Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Templerverschwoerung

Die Templerverschwoerung

Titel: Die Templerverschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Easterman
Vom Netzwerk:
unaufrichtig. Bei einem Anruf stellte sich heraus, dass man die Botschaft an den Nachmittagen aufsuchen konnte, wenn man einen Termin erhielt. Den frühesten bot man Conor in zwei Tagen an. Da die Botschaft um zwölf Uhr schloss, nahm er sofort ein Taxi und machte sich auf den Weg.
    Er musste trotzdem warten, um überhaupt jemanden zu sprechen. Der Mann am Schalter war ein Äthiopier, den Conors Probleme wenig interessierten.
    »Hören Sie«, sagte Conor und bemühte sich, ruhig zu bleiben, »ich muss dringend jemanden sprechen, der für die Verbindung zur Stadt- oder Landespolizei zuständig ist.«
    »In welcher Sache?«
    Der junge Mann hatte ein großes Blatt Papier vor sich. Er tat, als mache er Notizen, aber Conor konnte sehen, dass er nur sinnlos darauf herumkritzelte.
    Er hielt es für kontraproduktiv, dem jungen Kerl viel zu erzählen.
    »Ich bin britischer Polizist«, sagte er. »Ich bin in Äthiopieneinigen Leuten auf der Spur, die mehrerer Morde in Großbritannien verdächtig sind.«
    »Ihr Dienstausweis?«
    Conor hielt seine Dienstkarte und seinen Pass gegen die Glasscheibe, weigerte sich aber, sie dem Angestellten auszuhändigen.
    »Name?«
    »Steht im Pass und auf der Karte.«
    »›Detective Chief Inspector‹? Was soll das sein?«
    »Ein Dienstrang bei der Polizei.«
    »Bei der britischen Polizei?«
    Conor fühlte Wut in sich aufsteigen.
    »Schauen Sie sich meine Karte richtig an. Und beschleunigen Sie die Angelegenheit. Es hängt viel davon ab, dass ich rasch Hilfe bekomme.«
    Der Kerl schickte ihm einen Blick durch die Scheibe, der selbst die Queen eingeschüchtert hätte.
    »Das dauert so lange, wie es eben dauert, Sir. Nehmen Sie bitte dort drüben Platz.«
    Er wandte sich seinem Computer zu. Conor blieb stehen. Die Finger des jungen Mannes stolperten in einem verzögerten Tango über das Keyboard – ein Tipp hier, zwei Tipps dort. Er schaute wieder auf.
    »Haben Sie eine Adresse in Großbritannien?«
    Conor buchstabierte sie.
    »Postleitzahl?«
    Conor sagte sie ihm und fragte sich, was das alles sollte.
    Ein paar weitere Tipps, und der junge Mann schaute wieder auf.
    »Sorry, Sir, aber wir haben keinen Eintrag von Ihnen. Füllen Sie bitte Formular 17 A, Teil F und G aus und beschreiben Sie Ihr Problem so ausführlich wie möglich. Ich leite dasdann an den Verantwortlichen weiter. Die Formulare liegen dort hinten auf dem Tisch.«
    Jetzt riss Conor der Geduldsfaden. Allerdings war er klug genug, nicht sofort die Fassung zu verlieren. Er sprach in gemäßigtem Ton, akzentuierte aber jedes Wort messerscharf:
    »Hören Sie zu. Ich bin ein britischer Bürger und Sie nicht. Ich gehöre der Polizei Ihrer Majestät an, und auf mich warten zu Hause acht Leichen. Es sind nicht die einzigen in diesem Fall. In Addis Abeba ist vor einigen Wochen ein Mönch ermordet worden und weitere vierzig in ihrem Kloster vor einigen Tagen. Dort hat man etwas Wichtiges gestohlen. Ich habe festgestellt, dass dieser Gegenstand benutzt werden kann, um sehr bald einen Krieg anzuzetteln. Der könnte auf andere Regionen übergreifen, auch auf Äthiopien. Wenn Sie meine Nachricht jetzt nicht sofort durchstellen, mache ich Sie persönlich für die Folgen verantwortlich. Mir ist es egal, wen Sie sprechen müssen, aber je schneller, desto besser. Ich warte hier, wie Sie gesagt haben, aber nicht länger als fünfzehn Minuten. Wenn Sie mir dann nichts vorzuweisen haben, lernen Sie mich von einer anderen Seite kennen.«
    Der junge Mann starrte Conor sekundenlang schweigend an.
    »Warten Sie hier«, sagte er dann. Und verschwand durch eine schalldichte Tür. In dem Raum wurde es still.
    Er brauchte keine fünfzehn Minuten. Als er zurückkam, war eine Britin in den Vierzigern bei ihm. Sie trat in den Warteraum und streckte Conor die Hand entgegen. Er rührte sich nicht. Sie trug ein Namensschild, das sie als Aeronwy Parry auswies.
    »Sie sind Mr. O’Davoren? Kommen Sie bitte mit mir, und wir klären Ihre Angelegenheit.«
    Ihr walisischer Akzent erweckte in ihm ein Gefühl keltischerSolidarität, aber sein Instinkt sagte ihm, dass man ihn erst einmal hinhalten wollte.
    Sie führte ihn durch mehrere Korridore und Treppenhäuser, bis sie ein Büro im dritten Stock erreichten. Die Tür trug ein kleines Schild mit der Aufschrift SIS/ETH/66–9 8 .
    »Nehmen Sie Platz«, sagte sie und wies auf einen Stuhl mit hoher Lehne, der vor ihrem Schreibtisch stand. Sie setzte sich dahinter und zog den Computer zu sich heran.
    »Geben Sie mir bitte einen

Weitere Kostenlose Bücher