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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Bemerkung.
    »Meine Leute durchsuchen jeden Winkel des Palastes«, berichtete sie. »Und mehrere Teams sind mit Gleitern und Hover-Crafts aufgebrochen, um die Umgegend zu kontrollieren. Es wird nicht schwierig sein, ihn zu finden, weil er zu Fuß unterwegs ist.«
    »Schwierig!« Growans Stimme wurde schrill. »Er kann schon tot in einer Gletscherspalte liegen, und was mache ich dann mit Valdec?«
    Er nahm sein Barett ab und wischte sich den Schweiß von der Glatze.
    »Er kann noch nicht weit gekommen sein. Meine Männer werden ihn finden!«
    Die Queen des Biotroniks-Konzerns war nicht aus der Ruhe zu bringen. Sie war etwas kleiner als Growan, kompakt, muskulös und strahlte ein unerschütterliches Selbstvertrauen aus. Von den übrigen Queens der Grauen Garden war sie so verschieden wie Wasser von Feuer. Sie hatte sich noch ein wenig von den Eigenarten früherer Zeiten bewahrt, als die Grauen eine unabhängige Söldnertruppe gewesen waren.
    Schweigend ging sie hinter Growan terGorden her, der mit langen Schritten in seine Zentrale zurückeilte. Vor dem Beobachtungsschirm blieb er stehen. Jedes der Fernsehaugen, die ein weites Gebiet um Ultima Thule unter Beobachtung hielten, zeigte ein klares, deutliches Bild der nächtlichen Landschaft.
    Auf einigen der viereckigen Schirme sah man Männer, die in Hover-Crafts umherfuhren und die Gegend mit Scheinwerfern ausleuchteten. Auf anderen sah man nur die schimmernde Eiswüste, in der sich nichts regte.
    Growan blickte auf den Zeitgeber in dem Computer-Pult. 22 Uhr Ipl-Zeit.
    »Genau einen Tag lang habe ich ihn hier festhalten können!« sagte er laut.
    Queen Skytha, die nicht heraushören konnte, ob die Worte einen Tadel für sie enthielten, schwieg.
     
    *
     
    David terGorden tastete sich vorsichtig ein glitschige Eisspalte hinab. Er hütete sich, über seine Schulter zu blicken, denn hinter ihm gähnte ein ca. 200 m langer, steiler Abhang, und die schräge Ebene darunter wurde kreuz und quer von verschieden tiefen Gletscherspalten durchzogen.
    Entschlossen bekämpfte er das flaue Gefühl in seinem Magen und scharrte mit den Füßen nach einem Halt in dem wulstigen Eispanzer. Bei einem kleinen Absatz, auf dem er einigermaßen bequem stehen konnte, unterbrach er seinen Abstieg, um Atem zu schöpfen. Trotz der ungastlichen Umgebung, in der er sich befand, tat es ihm wohl, wieder allein zu sein. Hier in der Einöde fand er zum ersten Mal seit Wochen wieder Zeit nachzudenken. Was hatte Yggdrasil ihm sagen wollen? Warum drohte dem Urbaum Gefahr? Davids PSI-Sinne empfanden hier auf der Erde eine bedrückende Taubheit, als wirke ein unbekannter störender Energiestrom. War das die Gefahr, vor der ihn Yggdrasil warnen wollte?
    David dachte an Merlin III, seinen Lehrer, und an dessen Tochter Lithe. Diese beiden wenigstens würden ihn nicht für irgendwelche selbstsüchtigen Pläne gewinnen wollen. Für sie war er David terGorden und nicht eine Figur, die man beliebig hin- und herschieben konnte: aus den Händen der Grauen in die Hände der Terranauten, zurück zu den Grauen und von dort auf das Schiff Norwy van Dynes und in die Gewalt seines Vaters.
    Seltsam. So viele Leute legten Wert auf ihn. Auf ihn als Symbol für Hoffnung und auch als Symbol für Macht, aber für ihn als Person schien niemand Interesse zu haben.
    Er riskierte es, seine Finger von dem schmalen Vorsprung zu lösen, und ließ sich vorsichtig tiefer gleiten. Der Eiswulst, der seinen Fußspitzen Halt bot, begann zu rutschen. Hastig quetschte er seine Fingerspitzen in einen winzigen Riß und suchte eine Stütze für seinen rechten Fuß.
    Eine endlos erscheinende Sekunde hing er frei an einer Hand, bis er endlich eine zweite, größere Spalte ertastete, in die er den Fuß schieben konnte. Aufatmend lehnte er sich gegen die Eisschicht, die unter seiner Körperwärme langsam zu schmelzen begann. Sein sehnsüchtiger Blick richtete sich auf die obere Kante des Abhangs, die sich weit über ihm befand.
    Über den schwarzblauen Nachthimmel huschten gleißende Lichtpunkte, die sich über Ultima Thule trafen und zu einer geraden Linie ordneten. David starrte zu ihnen hinauf.
    Die ersten Gäste des Großen Festes! dachte er und konzentrierte sich dann wieder auf den lebensgefährlichen Abstieg.
    Als er endlich unten angekommen war, zitterten seine Beine dermaßen, daß er sich eine Weile gegen eine Eiswand lehnen mußte, um sich zu erholen. Sehr bald begann er zu frieren und zwang sich zum Weitergehen. Ohne Ausrüstung konnte

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