Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tagebücher (German Edition)

Die Tagebücher (German Edition)

Titel: Die Tagebücher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Burton
Vom Netzwerk:
hat, er habe sein Leben lang am liebsten die Nachthemden seiner Frauen angezogen (er war vier Mal verheiratet) und hätte sich gerne an die Bettpfosten fesseln lassen. Er hat ihr dann, wenn auch schwach, versichert, er habe sich selbst von dieser sexuellen Verirrung heilen können.
    Rach war wieder ziemlich angeschickert von Punt e Mes und Gin und hat irgendwann angefangen zu strippen. Die Leute auf der Straße über uns fingen an zu johlen, weil sie dachten, es sei E. Ich hab ihr gesagt, sie soll aufhören.
    Ich verstehe nicht, wir verstehen nicht, wie Rex es mit ihr aushält, wenn sie sich die ganze Zeit so benimmt. Sie sind jetzt an einem Punkt angekommen, wie sie mir beide versichert haben, an dem Rex, nachdem siesich letzten Dienstag (?) so unmöglich benommen hat, ihr einen Brief geschrieben hat. Sie ist kein schlechter Mensch, sie sollte einfach nur nichts trinken. Dass sie 40 ist, hat mich echt überrascht. Ich habe sie für 37 gehalten. Rex ist unglaublich tolerant, was ihre Idiotien im Suff betrifft. Ich würde das keine 48 Stunden aushalten, und er macht das schon seit 7 Jahren mit.
    Montag, 5. 6. Kate kommt am 12. und ich bin ganz aufgeregt. Ich habe sie seit zehn Monaten nicht mehr gesehen. Für die ersten fünf Tage oder so werden wir sie ganz für uns alleine haben, dann bringen wir sie in die Schweiz, damit sie die Mädchen treffen kann. Mir fehlen diese kleinen Nervensägen auch. Es ist jetzt 9 Uhr, und ich sitze an Deck und warte auf meinen Morgentee, während E. ihre zweite Runde Schlaf nimmt – das, was sie ihren Albtraumschlaf nennt. Es ist ein herrlicher Morgen, kühl und blau. Das Wasser im Hafen kräuselt sich ein ganz klein wenig durch die hereinwehende Brise. Überall fliegen Vögel. Zwei oder drei Leute schippern in Jollen vorbei. Auf der Straße, die über den Hafen führt, fahren Busse vorbei und hupen. Im Hafen, in dem sich viele Wasserfahrzeuge tummeln, liegt eine sehr erhaben aussehende Yacht, auf der jede Menge Wäsche auf der Leine hängt.
    Gestern sind wir den ganzen Tag an Bord geblieben. Ich habe ein paar Bücher gelesen, eines davon war Elie Abels The Missile Crisis . Das Buch ist eine Reportage über die Konfrontation, die Kennedy und Chruschtschow 1962 über die Bewaffnung von Kuba hatten. Die USA sind dabei sehr klug und mutig vorgegangen, aber Chruschtschow geht auch nicht würdelos aus der Sache heraus, scheint mir, selbst wenn man berücksichtigt, wie in der Politik normalerweise gelogen wird. Ach, was ist die politische Arena doch für ein gigantischer Kindergarten.
    […] Vor zwei Tagen haben wir erfahren, dass wir noch einmal für T of S mit dem Donatello David Preis ausgezeichnet worden sind. 163 Jeder von uns. Jetzt haben wir jeder zwei. […]
    Während ich dieses Tagebuch noch einmal durchlese, fällt mir auf, dass ich gar nichts darüber geschrieben habe, wie es war, als wir gehört haben, dass E. den Oscar gewonnen hat und ich nicht. Frechheit. P. Scofield hat ihn bekommen, was soll’s? Ich habe ihm ein Telegramm geschickt und er mir. […]
    Dienstag, 6. 6. Ich bin mit Raj ein paar Stunden im La Gritta geblieben und habe Negronis getrunken, während ich R. und R. angerufen habe. Raj(der Besitzer der Bar) hat sehr viel geredet. Er hat behauptet, dass Rex sich wahnsinnig verändert habe – zu seinem Vorteil –, seitdem er mit Cleopatra zum Filmstar geworden sei. Er hat gesagt, dass er Rex erklärt habe, dass Rachel aufpassen muss, dass sie keine Alkoholikerin wird. Er hat mir erzählt, dass er (Raj) selbst mal Alkoholiker war und dass er sich freiwillig in einer Klinik in Genua zum Entzug angemeldet habe. Seit dem 17. Januar ist er trocken. Er hat mir erklärt, wie sehr die Italiener die Waliser mögen und dass seine Frau gesagt habe, ich sähe sehr italienisch aus!
    Später kamen R. und R. und Edward Arthur dazu, und ich hab völlig unzusammenhängendes Zeug mit ihnen geredet, bis ich irgendwann zurück zum Boot gegangen bin. E. war sauer.
    Später, so gegen Abend, kamen R. und R. und E. A., riefen uns etwas zu und wir haben sie aufs Boot eingeladen. Sie sind ein paar Stunden geblieben. Diesmal blieb Rach nüchtern und Rex war betrunken (nicht unangenehm). […]
    Raj erzählte, dass es Krieg zwischen Israel und Ägypten und anderen arabischen Idioten gäbe. Da muss ich mich mal genau informieren. Die Italiener neigen ja ein wenig zur Hysterie, vielleicht war’s nur ein Grenzzwischenfall.
    [Möglicherweise fehlen hier eine oder mehrere Seiten. Der nächste

Weitere Kostenlose Bücher