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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Ich kann dir nicht sagen warum. Es würde dich und jeden anderen, der davon weiß, nur in Gefahr bringen. Ein Konzern steckt dahinter.« Der junge Treiber biß sich auf die Lippen. »Ich brauche Hilfe, Mow. Aber ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll. Ich muß weg hier. Nehmt mich mit nach Syrta.«
    Daves Augen weiteten sich. Er fühlte, wie Mow mit seinen PSI-Sinnen nach ihm tastete. Ein Gedankenkontakt außerhalb der Logenarbeit galt unter Treibern als Tabu. Es war eine Verletzung der Intimsphäre, die leicht zum Ausschluß des Telepathen aus seiner Loge führen konnte.
    »Hab Vertrauen«, flüsterte Mow telepathisch. »Vielleicht kann dir auf Syrta jemand helfen. Dort müßte Llewellyn sein.« In Daves Gedanken tauchte das Bild einer seltsamen, in goldene Riemen gehüllten Gestalt auf. Einer der legendären Riemenmänner – ein Super-Treiber! »Llewellyn ist kein Freund der Konzerne. Wende dich an ihn.« Die telepathische Sendung brach ab.
    Mow räusperte sich. »Vielleicht solltest du das mit Hadersen Wells besprechen«, sagte er laut. »Ich hätte nichts dagegen und die anderen wahrscheinlich auch nicht, aber Wells … Ah, da kommt er!«
    Ein bulliger, finster blickender Mann hatte den Großen Saal betreten und stapfte auf sie zu.
    »Hallo, Hadersen«, brummte Mow. »Warum heute so fröhlich? Hat jemand die GDANSK gesprengt?«
    »Sehr komisch«, knurrte der Logenmeister. »Ich war bei Hollister. Er fällt aus. Für mindestens zwei Wochen. Gehirnerschütterung.«
    Mow zuckte die Achseln. »Und?«
    »Und?« äffte Wells wütend nach. »Ich scheine nur von Idioten umgeben zu sein. Durch Quiets Ausfall werden wir Syrta nicht rechtzeitig erreichen, und die Termine auf Shinona und Oyster können wir uns aus dem Kopf schlagen. Unser Schiffsdirektor weiß noch gar nichts von seinem Glück.«
    »Wir sollten jemanden aufnehmen«, erklärte Mow ungerührt.
    Wells verschluckte sich fast an seinem Wein. »Natürlich sollten wir das«, stieß er hervor. »Aber kannst du mir verraten, wie wir auf diesem Hinterwäldlerplaneten einen freien Treiber finden sollen? Jeder hier hat sein Schiff und seine Loge. Danke für den Tip, Dime, aber er ist so sinnvoll wie eine Kuh, die grüne Milch gibt.«
    Dime Mow grinste. »Hier ist sie!« sagte er mit einer großartigen Geste.
    »Wo ist wer?« fragte Wells irritiert.
    »Die Kuh mit der grünen Milch«, erwiderte Mow. »Stardust-Dave. Er ist so von meiner Persönlichkeit fasziniert, daß er Hals über Kopf zur GDANSK wechseln möchte.«
    Wells kniff die Augen zusammen und starrte Dave prüfend an. »Wo warst du bisher, Dave?«
    »Auf der BELFAST«, verriet der Treiber und wägte jedes seiner Worte vorsichtig ab. »Mow hat recht. Ich bitte, in die Loge der GDANSK aufgenommen zu werden.«
    »Warum, Dave?«
    Stardust-Dave zögerte. »Ich möchte nach Syrta. Ein … Freund erwartet mich dort. Das Ziel der BELFAST ist Omni Beta – genau entgegengesetzt.«
    In Wells’ Augen blitzte es kurz auf. »In Ordnung, Dave. Du kennst die Regeln?«
    Dave nickte. »Kein Verbrechen treibt mich, keine Verpflichtung hindert mich«, rezitierte er die traditionellen Worte. Aber diesmal hatte er das Gefühl, seine Kameraden dabei anlügen zu müssen. »Ich bin frei für die Sterne. Ich suche Gemeinschaft und Zusammenarbeit, vertraue und erwarte Vertrauen. Ich gebe und ich werde nehmen. Und bitte um Gehör.«
    Hadersen Wells ergriff seine Hand und drückte sie fest.
    »Stardust-Dave, die Loge der GDANSK wird noch mit dir reden wollen. Aber ich kenne die Entscheidung bereits jetzt. Willkommen, Dave, in der neuen Loge.«
     
    *
     
    Das Raumschiff war über viertausend Meter lang. Seine Spitze bildete eine schimmernde Kugel, an die Container von allen Größen und Formen angehängt waren. In dem bizarren Schiff, dessen Konstrukteure in der äußeren Gestaltung freie Hand gehabt hatten, weil Treiberschiffe nie in Planeten-Atmosphäre vorstießen, herrschte Schweigen.
    Stille ringsum!
    Schneller als das Licht jagte die GDANSK durch Weltraum II. Treiberkräfte hatten die Barriere der Dimensionen durchbrochen und die übergeordneten Energien des anderen Universums angezapft, um mit ihrer Hilfe den Raumer aus dem Einstein-Universum zu schleudern und in die Hyperzone zu jagen, in der ein millionenfach überlichtschneller Flug möglich war. Jetzt raste die GDANSK durch das unbegreifliche Nichts, dessen Verständnis sich dem menschlichen Geist bisher entzogen hatte.
    Es hieß, daß sich schon mehrfach Treiber

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