Die Teerose
er, setzte sich auf und zog das Kondom ab. Dann nahm er ein neues aus der Schublade und erklärte ihr, wie es funktionierte. »Tut mir leid, Liebling«, fügte er hinzu. »Ich hab mich nicht mehr beherrschen können. Ich hab’s versucht.« Er streifte sich das neue Kondom über. »Das war ohnehin nur ein Probelauf. Beim zweiten Mal wird’s besser, das verspreche ich.« Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, küßte sie und ließ dann eine Hand zwischen ihre Beine gleiten.
»Wir machen es noch einmal?«
»Mhm. Und immer wieder. Bis du mich um Gnade anflehst.«
Sie lachte, aber bald verwandelte sich ihr Lachen in süßes Stöhnen, als er vorsichtig mit einem und dann mit einem zweiten Finger in sie drang und sie streichelte, bis ihr Atem schneller wurde und sie sich zu winden begann. Dann nahm er seine Hand weg.
»O Will, nein …«, murmelte sie. »Hör nicht auf, bitte …«
»Scht«, sagte er und verschloß ihr den Mund mit Küssen. Dann drang er wieder in sie ein, bewegte sich langsam und genüßlich, ohne Eile diesmal, als hätte er hundert Jahre, um sie zu küssen, zu berühren und in ihr zu sein. Er küßte ihren Mund und flüsterte ihr zu, wie schön sie sei. Er umfaßte ihre Brüste, saugte daran und strich mit der Zunge darüber. Er legte die Hand unter ihren kleinen Po, preßte ihre Hüften fest an sich und drang noch tiefer in sie ein. Sie keuchte. Er spürte, wie eine Verwandlung mit ihr vorging, als ihr Körper in einer Weise reagierte, die sie offensichtlich nicht erwartet hatte. Sie wurde steif und drängte sich an ihn, als wollte sie ihn wegstoßen, dann bewegte sie sich mit ihm, ergab sich ihm. Ihr Blick verknotete sich mit dem seinen, und einen Moment lang glaubte er, etwas Beunruhigendes, etwas Wildes und Ungestümes zu sehen, das so schnell verschwand, wie es aufgeblitzt war. Dann schlossen sich ihre Lider, ihr ganzer Körper bäumte sich auf und erschauerte. Sie kam mit schnellen, kleinen Zuckungen, und er wußte, daß er sie in ein Geheimnis eingeführt hatte. Was ihn unglaublich erregte und begeisterte. Er wollte kommen, hielt sich aber zurück, weil er ihre Lust mehr genoß als die seine. Immer und immer wieder wollte er sie lieben, bis sie ganz ihm gehörte.
49
K ennen Sie einen Joe Bristow?« fragte Roddy O’Meara einen Mann, der Äpfel auf seinen Wagen lud.
Der Mann blickte auf Roddys Uniform. »Nie von ihm gehört.«
Roddy fragte einen anderen Mann, der seinem Esel gerade Scheuklappen anlegte. »Wer will das wissen?« antwortete er argwöhnisch. »Ist er in Schwierigkeiten?« Wie die meisten Händler hegte er tiefes Mißtrauen gegen die Polizei und wollte seinen Kollegen unbedingt schützen.
»Er ist nicht in Schwierigkeiten«, antwortete Roddy. »Ich bin ein Freund von ihm und muß ihn finden.«
»Versuchen Sie’s bei Fynmores Stand. Fynmores Qualitätsware, sehen Sie das? Gleich die Straße runter links. Da kauft er seine Waren.«
Roddy dankte dem Mann und eilte davon. Er hoffte, er kam nicht zu spät. Es war erst halb fünf. Die Gaslaternen brannten noch, und die Sonne würde erst in einer Stunde aufgehen, aber die Händler begannen ihr Tagewerk vor Sonnenaufgang. Roddy hatte seine Schicht eine halbe Stunde früher beendet, um einen Bus zu nehmen und rechtzeitig in Covent Garden zu sein. Er wollte Joe erwischen, bevor er sich auf seine morgendliche Tour begab. Die ganze Zeit, seit Joe und seine Mutter ihn vor ein paar Wochen aufgesucht hatten, um ihm zu sagen, daß sie wußten, wo Fiona war, hatte er über etwas nachgedacht. Doch dazu brauchte er Grace’ Zustimmung, und er zögerte, sie zu fragen. Sie war eine geduldige Frau, aber selbst ihre Geduld hatte Grenzen. Dann war ihr letzten Abend ganz plötzlich die gleiche Idee gekommen. Er küßte sie und sagte ihr, daß sie einzigartig sei.
Roddy war überzeugt, daß Joe recht hatte, was Fionas Aufenthaltsort anging, und wütend auf sich, weil er selbst nicht darauf gekommen war. Er war sich so sicher gewesen, daß sie nicht weit fort sein konnte. Nie hätte er sich träumen lassen, daß sie in Amerika sein könnte. Joe und Rose waren zutiefst enttäuscht, als er ihnen sagte, daß er Michaels Adresse nicht habe, denn Fiona hatte alle ihre Sachen mitgenommen, einschließlich der Briefe ihres Onkels. Aber er war sich sicher, daß Michael in New York lebte und irgendeinen Laden besaß.
Genauso sicher war er sich, daß Joe so bald wie möglich nach Amerika fahren sollte. Außerdem hatte er ein komisches
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