Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
leisen Pfiff aus.
    Er war nicht allein! In dem dunklen, nicht mehr als dreißig Quadratmeter großen fensterlosen Raum befanden sich mindestens zwei Dutzend Menschen. Viele von ihnen schienen verletzt oder waren noch bewußtlos.
    Eine Tür hatte sich geöffnet und mehrere Männer in den Uniformen der syrtischen Regierungstruppen in den Kerker eingelassen. Die Soldaten hielten nervös ihre Laser gepackt und schienen jede Sekunde einen Angriff der Gefangenen zu erwarten.
    David terGorden lächelte, als er die erschöpften, verletzten Menschen betrachtete. Die Soldaten mußten einen gehörigen Respekt vor den Rebellen empfinden, wenn sie selbst in dieser Situation noch Furcht vor ihnen hatten.
    Plötzlich sah er ein bekanntes Gesicht unter seinen Zellengenossen. Ein dicker Kopfverband verdeckte das rote Haar. Aber die Rebellin mit dem Raketenroller war deutlich zu erkennen. Sie hat auch überlebt, stellte David erleichtert fest. Die Frau erwiderte Davids Blick mit einem Lächeln und sah dann schnell zur Seite, als die Soldaten sich David näherten.
    Ein Offizier mit einem gebräunten, gefühllosen Gesicht fixierte ihn mit deutlich erkennbarer Neugierde. Offenbar schien ihm das blonde Haar des Treibers aufzufallen. Blond war im 25. Jahrhundert eine ungewöhnliche Haarfarbe.
    »Du!« sagte der Offizier und deutete mit seiner Waffe auf den Treiber. »Aufstehen.«
    Zögernd erhob er sich. Sein Herz klopfte heftig, aber als er vorsichtig nach den Gedanken des Syrters tastete, erkannte er, daß der Soldat noch keinen Verdacht hegte. Ein Glück, daß man auf diesen abgelegenen Kolonialplaneten offenbar keinen Anlaß sah, die Sicherheitskräfte gegen Telepathie zu immunisieren.
    »Mitkommen!« befahl der Offizier knapp. »Los, los! Ein bißchen schneller, oder ich werde dir Beine machen.«
    Er musterte den Treiber höhnisch.
    »Du bist keiner von diesem Gesindel da!« zischte er. »Wer bist du? Antworte! Wer bist du Treiber?«
    Fieberhaft arbeiteten Davids Gedanken. »Ich … Mein Name ist Mathew, Simon Mathew. Ich habe nichts mit diesen Leuten zu tun.« Wie die meisten Planetenbewohner betrachtete der Offizier die Treiber als fast übernatürliche, fremdartige Wesen und brachte ihnen gehörigen Respekt entgegen. David spürte die unterdrückte Furcht des Mannes. Der Offizier wollte mit seinem brüsken Auftreten nur die anderen Gefangenen einschüchtern.
    Er sah zu seinen Untergebenen. »Bringt ihn in eine Einzelzelle«, sagte er rauh. »Ich werde neue Instruktionen einholen. Anschließend fahrt ihr mit den Verhören fort.«
    Willenlos ließ sich David von den Soldaten mitschleifen.
     
    *
     
    »Ich werde Sie dafür zur Rechenschaft ziehen!« drohte der Riemenmann. »Sie werden es noch bereuen, mich so zu behandeln!«
    »Halt’s Maul, Treiber!« herrschte ihn der Soldat mit vorgehaltener Waffe barsch an. »Hinein in den Gleiter!«
    Llewellyn 709 zuckte die Achseln und stieg die schmale Metalltreppe hinauf, schob sich durch die enge Einstiegsluke hinein in das vergitterte Gefangenenabteil des Polizeigleiters.
    »Sie wissen«, rief er, »daß die Treiber nicht der syrtischen Gerichtsbarkeit unterliegen. Sie haben kein Recht …«
    »Ruhe!« brüllte der Soldat. Dann lachte er hämisch. »Wir haben dich im Hauptquartier der Aufständischen gefunden, Treiber. Das genügt.«
    »Ich war dort ein Gefangener«, behauptete der Riemenmann. Sein Bewacher teilte den allgemeinen Respekt vor den Treibern offenbar nicht. »Man hat mich zusammen mit meinem Gefährten entführt. Ihre Leute haben ihn erschossen und …«
    »Dann sei endlich still und freu dich, daß ihr Treiber vom Konzil geschützt werdet! Und komm ja nicht auf den Gedanken, hier irgendeinen PSI-Zauber abzuziehen!« Der Soldat schloß die Luke.
    Für einen Augenblick war der Riemenmann versucht, auf psionischem Wege seine Freunde über seine Lage zu informieren. Es wäre ihnen nicht schwergefallen, ihn zu befreien, aber dann verzichtete er doch darauf.
    Er hatte das unbestimmte Gefühl, daß es ihm mehr Nutzen bringen würde, zunächst in der Hand der Syrter zu bleiben. Trotz seiner unangenehmen Situation traute er es sich durchaus zu, rechtzeitig jeden Verdacht gegen sich zu zerstreuen.
    Wenn er abwartete, würde er vielleicht Kontakte zu gefangenen Rebellen knüpfen können.
    Monoton brummten die Triebwerke des Gleiters, rissen den schweren Diskus durch den syrtischen Luftraum, bis schließlich die Geräusche der Düsen verrieten, daß er zur Landung ansetzte.
    Überrascht

Weitere Kostenlose Bücher