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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Gehirn. Ihm schien, als strömten ihm von überall her ungeheure PSI-Energien zu. Dann stürzte die Finsternis plötzlich zu ihm in die Kapsel herein. Die Armaturen vor ihm verschmolzen mit der wallenden Schwärze.
    David wollte aufschreien, aber kein Laut entrang sich seiner Kehle.
    Hilflos schwebte er im Nichts, taumelte durch die Dunkelheit, die ihn zu verschlingen drohte.
    Angst überwältigte den Treiber.
    Die Finsternis war allgegenwärtig; es gab nur sie und Dave, der sich hilflos ihrer Umarmung hingab und plötzlich von einer gewaltigen Kraft fortgerissen wurde.
    Und dann lichtete sich die Dunkelheit. Weit, weit entfernt glomm ein weißer, klarer Punkt auf, wurde rasch größer und größer und erschien dann als rasend rotierende Spirale blendender Helligkeit.
    Eine Galaxis! dachte der Treiber. Und dann wußte er mit einem Mal, daß dies nicht irgendeine Galaxis, sondern die Milchstraße war.
    Wie ein kosmisches Feuerrad kreiste sie in der ewigen Nacht.
    Wieder fühlte sich David von der unerbittlichen Kraft gepackt, wurde auf die Milchstraße zugetrieben.
    Die Sonnen glitten vor ihm zur Seite, schienen bereitwillig für ihn den Weg freizumachen, und der rasende, verwirrende Flug ging weiter, bis sich schließlich ein einzelner gelblicher Stern aus dem Kosmos herausschälte.
    Ein Stern, der von neun Planeten umkreist wurde.
    Und einer davon … war die Erde.
    Der Treiber schwebte über ihr, sah hinunter auf die weißen Wolkenmeere, die blauen Ozeane, die grünbraunen Landmassen.
    Dann – eine Stimme.
    David terGorden.
    Die Stimme war allgegenwärtig, durchdringend, aber gleichzeitig auch sanft und behutsam.
    Es wird Zeit, David terGorden, sagte die weiche drängende Stimme. Es müssen Entscheidungen getroffen, Dinge verändert werden.
    Atemlos schwebte der Treiber über der Erde. Zeit wofür? dachte er. Und wer bist du?
    Einen Moment herrschte Schweigen. Ich bin keine Person, hörte David. Ich bin kein Ding. Ich bin etwas, das man nicht in deinen Begriffen erklären kann. Ich bin etwas, das war, ist und sein wird.
    Wer bist du? fragte Dave wieder.
    YGGDRASIL, hörte David.
    Der Treiber spürte Erstaunen, und Neugier.
    Yggdrasil, der Urbaum, der unter den Gletschern Grönlands geruht hatte, bis das Eis schmolz. Yggdrasil, dessen Misteln der Menschheit den Raum erschlossen hatten.
    Yggdrasil, der Urbaum, der seiner Mutter Myriam durch ein gefährliches Experiment das Leben gekostet hatte. Yggdrasil, durch den Biotroniks reich und mächtig geworden war …
    David terGorden, du mußt dich entscheiden! erklärte die Stimme, die von allen Seiten auf ihn eindrang und doch völlig lautlos war.
    Entscheiden? dachte der Treiber.
    Es bleibt nicht mehr viel Zeit, David terGorden. Dort, die Erde unter dir, liegt in Fesseln, auch wenn sie unsichtbar sind. Sie erstickt im Griff des Konzils, das die Entwicklung der Menschen unterdrückt und die Zukunft verdunkelt. Nicht nur auf der Erde, sondern auf allen Planeten dieser Galaxis, auf denen Menschen leben. Und der Mensch braucht die Freiheit, will er leben und sich fortentwickeln. Dein Erbe kann der Menschheit die Freiheit bringen.
    Ich will mein Erbe nicht, erklärte Dave verzweifelt. Ich will nicht das Leben meiner Väter führen. Verstehst du das denn nicht?
    Schweigen.
    Nein! dachte der Treiber. Ich habe mein Zuhause aufgegeben, weil ich anders leben wollte als mein Vater und die Menschen, die ich damals kannte. Ich will selbst über mein Leben bestimmen. Warum verstehst du mich nicht?
    Ich verstehe dich, erklärte die Stimme leise, aber es ist notwendig, daß du deine Aufgabe erfüllst.
    Nimm einen anderen! verlangte der Treiber trotzig. Einen anderen, nicht mich.
    Er erhielt keine Antwort.
    Und die Erde, die Sonne, das gleißende Band der Milchstraße verblaßten. Finsternis schlug über ihm zusammen.
    Stardust-Dave alias David terGorden war allein im Nichts.
    Ein Zerren durchlief seinen Körper. Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich seine Umgebung.
     
    *
     
    Wie ein kosmisches Puzzle, dessen Teile von einer unsichtbaren Hand zusammengefügt wurden, erschien vor Daves Augen das Bild einer fremden Welt.
    Er taumelte und fühlte warme Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht.
    Vorsichtig sah er sich um, stieß einen Laut der Überraschung aus.
    Hinter ihm erstreckte sich die gewaltige, betongraue Ebene eines Raumhafens, nur hier und da von den Tupfern einzelner Zubringerboote und Kurzstreckenraumer unterbrochen. Nicht weit von ihm entfernt, knappe hundert Meter,

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