Die Tagebücher (German Edition)
Irgendwas … ist jedenfalls falsch gelaufen. Und lässt sich auch nicht mehr geradebiegen. Vielleicht bin ich einfach unfassbar egoistisch.
Donnerstag, 3. 8. Heute war der Tag der Versöhnung. Wir haben uns geküsst und uns pausenlos entschuldigt. Wir waren zu zweit Mittagessenim Capriccios, gleich bei der Via Veneto. Dann haben wir Mittagsschlaf gemacht und abends um die Ecke in der Taverna Flavia gegessen. […]
Morgen fliegen wir in die Schweiz. Es war den ganzen Tag über sehr heiß.
Freitag, 4. 8., Genf Ohne große Zwischenfälle sind wir nach Genf geflogen. Um 13 : 30 Uhr ging’s ab aus Rom, um 13 : 45 Uhr kamen wir in Genf an (zwischen beiden Städten liegt um diese Jahreszeit eine Stunde Zeitunterschied). Wir mussten mit der Caravelle der Swiss Air ungefähr eine halbe Stunde auf die Starterlaubnis warten, im Flugzeug war’s sehr heiß und stickig. Die erste Klasse der Caravelle bietet nicht sehr viel Komfort, nur die VIP-Plätze, die wir aber nicht mehr bekommen konnten, da wir zu spät gebucht hatten. Man hat da seine Knie ungefähr bei den Ohren, und um die kleinen Tischchen zum Essen auszuklappen, muss man ein Zauberkunststück vollbringen. Ist aber auch egal, Hauptsache, das Flugzeug stürzt nicht ab.
Wir haben im Président Hotel gewohnt, dass in den Empfangsräumen nach viel Platz aussieht, aber in den Zimmern enttäuschend eng ist, wie eine Schachtel – ähnlich den Hilton Hotels. […]
Wir haben im Cambesy zu Abend gegessen, Schinken und Kartoffel-Gratin. In einem sehr charmanten, kleinen Restaurant, das sich mächtig gemausert hat, seit ich das letzte Mal hier war. Das Essen war köstlich. Wir sind beide ganz aufgeregt, weil morgen Howard, Mara und die Kinder aus den Staaten kommen. Wir erwarten sie gegen 9 : 05 Uhr.
Donnerstag, 10. 8., Gstaad Die Meute ist nach ihrer strapaziösen Reise sicher hier angekommen. Leighton ist im Flughafen-Bus gleich die Treppe runter gefallen und dann fiel er auch noch aus dem Auto, als wir in Rolle angehalten haben, um was zu trinken. 182 Danach hat er auch noch was aus dem Luftgewehr abbekommen. Die eine Nacht im Hotel Président hat mich stolze $3000 gekostet. E. hat mir eine Uhr mit Geldclip für $600 gekauft und sich selbst eine für $2500. Ihre sieht wunderschön aus, eine Piaget, die so dünn ist, wie in paar Blatt Papier und oben drauf mit grüner Jade. Ist natürlich eine Armbanduhr.
Wir haben alle ziemlich kräftig gebechert und nicht sehr viel geschlafen, was zur Folge hatte, dass wir gestern Nacht überhaupt nicht mehr einschlafen konnten. Schrecklich. […]
Lord Harlech (der früher David Ormsby-Gore hieß) kam vom LagoMaggiore, um mit uns Mittag zu essen. 183 Er kam mit seinen drei Kindern, einem Jungen (12), Francis, einem Mädchen (13), Alice, und einem weiteren Mädchen (20), Victoria. Alle waren sehr angenehm, Alice, die furchtbar hübsch ist, schien sehr traurig und in sich gekehrt. Offenbar leidet sie noch sehr unter dem Tod ihrer Mutter. Sie ist vor circa einem Monat bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Harlech sagt, sie wollte nach einem herrlichen Wochenende auf dem Land in Harlech, nur schnell mal einen Brief wegbringen. […]
Morgen wollen wir mit einem gecharterten Flugzeug mit allen Kindern nach Sardinien fliegen. Gott, stehe uns bei. Mir graust es davor, den Film zu drehen, aber das geht mir jedes Mal so, bis wir herausgefunden haben, wie der Regisseur arbeitet etc. Ich habe das Drehbuch erst zweimal gelesen und noch kein einziges Wort Text gelernt. Ich muss heute noch ein paar Seiten lernen. […]
Lord Derby kämpft immer noch gegen unser Konsortium, damit er die TV-Lizenzen für Wales und den Westen bekommt. 184 Ich glaube aber, dass wir gewonnen haben. Obwohl ich eigentlich gar kein Interesse daran habe. Mein Anteil war, dass wir unsere Namen einsetzen, um sie zu bekommen. Mehr will ich damit auch nicht zu tun haben.
Freitag, 11. 8., Gstaad – Sardinien Ein schrecklicher Tag, extrem unorganisiert, Tausende von Taschen, die überall herumliegen, neun Kinder, sechs Erwachsene, alle auf einem Fleck. Howard und Mara schreien die ganze Zeit herum, E. und ich bekommen unsere Vor-dem-Dreh-Nervosität, neun Kinder, Flugangst, Gaston […] hat sich wieder mal verliebt, ganz ernsthaft, in Patricias Mutter (Patricia ist die Freundin von Christopher), neun Kinder, die Kalizma ist immer noch nicht angekommen, niemand holt uns vom Flughafen ab, neun Kinder (Dick Hanley, Bob Wilson, John Lee kosten uns und Mike Todd ungefähr $1000
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