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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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aufzubieten. Und wenn dieser Jemand einer Institution angehörte, die diese Suche seit Generationen betrieb, dann konnte es wie ein gottgewolltes Werk erscheinen, ihren Standort zu entdecken. Aber wozu die Morde? Um die Aktion zu vertuschen? Oder andere daran zu hindern, die Bundeslade zu finden? Vielleicht. Doch er hatte das Gefühl, dass da mehr war, dass diese zu allem entschlossenen Jäger von einem dunkleren Ziel getrieben wurden. Er ging davon aus, dass sie sich bereits auf dem Weg nach Washa Meskel befanden. Konnte er sie noch stoppen, ehe es zu spät war?
    Die Suche nach dem Heiligtum wirkte wie ein Magnet, der ihn und Mariyam immer tiefer in dieses rätselhafte Land Äthiopien hineinzog. Mehrere unschuldige Männer und Frauen waren bereits gestorben. Auch ihrer beider Leben war in Gefahr. Aber diesen Gedanken sprachen beide nicht aus.
    Noch einmal ging Conor in sein Zimmer und brachte, was er im Business Center ausgedruckt hatte. Er machte Mariyam mit dem bekannt, was er über Ferry und Oliver herausgefunden hatte – ihre Ausbildung, ihre Arbeit für die CIA und die mögliche Verbindung zum Orden der Tempelritter.
    »Während Sie schliefen, habe ich noch mehr über diese Organisation zu erfahren versucht. Die meisten Texte, auf die ich gestoßen bin, sind allerdings auf Portugiesisch geschrieben. Der Orden hat seit seiner Gründung mehrere Wandlungen erlebt. Wie ich es verstehe, hat sich eine Gruppe äußerst entschlossener Ritter irgendwann im 16. Jahrhundert von dem Mutterorden abgespalten und insgeheim weiterentwickelt. Mehrere sehr reiche Personen mit weitreichenden Verbindungen haben dieser Gruppe angehört. Die meisten haben ihre Mitgliedschaft im offiziellen Orden nicht aufgegeben, weil dies immer den Zugang zu Vermögen und Einfluss innerhalb der Aristokratie bot. Die abgespaltene Gruppe blieb den ursprünglichen Vorstellungen und Zielen der Templer treu, sowohl als religiöser als auch militärischer Orden. In ihr gab es noch einen inneren Kreis, genannt Os Adeptes da Nossa Senhora da Arca, der sich verschwor, die Bundeslade zu finden. Ich habe mit einem Online-Wörterbuch den Titel zu übersetzen versucht. Er bedeutet etwa Die Eingeweihten der Heiligen Maria von der Bundeslade. Jetzt klingelt es sicher bei Ihnen.
    Haben Sie gewusst, dass eine der ersten Aktionen der Tempelritter nach ihrer Gründung im Jahre 1119 darin bestand,sich auf dem Tempelberg in Jerusalem festzusetzen? In der Al-Aksa-Moschee richteten sie ihr Hauptquartier ein. Und dann machten sie sich auf die Suche, gruben Tunnel und durchwühlten den ganzen Berg, auf dem einst zwei große jüdische Tempel gestanden hatten, in denen die Lade eine gewisse Zeit aufbewahrt wurde. Sie glaubten, dass diese, nachdem die Römer den Tempel des Herodes zerstört hatten, gerettet, später zum Tempelberg zurückgebracht und dort irgendwo versteckt wurde. So weit, so gut. Aber bei meiner Suche bin ich auch auf die Übersetzung eines arabischen Textes aus dem 13. Jahrhundert gestoßen. Er stammt aus der Zeit des sechsten Kreuzzuges, als es den Muslimen gelang, die Kontrolle über ihre beiden heiligen Orte, den Felsendom und die bereits erwähnte Al-Aksa-Moschee zurückzugewinnen.
    In diesem Dokument heißt es, dass die Tempelritter nicht nur nach der Bundeslade suchten. Sie wollten den Tempel wiedererrichten. Sie planten, den Felsendom und die Al-Aksa-Moschee abzureißen, was ihnen finanzielle Unterstützung vom Papst einbringen würde, um den Tempel wiederaufzubauen, wie er in der Bibel beschrieben ist. Dort im Allerheiligsten sollte dann die Bundeslade ihren Platz finden. Was sie danach vorhatten, kann ich mir nicht vorstellen. Sicher hätten sie das Ganze nicht einfach den Juden übergeben. Der Verfasser des Dokuments, Abu Ali, ist der Meinung, die Tempelritter glaubten, der Wiederaufbau des Tempels werde dem Heiligen Land eine christliche Zukunft sichern. Die Kreuzritter würden die Kontrolle über die Gegend übernehmen und sie nie mehr verlassen, während die Muslime zurückgedrängt und sich vielleicht nach Arabien zurückziehen würden.«
    Mariyam nippte an ihrem Drink. Müdigkeit kroch in ihr hoch.
    »Und wo liegt das Problem?«, fragte sie. »Ein Tempel wäre doch schön für Jerusalem gewesen.«
    »Mariyam, wenn es den Templern heute gelingen sollte, entweder den Felsendom oder die Al-Aksa-Moschee zu zerstören, dann löst das einen Krieg aus. Nicht nur einen im Nahen Osten, sondern einen Dritten Weltkrieg. Die ganze muslimische Welt

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