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Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
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Moment«, sagte sie, »dass ich in meine Dateien schauen kann. Es dauert nicht lange.«
    Er sah, dass sie etwas auf dem Monitor las. Sie hatte dunkles Haar und grüne Augen. Wie sie den Mund verzog, gefiel ihm gar nicht. Wenn sie dem MI6 angehörte, war sie clever, aber nicht unbedingt offen für Ideen von außen. Er musste an seine Begegnung mit dem sarkastischen John Bolitho denken. Ob sie wohl aus demselben Holz geschnitzt war?
    Ohne ein Wort zu sagen, erhob sie sich und ging zu einem abgeschlossenen Büroschrank mit einer Hängeregistratur hinüber. Rasch hatte sie die Akte gefunden, die sie suchte, brachte sie an den Tisch, öffnete sie, las ein Weilchen darin, trug sie zu dem Schrank zurück und schloss wieder ab.
    Dann nahm sie Platz und schaute Conor unverwandt an.
    »Mr. O’Davoren. Oder soll ich lieber Detective Chief Inspector sagen? Sie scheinen ein unartiger Junge zu sein. Ich lese hier, dass Sie sich von Ermittlungen in einem Mordfall abgesetzt haben. Um eine Affäre mit einer Bibliothekarin der British Library auszuleben, sollen Sie nach Äthiopien verschwunden sein – trotz der Einwände eines Mitarbeiters der Sicherheitsdienste, Mr. John Bolitho. In seinem Bericht, den ich hier vor mir habe, heißt es klar und eindeutig, er sei derMeinung, Sie hätten psychische Probleme, seien von einer Verschwörungstheorie besessen, in der Tempelritter, versteckte Klöster und eine verdammte Bundeslade vorkommen. Stimmt das? Sie kurven kreuz und quer durch Äthiopien, ein Land, mit dem wir eng verbündet sind, wo wir eine Vorzugsstellung genießen, wofür wir beträchtliche Entwicklungshilfe zahlen. Das fehlte uns gerade noch, dass Sie hier durch eine Kultur trampeln, die Sie kaum verstehen, den Patriarchen der hiesigen Kirche beleidigen und die Echtheit ihres höchsten Heiligtums in Frage stellen.«
    Sie holte tief Luft und fuhr fort.
    »Ich habe kürzlich mit einem meiner Partner in der US-Botschaft, einem Mann namens Daniel Ferry, gesprochen, von dem Sie vielleicht gehört haben. Er hat mir berichtet, dass Sie entgegen seiner Warnung und der eines Kollegen Gott weiß wohin gezogen sind, ohne unserer Botschaft oder jemand anderem mitzuteilen, was Sie dort vorhaben. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn Sie Joe Normalverbraucher wären, aber Sie sind ein hoher Polizeibeamter, und dafür ist Ihr Verhalten einfach unentschuldbar.
    Soviel ich weiß, hat John Bolitho Sie gewarnt, dass Zusammenhänge zwischen den Morden, in denen Sie ermitteln sollten, und der allgemeinen Instabilität in dieser Region bestehen können. Wahrscheinlich wissen Sie, dass Jemen ein Hauptzentrum der Aktivitäten von Al-Khaida auf der arabischen Halbinsel ist. Aber vielleicht wissen Sie nicht, dass Äthiopien an Somalia grenzt, wo die Shabaab, die gefährlichste Unterstützungsgruppe von Al-Khaida in Afrika, sitzt. Daniel Ferry und Kollegen haben erst kürzlich eine Verschwörung der Shabaab und ihrer Kumpane in Jemen aufgedeckt, in Äthiopien einen Umsturz zu inszenieren. Wir haben in beiden Ländern gute Quellen und erhalten täglichInformationen von dort. Was Sie hier angestellt haben, hat das Boot ins Wanken gebracht. Sie können nicht mit einer schwarzen Frau durch halb Äthiopien ziehen und glauben, dass Sie unbemerkt bleiben, vor allem, wenn Sie überall merkwürdige Fragen stellen. Haben Sie gewusst, dass die Salzhändler, denen Sie sich in der Danakil angeschlossen haben, als Kuriere zwischen dem Süden von Eritrea, Djibouti und der Nordwestspitze von Somalia agieren? Haben Sie gewusst, dass die Shabaab Nordäthiopien ideologisch unterwandert hat, die Region, in der Sie sich herumgetrieben haben?«
    Jetzt war Conors Geduld zu Ende.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie da reden«, erklärte er. »Und ich mag mir auch keine Lektion anhören, wenn ich noch nicht einmal die Chance bekommen habe, zu erklären, was vorgefallen ist.«
    Die Dame starrte ihn an wie eine Königskobra ihr Opfer.
    »Ich halte Ihnen diesen Vortrag, damit Sie wissen, wie tief in die Scheiße Sie uns alle geritten haben. Daniel Ferry und seine Kollegen führen einen schweren Kampf, um die Flut der Dschihad-Kämpfer in diese Region und deren Schulterschluss mit ihren Brüdern im Jemen aufzuhalten. Die Saudis bezahlen dafür, als seien sie die Walisische Entwicklungsagentur und könnten mit Lottogeldern um sich werfen. Kriegen Sie jetzt eine Vorstellung, wie gefährlich Ihre Anwesenheit in dieser Gegend war? Ein englischer Polizist …«
    »Ein irischer

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