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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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für immer auf Rorqual bleiben. Unsere Treiberkräfte sind blockiert. Am besten, wir vergessen das Konzil, Kaiser und diesen ganzen Dreck. Wir werden für alle Zeiten …«
    »Spare dir deinen falschen Pathos«, unterbrach David den Mann und beugte sich über den Tisch. »Hör zu! Wenn du das Konzil vergessen willst, ist das deine Sache. Ich nehme es dir nicht übel, wenn du aus der Realität aussteigen und hier ein gemütliches Leben führen willst. Was ich dir aber nicht verzeihe, ist die Tatsache, daß du Collyn und die anderen so einfach auf einem Schiff zurückläßt, von dem du weder weißt, wohin es segelt, noch was seine Mannschaft für Absichten hat! Du bist einfach von Bord gegangen und …«
    »Du und deine Freunde, ihr habt euch doch selbst abgesetzt!« sagte Trogg mit einem empörten Näseln. »Ihr wart noch die ersten, die das Weite gesucht haben, nachdem ihr erkanntet …«
    »Halt den Mund!« zischte David wütend. »Du weißt ja gar nicht, was Zandra, Farrell und ich in den letzten Wochen durchgemacht haben! Wenn ich daran denke, was wir alles über uns haben ergehen lassen müssen, bloß um eure Spur wieder aufzunehmen, wird mir übel!«
    »Ich habe es einfach nicht mehr mit den anderen zusammen ausgehalten«, sagte Trogg matt. »Kira und Moryn sind halb wahnsinnig. Sie können den Verlust ihrer Treiberkräfte nicht ertragen.«
    »Geh zum Teufel«, sagte David seelenruhig. Er kippte das Getränk, das die Bedienung ihm brachte, auf einen Zug hinunter. Es schmeckte süß und bitter zugleich, schien aber keinen Alkohol zu enthalten. »Farrell und ich sind in Schwierigkeiten, Trogg – in sehr großen Schwierigkeiten sogar! Wir stehen völlig mittellos da, und wenn wir dagegen nichts unternehmen, werden wir auf diesem Planeten bald zugrunde gehen.« David stand auf, legte sein Schwert auf den Tisch und sagte gefährlich leise: »Seit dem ersten Tag auf dieser Welt habe ich kaum mehr einen Gedanken an das verschwendet, was du mit dem Kürzel das Konzil, Kaiser und den anderen Dreck auf einen Nenner bringst. Das hat daran gelegen, daß ich keine Zeit hatte an etwas anderes zu denken als unser gemeinsames Überleben. Wenn die Ratten ein Schiff verlassen, ist das im allgemeinen ein schlechtes Zeichen, denn dann bahnt sich kurz darauf eine Katastrophe an. In deinem Fall ist das jedoch anders. Deine Desertation erleichtert uns. Hol mir einen der Metallsäcke, die du von der Nordwind mitgebracht hast und du wirst keinen von uns jemals wiedersehen.«
    Troggs Hände zitterten. Offenbar ängstigte ihn die Vorstellung, daß sich sein Reichtum bereits soweit herumgesprochen hatte. Wer auf Rorqual allein war und Metall besaß, mußte schon sehr gewitzt sein, wenn er länger leben wollte.
    »Wohnst du in diesem Gasthof?« fragte David und deutete mit dem Kopf auf den Eingang der Taverne.
    Trogg nickte.
    »Gehen wir«, sagte David. »Und keine Tricks.« Die letzte Bemerkung hätte er sich sparen können, denn Trogg roch geradezu nach Angst.
     
    *
     
    Bei Sonnenuntergang trafen David terGorden und Claude Farrell wieder zusammen. Sie mieteten sich in einer Herberge am Hafenrand ein, aßen sich satt und berichteten sich gegenseitig, was sie erfahren hatten. Farrell stieß einen ellenlangen Fluch aus, als er hörte, daß Trogg sich von den anderen getrennt hatte, freute sich aber als er hörte, daß Collyn noch lebte und die anderen immer noch auf der Nordwind waren und man ihnen kein Härchen gekrümmt hatte.
    Ihre Vermutung, daß man Zandra, Thorna, Rianna und Layla auf die Burg gebracht hatte, konnte Farrell bestätigen. Kurz nach ihrer Ankunft war auch Marcel d’Guinne dort aufgetaucht und hatte dem Souverän einen Besuch abgestattet. Wie Farrell später herausgefunden hatte, war d’Guinne mit dem Herrscher der Stadt Aliruth verwandt. Hier oben im Norden war d’Guinne ein angesehener Kaufmann, aber im Scharlachmeer galt er als Sklavenhändler und Pirat. So hatte es Farrell jedenfalls von einem alten Flußschiffer gehört. Es hieß sogar, d’Guinne habe im Süden einen Piratenbund gegründet. Alain Rogier – so der Name des Souveräns von Aliruth, war der reichste Kaufmann dieses Landstrichs. Eine Regierung, nach klassischem Vorbild gab es in diesem Stadtstaat nicht. Es gab weder einen Feudalherrn, noch ein Parlament. Es war nicht von der Hand zu weisen, daß Rogier ebenfalls ein Mann sein mußte, der vor nicht allzu langer Zeit auf Rorqual gestrandet war. Die Herrschaftsform, die er repräsentierte, war mit der

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