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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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zerstören wollen. Er wird Beobachter postieren. Und wir sind rund fünfzig Leute. Selbst ein Tauber wird uns entdecken können.« Er kratzte sich an der Wange. »Außerdem befürchte ich, daß die Wachmannschaft dort oben zumindest an einigen Punkten Kameras installiert hat. Man läßt uns nur scheinbar allein. Vielleicht beobachtet man uns schon hier …«
    »Nein!« widersprach Llewellyn 709 scharf. »Im Trakt gibt es weder Kameras noch Mikrofone!«
    Cloud musterte ihn von der Seite. »Woher wollen Sie das wissen, Treiber?«
    Der Riemenmann verschränkte die Arme. »Ich weiß es eben«, erwiderte er kühl. »Vertrauen Sie mir nicht?«
    Cloud schwieg einen Moment. »Doch«, erklärte er dann. »Doch, ich vertraue Ihnen.«
    Der Treiber atmete auf. »Die Zeit drängt«, sagte er hastig. »Hören Sie jetzt gut zu. Ich habe mir das so gedacht …«
     
    *
     
    Leise summend glitt die Tür zur Seite.
    Mit festen Schritten betrat Max von Valdec den großzügig möblierten Besucherraum im südlichen Turm der Kaiserzentrale. Kühl musterte er die Anwesenden.
    Die vier Logenmeister standen bewegungslos in der Mitte des großen Zimmers und blickten Valdec prüfend entgegen.
    Der Lordoberst zögerte für einen winzigen Moment, aber rasch hatte er seine Verblüffung überwunden und trat auf die Summacums zu.
    Hadersen Wells!
    Jener Summacum, der seit den Zwischenfällen auf Syrta als Terranaut bekannt war und auf Zoe die Queen Mandorla in ihre Schranken gewiesen hatte.
    Die untersetzte Gestalt strahlte Selbstsicherheit aus. Bronzen war die Haut, verlieh dem Logenmeister einen Hauch von Exotik. Die vielen Runzeln in dem starkknochigen Gesicht zeugten von den Jahrzehnten in der Galaxis, während denen sich die kosmische Strahlung in die Haut gefressen hatte.
    Valdec straffte sich und blieb mehrere Meter vor dem Logenmeister stehen. »Sie wünschen, Summacum?« fragte der Lordoberst hart.
    Hadersen Wells musterte ihn gelassen. »Es wird nur eine kurze Unterredung, Lordoberst Valdec«, erwiderte er sanft. »Wir werden uns bemühen, Ihre Zeit nicht übermäßig stark in Anspruch zu nehmen.«
    Valdec machte eine wegwerfende Handbewegung. Er ignorierte Wells Begleiter und deutete auf einen bequemen Servosessel. »Nehmen Sie Platz, Summacum«, bat er mit widerwilliger Höflichkeit. »Entspannt plaudert es sich besser.«
    In Valdecs Schädel kreisten aufgeregte Gedanken. Was wollten die Logenmeister von ihm? Wells’ Erscheinen zu diesem Zeitpunkt bedeutete einen offenen Affront.
    Nur mühsam unterdrückte Valdec den Impuls, alle, die ganze Delegation, augenblicklich durch die Grauen Garden verhaften zu lassen. Aber er wußte, daß die Logenmeister von Zoe noch zuviel Einfluß im Konzil besaßen.
    Früher oder später jedoch, dachte Valdec grimmig, würde er dafür sorgen, daß ihm die Summacums nicht mehr gefährlich werden würden! Diese Kaste hatte ihre großen Privilegien ausgenutzt, um gegen das Konzil zu intrigieren. In Valdecs Augen hatten die Summacums sich damit zu Feinden der Erde gemacht, die es zu vernichten galt.
    Wells setzte sich und blickte Valdec dabei unverwandt an! »Lordoberst«, sagte er ruhig, »es handelt sich um ein Problem von grundsätzlicher Bedeutung. Sie wissen, daß der Rat von Zoe nicht nur die rechtliche Vertretung der Logenmeister, sondern auch die aller Summacums ist. Darüber hinaus unterliegen Verfehlungen von Logenmeistern der Gerichtsbarkeit von Zoe.«
    Valdec starrte Hadersen Wells forschend an. Worauf wollte der Summacum hinaus? »Ich glaube nicht«, sagte er hart, »daß irgendeine Welt in unserem Sternenreich die Autorität des Konzils in allen rechtlichen Dingen mißachten kann.«
    »Die Logenmeister sind ausdrücklich …«, begann Wells, wurde aber von dem Lordoberst unterbrochen.
    »Ich kenne die entsprechenden Konzilbeschlüsse, Summacum«, bemerkte er kalt, »aber die Vorkommnisse der letzten Monate relativieren diese Abkommen. Ich bin nicht bereit, eine Einmischung des Rates von Zoe in die Angelegenheiten des Konzils zu dulden, solange der ganzen Menschheit Gefahr droht. Die Aktionen der aufständischen Treiber haben uns an den Rand des Abgrundes geführt.«
    Der Logenmeister lächelte humorlos. »Selbst ein Lordoberst kann keine Konzilbeschlüsse verwerfen«, erinnerte er. »Und soweit ich weiß, fand zu diesem Thema in der Zwischenzeit keine Versammlung statt.«
    »Haarspaltereien!« Valdec lachte auf. »Außerdem vergreifen Sie sich im Ton, Wells. Sie wissen, ich habe schon andere

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