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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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als ihr Retter mit ihr nach oben segelte und an einem Seil über dem bodenlosen Abgrund baumelte, das für ihrer beider Gewicht gar nicht stark genug sein konnte. Eine halbe Minute später fühlte sie sich von kräftigen Händen gepackt und in die Kabine gezogen. Der Mann am Seil wurde zu Conor hinabgelassen. Sie spürte, wie der Helikopter sich leicht zur Seite neigte, als die beiden Männer heraufgezogen wurden. Sie küsste Conor stürmisch. Ein paar Sekunden später war die Kabine geschlossen, der Hubschrauber stieg nach oben und flog sie in die Sicherheit, auf die beide schon gar nicht mehr zu hoffen gewagt hatten.
    Ihr Flug war im Handumdrehen wieder zu Ende. Der Helikopter setzte sie in Buyit Ras am westlichsten Zipfel des Simien-Nationalparks ab. Sie bezahlten den üblichen Preis für die Rettungsaktion und erklärten den Männern, sie hätten sich über ihr Auftauchen mehr gefreut als über das ihrer eigenen Mütter. Die grinsten, stiegen wieder in ihre fragile Maschine und meinten, das gehöre zu ihrem Job. Erstaunt waren sie nur darüber, wie dieses merkwürdige Paar dorthin geraten war, von wo sie es hatten herausholen müssen. Mariyam und Conor nahmen sich Zimmer in der Simien Lodge, einem modernen Hotel mit heißem Wasser und einem guten Restaurant. Sie fühlten sich wie ein zweites Mal geboren. Zu dieser Jahreszeit gab es nur wenige Touristen, so dass sie das Haus fast ganz für sich allein hatten. Draußen vor den Fenstern tollten Dschelada-Affen herum.
    Den Rest des Tages ruhten sie, aber sie wussten, dass sie keine Zeit zu verlieren hatten.
    »Ich möchte gern die britische Botschaft in Addis aufsuchen«, sagte Conor. »Ich habe so lange keinen Kontakt zu Cambridge gehabt. Die werden glauben, ich sei schon tot.«
    »Kannst du deine Leute nicht einfach von hier anrufen?«
    »Ja. Ich will versuchen, jemanden zu erreichen, aber danach möchte ich die ganze Sache am liebsten an andere abgeben.«
    Er brauchte einige Zeit, um einen kurzen Bericht darüber abzufassen, was geschehen war. Am schwersten fiel es ihm, zu entscheiden, was er hineinschreiben sollte und was nicht.
    Als Conor anrief, war Brian Chant, der Chief Constable, nicht zu erreichen. In Addis Abeba war es die Stunde nach dem Mittagessen, in England drei Stunden früher. Als Conor jedoch seinen Namen nannte und erklärte, er rufe aus Äthiopien an, legte man ihn in die Warteschleife. Musik erklang, Polizisten sangen Every Breath You Take , ein Scherz, den sich jemand vor Jahren erlaubt hatte und der immer noch nicht beseitigt war.
    Plötzlich drang Chants Stimme wie aus weiter Ferne zu ihm.
    »O’Davoren, wo zum Teufel stecken Sie? Wir dachten, Sie sind entweder tot oder lassen es sich in Rio gutgehen. Sie sollten eine verdammt gute Story haben, eine, die ich auch glauben kann. Denn ich sage Ihnen, im Moment sitzen Sie richtig tief in der Scheiße.«
    Conor erklärte Chant, was er konnte, ließ weg, was ihm klug erschien, schmückte aus, was er für notwendig hielt, und log ohne Skrupel, wenn das seiner Geschichte diente. Chant hörte zu und ließ nur gelegentlich ein leises Grunzen vernehmen.Conor hatte nicht den Eindruck, ihn milder gestimmt zu haben.
    »Mr. O’Davoren, ich muss Sie hier unterbrechen«, sagte der Chief Constable schließlich. »Jetzt erkläre ich Ihnen, was in Cambridge geschehen ist, seit Sie sich auf Kosten des Steuerzahlers in Afrika herumtreiben. Es ist einiges an die Presse durchgesickert, die Cambridge News haben haarsträubende Geschichten gebracht, die die Daily Mail und der Rest der englischen Presse übernommen haben. Mein Foto war in den News of the World neben Behauptungen zu sehen, die Polizei vertusche etwas, im Unterhaus wurde die Frage gestellt, warum es in unseren Ermittlungen so wenig Fortschritte gebe, genauer gesagt, gar keine. Ich habe mich vor allen Antworten gedrückt, weil ich keine Antworten hatte. Stattdessen habe ich darauf gewartet, dass Sie wenigstens einmal anrufen, um mir zu sagen, dass Sie den Mördern auf der Spur sind, die in der Rundkirche dieses Gemetzel angerichtet und allen das Weihnachtsfest versaut haben. Und jetzt kommen Sie mir mit einer lächerlichen Story von Tempelrittern und Mönchen, die in einem gottverlassenen Kloster massakriert worden sind.
    Sie sind ab sofort vom Dienst suspendiert. Sie haben auf der Stelle nach England zurückzukehren. Ich erwarte Sie gestern in meinem Büro, und einen Tag danach erscheinen Sie vor einer Disziplinarkommission. Wie Sie zurückkommen,

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