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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Zellenkugel ausstrahlte.
    Die langen, dunklen Wimpern des Summacums öffneten sich flatternd und gaben die tief grünen Augen frei, die starr nach oben blickten. Die nackte Brust hob und senkte sich unter tiefen, mühsamen Atemzügen, als die Wirkung der schweren Droge langsam nachließ und der Körper wieder zum Leben erwachte.
    Müde wandte er den Kopf. Sein Blick wanderte über die schillernde blaue Wand der Zelle und richtete sich auf die Schicht über seiner Haut. Unsicher tastete er nach seinem Gesicht und spürte auch dort die seidigglatte Substanz, die an ihm haftete wie eine zweite Haut.
    Ein aufdringliches Kribbeln in seinen Armen und Beinen zwang ihn, sich zu bewegen. Stöhnend richtete er sich auf und blieb auf dem Rand der Pritsche sitzen, den Kopf in die Hände gestützt. Nach einigen Minuten stand er auf und lief die wenigen Schritte hin und her, die ihm auf dem gewölbten Boden möglich waren. Seine Muskeln reagierten nur unwillig, und schon nach kurzer Zeit war er völlig außer Atem. Mit einem leisen Fluch blieb er stehen und kratzte mit dem Fingernagel über die glänzende Substanz, die seinen ganzen Körper bedeckte. Obwohl sie sich geschmeidig seinen Bewegungen anpaßte, ließ sie sich nicht abschaben. Er musterte wieder die Wand der Zellenkugel und streckte zögernd seine Hand aus. Seine Finger trafen auf einen festen Widerstand, der sich anfühlte wie eine Protopmauer.
    »Also eine energieneutralisierende Substanz«, sagte er laut. »Wahrscheinlich, um einen Selbstmord unmöglich zu machen.«
    »Ausgezeichnet, mein Freund!« antwortete ihm eine Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien.
    Asen-Ger blieb bewegungslos stehen, nur seine Augen wanderten durch die Zelle, auf der Suche nach einer Sprechanlage. Die blaue Farbe der Wand vor ihm löste sich zögernd auf. Vor ihm, getrennt durch die jetzt durchsichtige Energieschicht, standen ein Mann und eine Frau in weißen Anzügen. Beide trugen das Kaiser-Emblem auf der Brust.
    Asen-Ger verschränkte abweisend die Arme vor der Brust. Aufsteigender Zorn verdrängte die letzten Reste der Drogenmüdigkeit aus seinem Kopf.
    »Geht es schon los?« fragte er scheinbar gelassen.
    Der Mann betrachtete ihn mit freundlicher Nachsicht, die Frau studierte interessiert seinen nackten Körper.
    »Aber nicht doch«, sagte sie mit einer sanften, musikalischen Stimme. »Wir wollten Euch nur begrüßen und Euch die Lage klarmachen, in der Ihr Euch befindet. Ich bin Elena Edwards, und dies ist mein Kollege Krophtar aus dem Testar-System.«
    Sie deutete auf den feisten Mann neben sich und lächelte verbindlich.
    Asen-Ger zuckte die Schultern.
    »Wozu diese Umstände?« meinte er. »Mich interessieren keine Namen. Sagt mir lieber, was mit mir geschehen soll. Hat Valdec meinen Tod angeordnet?«
    Elena Edwards hob beschwichtigend beide Hände.
    »Keineswegs!« rief sie erschrocken. »Welch eine Verschwendung an Intelligenz! Immerhin seid Ihr der erste Summacum, der uns zur Verfügung gestellt wird. Solch wertvolles Material werden wir doch nicht vernichten!«
    »Wie rücksichtsvoll!« Asen-Ger bemerkte mit leichtem Spott, daß ihre Blicke immer noch über seinen Körper glitten. Allerdings war er sich nicht klar über die Gründe. War sie an ihm als Mann interessiert, oder betrachtete sie ihn als Forschungsobjekt? Unwillkürlich straffte er seine kräftigen Muskeln. Die Frau warf ihm einen nachdenklichen Blick unter gesenkten Wimpern zu.
    »Der Kerkertrakt, in dem sich Eure Zelle befindet, gehört zu der Robotversuchsstation«, fuhr sie erklärend fort. »Wir befassen uns mit der Herstellung neuartiger Roboter – menschlicher Roboter.«
    Asen-Ger versuchte, seinen Schrecken zu verbergen. Er leckte sich über die trockenen Lippen.
    »Ich verstehe!« sagte er heiser. »Nun, dann werden wir Euch jetzt wieder allein lassen, damit Ihr Zeit habt, von Euch selbst Abschied zu nehmen!« Die Frau lachte singend. »Und damit Ihr Euch keinen Hoffnungen hingebt – die Zellenwände sind aus massiver Energie. Die Isolationsschicht auf Eurer Haut schützt Euch zwar vor der Strahlung, doch durchbrechen könnt Ihr die Wand nicht. Euch bleibt also kein Fluchtweg – nicht in das Leben und nicht in den Tod. Auf ein baldiges Wiedersehen!«
    Blaue Wolken zerflossen in der transparenten Wand und breiteten sich aus. Asen-Ger konnte die beiden Wissenschaftler nicht mehr sehen, aber er wußte nicht, ob sie ihn noch beobachten konnten. Deshalb blieb er unbeweglich stehen, bis er ihre gedämpften

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