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Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd

Titel: Die Terranauten 021 - Todeszone Oxyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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die Queen, die Protop-Scheibe würde der Beanspruchung nicht standhalten und bersten. Doch sie hielt. Das Loch blieb armdick. Die Luft im Innern der Zentrale fauchte hinaus. Der Sog in der Nähe der Scheibe war so groß, daß er alles mitriß. Die Queen schnallte sich schleunigst los und zog sich zurück.
    »Ruhe bewahren!« brüllte sie. »Centurio, Lufterneuerung unterbrechen!«
    Die Centurio gehorchte. Aber sofort wurde die Luft in der Zentrale dünner. Es brauste und donnerte in den Ohren der Leute. Sie preßten die Hände gegen die Köpfe.
    Auch die Queen hörte das Blut in ihren Ohren brodeln und konnte nichts dagegen tun. Ihr schwindelte.
    Ununterbrochen hielt sie das Loch in der Sichtscheibe im Auge. Sie wagte nicht einmal zu blinzeln, damit ihr nichts entging.
    Irrte sie sich oder verringerte sich der Sog?
    Natürlich, der Innendruck wurde durch die unterbrochene Luftzufuhr geringer. Das wirkte sich auch auf die weitere Dekompression aus.
    Die Blende erreichte das Loch. Es gab zwischen Blende und Scheibe nur einen hauchdünnen Abstand.
    Der Sog wurde weiter reduziert. Denn die entweichende Luft mußte sich durch den engen Spalt drängen.
    Schließlich knallte die Blende in den Rahmen. Sie war luftdicht verschlossen!
    Queen Carmen starrte darauf und wollte es nicht glauben.
    Gerettet!
    »Lufterneuerung!« ächzte sie. »Centurio, aber mit Gefühl!«
    Auch hier keine Computersteuerung mehr. Keine Automatik bewachte die Luftzufuhr. Die Centurio mußte sich zusammenreißen. Sie beobachtete die halbelektronische Druckanzeige und regulierte mit Hand. Ganz allmählich erhöhte sich der Druck wieder in der Zentrale, um sich dem Normalwert zu nähern. Das beanspruchte seine Zeit. Wenn der Druck zu schnell erhöht wurde, hatte das bleibende Schäden für alle hier in der Zentrale zur Folge. Ähnlich wie bei einem Taucher, der zu schnell in die Tiefe ging.
    Mehrere Minuten würden die Schotts geschlossen bleiben. Niemand konnte die Zentrale betreten.
    Ruf anzeige an der Eingangsluke!
    Queen Carmen blickte hinüber. Was sollte das nun wieder?
    Sie hieb auf die Sprechverbindung und erinnerte sich, daß auch die nicht mehr funktionierte.
    Die Queen ging zur Luke hinüber, stellte sich daneben auf.
    »Wie lange noch, Centurio?«
    Ihre eigene Stimme klang wie aus weiter Ferne. Und die Antwort der Centurio war nicht zu verstehen.
    Die Queen faßte einen Entschluß. Von unten versuchte jemand, das Schott zu öffnen. Das mißlang natürlich. Die Sicherheitsschaltung verhinderte es. Sie würde sich erst lösen, wenn der Druckausgleich wiederhergestellt war.
    Ein simpler Mechanismus, der trotz der Störungen durch Oxyd funktionierte.
    »Medikamente!« brüllte die Queen, damit sie verstanden wurde.
    Ein Hauptmann wieselte quer durch die Zentrale, um den Befehl auszuführen. Er ging an den Medizinschrank mit der Notausrüstung. Die Medoroboter waren nicht hier in der Zentrale untergebracht, sondern in der Versorgungsabteilung, die im Moment nicht erreichbar war.
    Der Hauptmann entnahm das Richtige und eilte zuerst zur Queen.
    Ohne hinzusehen übernahm sie die kleine Ampulle, führte sie zum Mund, biß darauf.
    Das Material wirkte wie Glas, aber als die Ampulle zersprang, waren die Scherben völlig ungefährlich. In Verbindung mit menschlichem Speichel lösten sie sich rasch auf. Ein süßer Geschmack. Queen Carmen schluckte das Zeug.
    Sie schätzte, daß es noch zwei Minuten bis zum Druckausgleich waren. Diese Zeitspanne war längst noch nicht vorbei, als die Wirkung des Medikaments eintrat. Das Ohrensausen verebbte. Queen Carmen konnte wieder normal hören. Und sie hörte eine Stimme! Queen Carmen brauchte Sekunden, um festzustellen, daß diese Stimme keineswegs über die Ohren zu ihrem Verstand drang, sondern direkt in ihrem Kopf entstand.
    War es wieder der verdammte Asteroid, der Wahnsinn in ihnen erzeugte?
    Die Queen wandte sich um. Alle Anwesenden waren mit den Medikamenten versorgt. Das Zeug stabilisierte die Kreislauftätigkeit. Alle konnten sich wieder so bewegen, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Selbst dem Mann, der am Hauptcomputer Dienst verrichtet hatte, war nichts mehr anzumerken.
    Das Schiff ist im Moment steuerlos! durchzuckte es Queen Carmen. Da war die Stimme wieder: Steuerlos? Wer bist du?
    Queen Quendolain! Ich habe mich gewundert, daß das Schott geschlossen war. Dachte schon, Sie hätten Verdacht geschöpft. Jetzt sehe ich klar, erkenne ich den Grund.
    Verdacht geschöpft? echote Queen Carmen.
    Leises

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