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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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fühlte sich einfach schutzlos und hatte zu niemandem mehr Vertrauen.
    »Wenn es gutgeht, dann finden wir die Templer oder was sie sonst sein mögen und sichern Ihr Leben. Dann können Sie hierherkommen und jeden Tag nach Grantchester laufen oder wohin sie wollen.«
    »In Ordnung. Und wenn es nicht gutgeht?«
    »Im schlimmsten Fall sterben Sie, ich und vielleicht noch andere Menschen.«
    »Dass dies die Alternative ist, habe ich mir gedacht. Darf ich auch erfahren, auf welche Weise ich mein Leben riskieren soll?«
    Sie fanden eine Bank und setzten sich. Die Wachmänner blieben in respektvoller Entfernung.
    »Ob die Bundeslade sich nun in jenem Kloster befindet oder nicht, wir können sicher sein, dass zumindest einige der Leute, die hinter den Morden stecken, bereits dorthin unterwegs sind. Das müssen wir klären. Sollten wir sie aufspüren, bitten wir die äthiopische Polizei, sie festzunehmen. Dann gibt es einen offiziellen Antrag, sie an Großbritannien auszuliefern. Ich glaube nicht, dass die äthiopischen Behörden zustimmen würden, britische Polizisten in ihr Land zu lassen,nur um dort nach Verdächtigen zu suchen. Aber wenn wir die Sache ihnen allein überlassen, kann sie schiefgehen.
    Was ich Ihnen hier sage, ist streng vertraulich. Der Chief Superintendent hat den Fall an sich gezogen. Er hat eine kleine Kommission gebildet. Die ist geheim. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sie sich zusammensetzt, aber sie besteht nur aus fünf Mitgliedern, und nicht alle kommen aus Cambridge. Wir sind uns einig, dass die Täter sich höchstwahrscheinlich nicht mehr in Großbritannien aufhalten. Natürlich können wir nicht sicher sein, weshalb wir Sie auch weiterhin schützen müssen. Wir wissen nicht, wie viele es sind. Zu möglichen Entwicklungen in Paris, Leiden oder Chicago besteht bisher kein Zusammenhang. Die Polizei hier im Land ist alarmiert und achtet auf alles Verdächtige. Vielleicht macht ja einer der Mörder einen Fehler. Das Schlimme ist, wir haben bisher überhaupt keine Spur. Der einzige Patzer, den sich die Täter bisher geleistet haben, ist, die Plakette im Haus ihrer Freundin zu verlieren.«
    »Haben Sie sie untersuchen lassen?«
    »Die Plakette? Habe ich. Die Frage hat mir Dr. William Ellis vom Pembroke College beantwortet, ein auf das Mittelalter spezialisierter Historiker. Als ich ihm das Ding gestern gezeigt habe, hat er es sofort erkannt. Ein ähnliches Stück hat er in einem Museum in Frankreich gesehen. Dr. Ellis denkt, diese Plaketten seien eine Art Pass gewesen, den Pilger auf ihrem Weg ins Heilige Land bei sich trugen. Vielleicht waren es solche, die unter dem Schutz der Tempelritter reisten. Er nimmt an, unser Fund sei echt, er braucht aber etwas Zeit, um das zu verifizieren. Es gäbe nur noch sehr wenige davon, meint er.«
    »Derjenige, der sie verloren hat, muss also ziemlich sorglos damit umgegangen sein?«
    »Ja. Und …«
    »Chief Inspector, Sie haben mir noch nicht gesagt, was ich tun soll. Sie kommen einfach nicht auf den Punkt.«
    Ein kalter Wind blies über den Fluss. Beide erschauerten.
    »Lassen Sie uns zurückgehen«, meinte sie dann. »Wir können ja auch im Gehen reden.«

17. KAPITEL
    Sie gingen über die Brücke nach Clare. Ohne Studenten wirkte das ganze Viertel menschenleer.
    »Der Chief Constable hat die Ermittlungen hier einem anderen übertragen. Er möchte, dass ich nach Äthiopien fliege.«
    Das hatte sie erwartet und auch seinen nächsten Satz, bei dem sie ihm zuvorkam.
    »Und Sie wollen, dass ich mitkomme.«
    Er seufzte, und sein Atem gefror wie eine Spirale in der kalten Luft.
    »Ja«, sagte er. »Ohne Sie geht es nicht. Sie kennen das Land, die Sprache, die Sitten. Und Sie haben dieses Matshafa gelesen. Daher wissen Sie in etwa, in welche Richtung wir gehen müssen.«
    Nun standen sie vor der Kapelle von King’s College. Der Chor, jüngere und ältere Stimmen, probte hingebungsvoll. Gerade erklang »Adam lag gebunden«. Die Stimmen hinter der Glaswand stiegen zum Deckengewölbe auf und wurden von dort zurückgeworfen. Über der Orgel schwebten zwei Engel wie die Cherubim auf dem Deckel der Lade.
    »Ich bin keine Polizistin, ich habe keinerlei Ausbildung …«
    »Sie sollen mich auch nicht als Polizistin begleiten. Wir werden niemanden festnehmen, selbst wenn wir die Kerle finden. Aber wenn wir sie identifizieren und angeben, wo sie sich aufhalten, dann folgt ein Ersuchen aus Großbritannien auf sehr hoher Ebene, was garantiert, dass die äthiopischePolizei aktiv wird

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