. Er hat etwas von einem Mordplan aufgefangen, und da halten wir uns am besten raus. Behaltet auf jeden Fall kühle Köpfe, Männer.«
    Die nonCobs betraten das Innere der Kuppel. Sie tauchten in einem langen, engen Korridor auf, der nur schwach von einigen Kugellampen erhellt wurde. Es herrschte absolute Stille. Obwohl die Lähmwaffen scheinbar lässig in den Männerfäusten baumelten, waren ihre Träger auf alles vorbereitet. Vorsichtig begannen sie mit ihrer Suchaktion nach Überlebenden.
    Im gleichen Augenblick erhielt Calvin eine weitere Eilmeldung von der Alphor . Man hatte erneute Energieverluste festgestellt. Das ganze Schiff und sein technisches Personal befanden sich in einem Aufruhr, aber es war bis jetzt unmöglich, die Ursache dieses Phänomens festzustellen. Und der Energieverlust ging weiter, mit beunruhigender Geschwindigkeit.

    Auf der linken Seite liegend stöhnte Vegal behaglich im Drogenschlaf. Nach einer Weile ging ihr unkontrolliertes Atmen in eine gewisse Regelmäßigkeit über, und sie begann leise zu schnarchen.
    Luccar ordnete einigermaßen ihre Kleider und zog sich dann selbst wieder an. Er beschloß, Horley einen Besuch abzustatten, der wahrscheinlich noch immer mit den beiden Tierdienern beschäftigt war.
    Er befand sich bereits zur Hälfte auf dem nach unten führenden Gang, als in seinem Rücken schlurfende Schritte erklangen. Eine kehlige Stimme sagte etwas. Luccar wandte sich um und lockerte im Gehen die Elektropeitsche an seinem Gürtel.
    Rianas Tür stand offen. Das, was sich Luccars Augen bot, ließ ihn wanken. Mühsam hielt er sich an der Türfüllung fest und schluckte, als er sah, was mit Riana geschehen war. Das gesamte Zimmer glich einem Chaos. Der Waffenschrank war aufgebrochen und geleert worden. Fluchend betätigte Luccar den Alarmknopf und rannte den Gang hinab.
    Als erster erschien Horley, der schrie: »Sieh zu, daß du wegkommst! Sie sind alle frei!« Er hatte keiner Zeit, mehr zu sagen, denn die Spitze der ihn verfolgenden Tierdiener war ihm hart auf den Fersen. Sie überfluteten den Korridor, holten Horley schließlich ein und überrannten ihn mit ihrer Masse.
    Luccar trat ihnen entgegen, schwang die Elektropeitsche und drosch mit heißer Wut auf sie ein. Er rechnete damit, daß ihre ausgeprägte Furcht vor den Herren und ihren schmerzenden Stöcken noch groß genug war, um sie zurückzudrängen. Zu Anfang sah es auch so aus. Die Flut geriet ins Stocken. Heulend vor Schmerz und Angst wichen die Vorderen zurück, während Luccar weiter auf sie einschlug und mit einem Schwall von obszönen Flüchen belegte.
    Die Peitsche war eine Verlängerung seines Arms. Wie

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