Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht
Treiber und lächelte den Manag undurchdringlich an.
Die Tür glitt auf. »Ich bin Sicherheitsmanag Vanducci, Mathew«, begrüßte ihn ein kräftiger Mann mit scheinbar gelöster Freundlichkeit. »Wenn Sie mir bitte folgen würden …«
Er führte ihn durch einen mit Teppichen ausgelegten Korridor, eine kurze, verwinkelte Treppe hinauf bis sie schließlich einen stillen, menschenleeren Trakt des weitläufigen Konzerngebäudes erreicht hatten.
Schwungvoll öffnete der Sicherheitsmanag eine Tür. »Bitte treten Sie ein. Ich nehme an, Sie sind erschöpft und haben das Bedürfnis, einige Stunden zu schlafen. Sollten Sie einen Wunsch haben, so betätigen Sie bitte die Rufanlage neben Ihrem Bett. Ich stehe Ihnen jederzeit zur Verfügung.«
Fast widerwillig betrat der Treiber den luxuriös ausgestatteten Wohnraum. Durch ein breites Fenster fiel mildes Nachmittagslicht und malte orangerote Flecken auf die Wände.
Leise fiel hinter ihm die Tür ins Schloß.
Davids Puls beschleunigte sich. Immer deutlicher wurde das Bewußtsein drohender Gefahr.
Mit geballten Fäusten stand er vor dem Fenster und blickte hinaus.
Ein großer, sorgfältig gepflegter Park, an den sich ausgedehnte Wälder anschlossen, erstreckte sich unter ihm. Sie trennte die Kaiser-Filiale vom Lärm der nahen Großstadt. Noch immer hingen schwere Rauchwolken über Memphis.
Die Kämpfe schienen mit unverminderter Heftigkeit anzudauern.
Aus einem Impuls heraus wirbelte der Treiber herum und eilte mit großen Schritten zur Tür. Sie ließ sich nicht von innen öffnen.
Er war gefangen!
Jetzt wußte er auch, was ihn an Schnayder und Vanducci nicht gefiel. Sie hatten ihre Gedanken völlig abgeschirmt wie jemand, der zusätzlich zu seiner Immunisierung noch unter anti-telepathischen Drogen stand.
Hatte man ihn bereits durchschaut oder war das eine allgemeine Vorsichtsmaßnahme?
Wer bist du? fragte in diesem Moment eine körperlose Stimme in seinem Schädel.
*
»Syrta also!« nickte die Queen Fay Gray. Befriedigung leuchtete in ihren Augen auf. »Ein Irrtum ist ausgeschlossen?«
»Manag Schnayder war sich absolut sicher«, lächelte Vanducci. Verhaltener Triumph lag in seinem Lächeln und seinen Bewegungen. »Stardust-Dave alias David terGorden befindet sich auf Syrta. Wir haben ihn überlistet und ihn in einem sicheren Raum der Kaiser-Filiale eingeschlossen. terGorden ist ahnungslos; Sie brauchen ihn praktisch nur noch abzuholen.«
»Ich werde sofort Befehl geben, eine Kommando-Einheit auszuschleusen«, versprach die Graue.
Vanducci nickte zufrieden. »Es wäre auch für die Syrter gut, wenn sie einmal ein paar Graue zu Gesicht bekämen. Sie wissen, wie die Lage hier aussieht.«
»Das ist Schnayders Sache«, erklärte die Queen kalt. »Ich bin hier mit einem Sonderauftrag des Lordoberst!«
Vanduccis Gesicht schob sich näher an das Aufnahmeobjektiv der Kamera heran. Sein Gesicht füllte fast den ganzen Bildschirm aus. »Das weiß ich. Aber wenn die Rebellen Ihre Grauen sehen, werden sie sich provoziert fühlen. Es könnte sein, daß Ihre Einheit sich den Rückweg zum Raumhafen freikämpfen muß.«
»Das überlassen Sie nur uns. Sollte ich auf Syrta eingreifen, werde ich das mit der ganzen Kompromißlosigkeit der Garde tun. Und darunter würden auch Sie zu leiden haben.«
Vanducci schwieg.
Der Monitor wurde schwarz.
»Mater!« gellte Fay Grays Stimme befehlend auf. »Wir gehen dichter an Syrta heran. Schnell! Und bereiten Sie alles zum Ausschleusen vor!«
*
Die Überraschung brachte David völlig aus dem Gleichgewicht.
Wer bist du? wiederholte die telepathische Stimme. Ich kenne dich nicht. Deine Gedanken sind mir fremd. Ich bin Llewellyn 709, ein Treiber wie du. Warum antwortest du nicht?
David atmete tief durch und wartete, bis sich das wilde Hämmern seines Herzens etwas beruhigt hatte. Das Zusammentreffen mit dem Riemenmann hatte er sich völlig anders vorgestellt.
Stardust-Dave! erwiderte er telepathisch. Ich bin durch Zufall nach Syrta verschlagen worden.
Wo bist du jetzt?
In einem Zimmer der Kaiser-Filiale. Es ist verschlossen. Ich bin eingesperrt.
Eingesperrt? fragte Llewellyn.
Angeblich bin ich ein Gast Schnayders, aber ich traue ihm nicht. Fenster und Tür lassen sich nicht öffnen. Ich …
Warum hat man dich eingesperrt? Was will man von dir?
David zögerte.
Du möchtest nicht darüber reden, flüsterte die Stimme des Riemenmannes in seinen Gedanken.
Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau, gab David
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