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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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bleibt Ihnen überlassen; aus diesem Büro gibt es jedenfalls für Sie keinen Penny mehr. Über Ihr Verhalten ist bereits an die Kommission Bericht ergangen, die die Ermittlungen in diesem Mordfall überwacht. Lassen Sie mich noch hinzufügen, dass Martha Sweeting und John Bolitho stinksauer auf Sie sind. Glauben Sie also nicht, dass Sie von dieser Seite irgendwelche Nachsicht zu erwarten haben. Wenn Sie weiternichts zu Ihrer Entlastung vorbringen können, ist für mich dieses Gespräch beendet. Ich erwarte Sie in drei Tagen, am besten eher, wenn Sie das hinkriegen.«

39. KAPITEL
    Am anderen Ende wurde aufgelegt. Conor saß wie benommen mit dem Telefon in der Hand da, als wüsste er nicht, was er damit anfangen sollte. Mariyam hatte auf dem Bett gelegen. Da sie spürte, dass etwas nicht stimmte, stand sie auf, nahm Conor das Gerät aus der Hand und setzte es wieder auf die Basisstation.
    »Da ist etwas schiefgelaufen, stimmt’s?«, sagte sie.
    Conor nickte.
    »Okay«, sagte sie dann. »Entspann dich. Bis du wieder in London bist, kannst du sowieso nichts unternehmen. Was kann dir als Schlimmstes passieren? Dass du deinen Job verlierst.«
    »Vielen Dank. Das baut mich echt auf.« Er erhob sich, ging durch den Raum und ließ sich in einen der Sessel fallen. Mariyam ebenfalls.
    »Hör zu«, sagte sie. »Der Chief Constable ist nur an zwei Dingen interessiert – dass die Ermittlung der Morde in Cambridge rasch zu Ende gebracht wird und dass er aus alledem mit untadeligem Ruf und vollen Rentenansprüchen herauskommt. Jean-Lucs Tod in Paris, all die anderen Opfer, die mit dem Matshafa in Zusammenhang stehen, sind ihm keinen Pfifferling wert, am allerwenigsten eine Horde schwarzer Mönche in einer unwegsamen Gebirgsgegend von Äthiopien. Und wenn du alle Mordfälle von Kenia bis Eritrea aufklärst, bringt ihm das keine Lorbeeren ein. Du bist für ihn ein Versager, deswegen lässt er dich fallen. Damit musst dudich abfinden, es sei denn, du machst die Mörder hier dingfest.
    Ich schlage also vor, wir fliegen morgen früh nach Addis, du suchst die britische Botschaft auf wie geplant, stellst dich dort als Detective Chief Inspector O’Davoren vor und lässt kein Wort davon verlauten, dass du suspendiert bist. Du bittest um die Hilfe der Botschaft entweder durch eigene Sicherheitskräfte oder durch Einflussnahme auf die Äthiopier. Die äthiopische Polizei muss sich für Morde interessieren, die auf ihrem Territorium verübt wurden. Wenn es auch nur eine winzige Chance gibt, die Festnahme von Oliver und dessen Komplizen zu erreichen, dann bleibe im Lande, solange es nötig ist. Ich werde die erforderlichen Mittel schon auftreiben. Vertrau mir.«
    »Ich vertraue dir, Mariyam, aber was hast du von alledem? Nur Ärger, das Erlebnis, fast zu Tode gekommen zu sein, und ein schrumpfendes Bankkonto.«
    »Du vergisst, dass ich die meisten Opfer gekannt habe und eine beträchtliche Verantwortung dafür empfinde, was ihnen geschehen ist und auch anderen, die ich nicht kenne. Hast du das Foto der englischen Studentin gesehen, wie war doch ihr Name? Jessica Beech. Sie war so hübsch. Hübsch, intelligent und gerade dabei herauszufinden, was das Leben für sie bereithält. Da kommt so ein Unhold daher und trennt ihr den Kopf ab, nur damit etwas geheim bleibt, das veröffentlicht gehört. Das bringt mich in solche Wut, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Mein Freund Kaleb war der weiseste Mann, den ich je gekannt habe. Seine Studenten haben ihn geliebt, jede neue Generation, und er sie auch. Er hat ihnen die Lust am Lernen beigebracht wie kein anderer. Und derselbe Kerl hat ihn erschossen und auch seinen Kopf geraubt. Er war nicht so hübsch wie die kleine Jessica, aber Gott verzeih mir,ich habe ihn fast so sehr geliebt wie dich. Das ist der Hauptgrund, weshalb ich das tue. Und rühr mich jetzt nicht an, denn ich muss weinen, und das kann ich nur allein.«
    Er ließ sie gewähren und berührte sie nicht. Aber als sie zu weinen aufgehört hatte, nahm er sie in die Arme, und sie ließ ihn gewähren.

40. KAPITEL
    Um neun Uhr morgens landeten sie auf dem Flugplatz Bole International und standen zwanzig Minuten später im Foyer des Radisson Blu Hotels. Conor hatte vorgeschlagen, besser in einem anderen Hotel abzusteigen als beim letzten Mal. Das Radisson liegt im Geschäftsbezirk Kazanchis im östlichen Teil der Stadt nahe der britischen Botschaft. Sie buchten eine Junior-Suite als Mann und Frau. Das empfanden sie beide nicht als

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