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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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zehn Jahre seinen Verfolgern zu entziehen«, wandte Mandorla ein.
    Auf von Valdecs Stirn erschien eine steile Falte. »Ich sehe keinen Sinn in dieser Diskussion«, bemerkte er mit frostigem Unterton. »Was ist mit Ihnen, Queen? Warum zweifeln Sie?«
    Die Kommandeuse der Grauen Garden des Kaiser-Konzerns, zuckte die Achseln. Nachdenklich sah sie zu Boden. »Ich habe alle Konzilsakten über die terGordens studiert. Dieser David ist selbst in seiner exzentrischen Familie eine ungewöhnliche Erscheinung. Und dann ist da noch die Sache mit seiner Geburt. Die Gerüchte über seine Mutter … Erstaunlich, daß der alte Growan terGorden es geschafft hat, bis heute dieses Geheimnis zu wahren«, erwiderte sie leise. »Eigentlich ist es nur ein ungutes Gefühl. Intuition.« Sie zuckte die Schultern.
    Der General-Manag verzog geringschätzig die Lippen. Ätzend fragte er:
    »Sie werden doch nicht Ihren kühlen Kopf verlieren?«
    »Kaum«, parierte sie ironisch. »Schließlich bin ich eine Frau.«
    »Wo ist dieser terGorden?« wollte Fay Gray wissen.
    »Unsere Leute waren ihm schon seit längerem auf der Spur, aber er hat sich unserem Zugriff immer wieder entziehen können. Wie wir jetzt wissen, reist er unter dem falschen Namen Stardust-Dave als Treiber durch die Galaxis. Das erklärt auch, warum er so lange unauffindbar blieb.«
    Der General-Manag befeuchtete seine Lippen. »Vor zwei Wochen erreichte mich dann die Meldung, daß David terGorden alias Stardust-Dave auf dem Planeten Rubin im Mistral-System aufgetaucht war. Ich gab der dortigen Kaiser-Filiale Anweisung, ihn unauffällig gefangenzunehmen. Er müßte sich inzwischen im sicheren Gewahrsam unseres Rubiner Kaiser-Vertreters befinden.«
    Der General-Manag machte eine bedeutungsvolle Pause, dann ergriff Mandorla das Wort. »Ihr Auftrag ist ebenso einfach wie delikat, Fay Gray. Sie sollen David terGorden unauffällig zur Erde holen. Es gärt unter den Treibern und auf den Kolonialwelten. Ein Bekanntwerden der Entführung eines Treibers, wie man unsere Aktion sicher nennen würde, kann unabsehbare Folgen haben.«
    Die Queen nickte gehorsam.
    »David terGorden ist der zukünftige General-Manag Biotroniks – und Biotroniks kontrolliert die Mistelproduktion und damit die Raumfahrt. Sobald der alte terGorden stirbt, wird David sein Erbe antreten müssen.«
    »Sie wollen ihn lebend, damit er General-Manag von Biotroniks werden kann? Befürchten Sie nicht, daß er sich dann gegen Kaiser wendet?« Fay Gray machte eine zweifelnde Handbewegung. »Mit der Macht von Biotroniks im Rücken und einem Sitz im Konzil …«
    Max von Valdec lächelte kalt. »Wenn er uns verläßt, Queen«, unterbrach er gelassen, »dann wird der junge terGorden ein Freund sein, ein enger, treuer Freund, der gehorcht – nicht, weil man ihn dazu zwingt, sondern weil er es will. Sie verstehen?«
    »Und niemand im Konzil«, warf die Queen Mandorla ein, »wird etwas davon ahnen. Damit sind Kaiser und Biotroniks vereint, ohne daß auch nur einer der anderen Konzerne Kenntnis davon bekommt oder etwas dagegen unternehmen kann. Vorausgesetzt natürlich, es gelingt Ihnen, David unauffällig in die Hand zu bekommen. Von Ihrer Umsicht hängt alles ab.«
    »Sollte es notwendig werden, kann man terGorden später immer noch verschwinden lassen.« Der General-Manag seufzte und rieb sich die Augen. »Ich hoffe zwar, daß wir es vermeiden können, aber manchmal sind die Kräfte der Geschichte stärker und zwingen den Menschen ihren Willen auf. Als vor mehr als vierhundert Jahren die alten Nationalstaaten zerbrachen und starben, füllten die Konzerne das entstandene Machtvakuum aus. Sie mußten es, denn es war ihre historische Aufgabe – genau wie auch wir unsere Aufgabe erfüllen müssen.« Er straffte sich und lächelte humorlos. »Queen Fay Gray, ich erteile Ihnen hiermit den Befehl, David terGorden alias Stardust-Dave im Geheimauftrag des Konzils zu verhaften und nach Berlin zu bringen. Es darf kein Aufsehen erregt werden, und kein Außenstehender darf von der wahren Identität Ihres Gefangenen erfahren.«
    »Ich höre und gehorche«, murmelte die Queen.
    »Außerdem ernenne ich Sie hiermit zum Kommandanten der Grauen Garden und übergebe Ihnen den Befehl über die FUGGER, einen Aufklärer der Konzilsflotte.«
    Valdec zog eine kleine blausilberne Plakette aus der Tasche, wie sie auch Mandorla an ihrem Gürtel trug. Er reichte sie Fay Gray.
    »Mit dieser Alpha-Legitimation können Sie sich überall in diesem Haus frei

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