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Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht

Titel: Die Terranauten 001 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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    »Geschwindigkeit erhöhen«, befahl die Graue knapp.
    Der Pilot verzog keine Miene.
    Das Dröhnen der Triebwerke wurde lauter. Die FUGGER-Vier bockte heftiger, aber schließlich verklang das protestierende Kreischen des überlasteten Materials.
    »Eintauchmanöver beendet«, meldete der Pilot. »Weiter Kurs auf Memphis.«
    »Kommandant!« rief der Funker aufgeregt. »Wir werden angerufen.«
    »Durchgeben«, wies ihn die Queen knapp an.
    »Raumüberwachung Syrta an fremdes Schiff«, ertönte eine aufgeregte Stimme. »Identifizieren Sie sich!«
    Der Funker sah zu ihr hinüber. »Sollen wir antworten?« fragte er leise.
    Fay Gray lächelte kalt. »Noch nicht. Diesen Kolonisten gegenüber darf man nicht zu zuvorkommend sein. Distanz zum Kaiser-Stützpunkt?«
    »Zehn Minuten«, erwiderte der Pilot sofort.
    »Identifizieren Sie sich!« brüllte es aus dem Lautsprecher. »Ich fordere Sie hiermit zum letztenmal auf, sich zu …«
    »Queen Fay Gray, Kommandant der FUGGER, spricht«, erklärte die Graue übergangslos. »Wir handeln im Auftrag des Konzils. Ich befinde mich mit vier Schiffen im Anflug auf Syrta. Stellen Sie Ihre Abwehrmaßnahmen unverzüglich ein.«
    Für einen Moment herrschte Stille. Als der Syrter antwortete, klang seine Stimme belegt. »Identifizierung positiv. Abfangmanöver eingestellt. Verzeihen Sie, aber mir liegt keine Information vor, daß die planetare Regierung das Konzil um die Entsendung …«
    »Ihre Bemerkung ist überflüssig«, unterbrach Fay Gray glatt. »Ich bin Ihnen keine Rechenschaft schuldig. Im Gegenteil. Ich erwarte Ihre volle Unterstützung.«
    Wieder Schweigen. Dann: »Verstanden, Queen. Was können wir für Sie tun?«
    Fay Gray lächelte triumphierend. »Wir erhalten mit der syrtischen Kaiser-Filiale keine Verbindung. Was geht dort vor sich?«
    »Einen Augenblick«, bat der Syrter. »Eine Einheit der syrtischen Armee … Queen, ich höre gerade, daß die Filiale von unbekannten Gegnern angegriffen wird! Ich …«
    »Aus!« befahl die Graue.
    Der Funker legte einen Schalter um. Abrupt brach die Stimme des Syrters ab.
    Fay Gray ballte die Fäuste. Mandorlas Warnung erwies sich als berechtigt. Ausgerechnet jetzt mußte die Kaiser-Filiale angegriffen werden! Von Rebellen? Aber es konnte auch jemand erfahren haben, daß David terGorden in der Gewalt Schnayders war – und unter diesem Aspekt erschien der Angriff in einem ganz anderen Licht.
    Langsam vergingen die Sekunden.
    »Vier Minuten«, sagte der Pilot.
    Die Queen räusperte sich. »Fertigmachen zur Ausschleusung«, befahl sie. »An FUGGER-Eins bis -Drei. Sind Sie bereit?«
    Augenblicklich erfolgten die Bestätigungen.
     
    *
     
    Der Laserstrahl zuckte dicht an Davids Kopf vorbei, schlug in das gläserne Portal ein und schmorte ein kopfgroßes Loch. Der Treiber duckte sich.
    »Zu Boden!« schrie der Riemenmann.
    Die Treiber warfen sich auf die kühlen, regennassen Steinplatten.
    Die Soldaten zögerten. Das Gesumm der Laserstrahlen brach unvermittelt ab. Bis auf das Prasseln des heftigen Regens war es still.
    Nur noch der Riemenmann stand hoch aufgerichtet vor dem Portal. Das goldene Funkeln der unzähligen Bänder an seinem Körper überstrahlte sogar das Licht der Scheinwerfer und verschaffte ihm ein fast mystisches Aussehen.
    »Sie sind unbewaffnet!« schrie jemand. »Ergreift sie lebend!«
    Llewellyn warf Stardust-Dave einen schnellen Blick zu. »Ich habe gehört, was Schnayder sagte, als wir materialisierten. Du bist David terGorden. Bist du der Erbe der Macht?«
    David begriff den Sinn der Frage nicht ganz. Aber er war das Versteckspiel satt. Er nickte.
    Der Riemenmann lachte. Dann riß er das Gewirr der Riemen auf seiner Brust auseinander. Ein Stöhnen durchlief die Reihen der heranstürmenden Soldaten.
    David terGorden hob vorsichtig den Kopf und blinzelte zu Llewellyn hinüber.
    Die Gestalt des Riemenmannes schien zu verschwimmen. Funken tanzten in der Luft, wurden binnen Sekunden zu breiten Rissen, die wie fantastische Schlangen durch die Luft zitterten und das Gefüge von Raum und Zeit zerfetzten.
    Der vorderste der Soldaten stieß einen gepreßten Schrei aus, riß sein Lasergewehr hoch und feuerte. Der blendende Energiestrahl zuckte auf den Riemenmann zu, wurde dann plötzlich von einem unsichtbaren Schild gestoppt und erlosch.
    Mit dem Soldaten ging eine seltsame Veränderung vor sich. Der Laser in seiner Hand wurde durchsichtig, löste sich auf. Der Soldat schrie vor Entsetzen. Gleich darauf ging ein Ruck durch

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