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Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott

Titel: Die Terranauten 003 - Das Kaiser-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Sprache der Humos, die auf anderen Planeten eine neue Heimat gefunden hatten, war fremd.
    Man hörte Lachen und Singen, Scherzworte flogen hin und her, aber dennoch war die allgemeine Stimmung von Mißtrauen und Unsicherheit geprägt. Die Humos erwarteten von diesem Fest die Bekanntgabe des Mistelgeheimnisses und die Aufgabe des Monopols für die Züchtung und den Vertrieb der Misteln, das die Familie terGorden seit Jahren innehatte.
    Doch es waren Gerüchte aufgekommen. Woher, wußte so recht niemand. Angeblich war es nicht gelungen, die Wirkungsweise der Misteln zu erforschen, und die Aussicht, auch weiterhin von Terra abhängig zu bleiben, sorgte für Gereiztheit.
    Nicht nur die Humos, auch die Treiber waren aufgebracht. Es mochten ungefähr zehntausend von ihnen sein, die zum Großen Fest gekommen waren, und alle hatten, zumindest andeutungsweise, von den Geschehnissen auf Syrta gehört oder waren sogar selbst dort. Sie wußten, daß der Kaiser-Konzern mit Waffen gegen Treiber vorgegangen war, und auch die Nachricht, daß dieser Konzern eine Alternativ-Energie zur Treiberkraft entwickelt hatte, sprach sich herum. Die Treiber fürchteten um ihre Position im gesellschaftlichen Gefüge Terras und um ihre Privilegien.
    Asen-Ger saß mit einigen Vertrauten in einer kleinen Taverne, die auf eine Plattform in den See hinausgebaut worden war. Sie wurde hauptsächlich von Servis und ihren Mitarbeitern besucht und war noch etwas altmodisch. Asper, ein Treiber, der durch einen Unfall an der Grenze von Weltraum II seine PSI-Fähigkeiten beinahe völlig eingebüßt hatte, trug die bestellten Getränke und Speisen noch persönlich an die einzelnen Tische, und ein Japaner spielte auf einer Bambusflöte die verträumten Weisen seiner Vorfahren.
    »Dein Wein ist heute noch besser als sonst«, meinte Asen-Ger und trank Summacum Ortun zu, der vor wenigen Minuten zusammen mit Asi Caruga eingetroffen war. Die Grauen Garden hätten ihn nach einigen Verhören wieder gehen lassen, behauptete der Treiber. Asper grinste vertraulich. »Eine ganz besondere Ware«, flüsterte er und deutete zu einer Gruppe von fünf Männern, die an einem Ecktisch saßen. »Er wird auf Hermes gekeltert nach dem alten Verfahren. Die Herren haben eine kleine Kostprobe mitgebracht, um zu versuchen, ob es einen Absatzmarkt dafür gibt. Wenn sich die Dinge auf dem Großen Fest nach ihren Vorstellungen entwickeln, wollen sie den Vertrieb ihrer Produkte in die eigene Hand nehmen. Sie haben sich vorwiegend auf Spezialitäten konzentriert. Brot, Früchte, Gemüse und Stoffe aus Pflanzenfasern. Auf Hermes arbeiten sie auch sehr schöne Dinge aus Holz. Da oben.«
    Asen-Ger betrachtete eine Reihe kleiner, geschnitzter Gebrauchsgegenstände, die auf einem Regal standen, und nickte.
    »Wirklich sehr schön, aber sie sollten sich keine zu großen Hoffnungen machen. Valdec wird schon eine Möglichkeit finden, die interstellare Raumfahrt weiterhin für Terra zu reservieren.«
    Asper entfernte sich, um nach den Wünschen seiner anderen Gäste zu fragen, und Asen-Ger wandte sich dem Riemenmann zu.
    »Und hast du etwas herausgefunden?« fragte er nervös.
    Llewellyn 709 schüttelte den Kopf. Die goldfarbenen Schnüre, die seinen gesamten Körper und seinen Kopf umwanden, blitzten grell in dem diffusen Licht, das den Raum erhellte.
    »Es hat ihn niemand gesehen, und niemand hat etwas von ihm gehört. Nur daß er nicht mehr im Palast ist, steht fest. Ich bin sogar bis zu Queen Skytha vorgedrungen, aber mehr als das hat auch sie nicht verraten.«
    »Dann ist er entweder noch draußen«, mischte Rollo sich ein, »oder …«
    Er brauchte nicht weiterzusprechen. Jeder wußte, was »oder« bedeutete.
    »Und wie ist es mit Ödrödir?« fragte Ortun.
    Der Riemenmann fuhr sich mit einer müden Bewegung über die Stirn.
    »Ich habe mit Merlin kontaktiert«, sagte er. »Wie ihr wißt, gehört er seit langen Jahren zu den Terranauten. Er hat David den Noman-Tunnel gezeigt und seitdem nichts mehr von ihm gehört.«
    Ortun beugte sich vor. Er war Inhaber des höchsten Intelligenzquotienten, der jemals ermittelt worden war, und einer der Initiatoren der Terranauten.
    »Meine Leute durchsuchen jeden Winkel der Stadt«, bemerkte er. »Wenn er hier ist, werden wir ihn finden. Vielleicht bleibt uns die Möglichkeit eines erneuten Gedankenkontaktes. Wenn wir uns alle zusammenschließen, müßte es uns gelingen, ihn zu erreichen.«
    Mit einer resignierten Handbewegung deutete er an, daß er sonst

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