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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sehr wenig Zeit, um das Blatt zu unseren Gunsten zu wenden. Grau-Alpha, kann ich auf Ihre Loyalität und die Ihrer Männer zählen?«
    Das Neutrum schwankte. Widersprüchliche Gefühle verzerrten sein Mienenspiel. Schließlich, nach langen, bangen Sekunden, sagte es die rituellen Worte. »Ich höre und gehorche, Herrin.«
    Geschafft! Der erste Schritt ist getan.
    »Ich danke Ihnen, Grau-Alpha. Ich werde es nicht vergessen. Niemals.« Kurz überlegte die rothaarige, hochgewachsene Frau. »Wo befindet sich der Lordoberst jetzt?«
    »Meines Wissens in den unterirdischen Gewölben, um die Arbeiten an dem Transmitter zu beaufsichtigen.«
    »Wer ist bei ihm?«
    »Nur Chary Mongrove. Sie kennen sie, Herrin. Die Kaiserkraft-Expertin … Sie ist die einzige Wissenschaftlerin, die vor zwei Jahren das verhängnisvolle Pluto-Experiment überstand …«
    Chary Mongrove? Und ich kenne sie? Dann muß diese Frau schon vor dem Jahr 2547 in Valdecs Dienste getreten sein. Vielleicht existiert sie auch auf meiner Ebene. Ich werde mir diesen Namen merken müssen.
    »Und noch etwas, Herrin …«
    »Ja?«
    Grau-Alpha wirkte nervös, unsicher. »Diese armierten Computersysteme … Jetzt wird mir auch bewußt, warum der Lordoberst sie zur Bewachung des Triadischen Monochords eingesetzt hat und auf unsere Dienste verzichtete.«
    Sehr gut. Das macht meine Behauptungen plausibler.
    Sie legte ihre Hand auf die schmale Schulter des Neutrums. »Das bedeutet, daß wir schnell und umsichtig vorgehen müssen«, erklärte sie. »Wie viele Männer stehen mir zur Verfügung?«
    »Ungefähr fünfzig, Herrin. Soll ich sie rufen lassen?«
    »Ja«, nickte die Große Graue. »Und verteilen Sie schwere Waffen. Außerdem müssen sämtliche Sicherheitseinrichtungen im Innern der Zitadelle ausgeschaltet werden. Haben Sie die Möglichkeit dazu?«
    »Ja, Herrin.« Das geschlechtlose Wesen straffte sich. »Ich werde Ihre Befehle sofort ausführen. Wann greifen wir an?«
    Chan de Nouilles Augen wurden schmal.
    Armer Hinnersen. Er wird verlieren – wenn er nicht schon tot ist. Aber ich habe keine Wahl. Ich muß erfahren, welchen Sinn die Verbannung in diese Realität hat. Was will der Mann ohne Gesicht – oder jene, die hinter ihm stehen – damit erreichen?
    »Wir greifen jetzt an«, sagte sie scharf.
     
    *
     
    Vor David terGorden ragte der massive, himmelhohe Doppelturm der Kaiser-Zentrale auf. Der blauschimmernde Protopstahl war glatt, zeigte keine Öffnung, weder Türen noch Fenster.
    Er strahlte eine Atmosphäre der Kälte aus.
    Der Treiber keuchte.
    Die Stadt mit ihren seelenlosen Bewohnern lag hinter ihm. Scheinbar ziellos war er vor den mechanoiden Grauen geflohen und war fast überrascht, als er entdeckte, daß ihn sein Weg zum Kaiser-Haus geführt hatte. Seltsamerweise waren ihm weder Gardisten noch mobile Computer entgegengetreten.
    Trügerische Stille herrschte.
    Über ihm glühte die Energiekuppel. Sie hatte dem Ausbruch der Weltraum-II-Energie getrotzt.
    Der Treiber huschte weiter, umklammerte die trompetenförmige Waffe, als ob er Halt suchte, und seine Augen glitten suchend über den schimmernden Stahl.
    Nichts. Keine Ritze, kein Hinweis, daß es irgendwo einen Eingang gab.
    Aber es mußte ihn geben.
    Schließlich hielt er erschöpft inne und preßte den Kopf gegen den kühlen Protopstahl.
    Er fiel.
    Das scheinbar massive Material verblaßte. Grelles Licht sprang den Treiber an. Er stolperte, gewann nur mühsam sein Gleichgewicht zurück. Blinzelnd sah er sich um, sah einen Raum, der an eine Schleusenkammer erinnerte, und erst spät erblickte er den Mann.
    Der Mann war alt.
    Graue, dünne Haarsträhnen klebten an dem ausgezehrten Schädel. Die Augen lagen tief in den Knochenhöhlen, aber sie glühten noch immer in einem ungebändigten Feuer. Runzeln zerfurchten die lederne Haut. Der Mann war mager und ausgezehrt. Die knochigen Hände endeten in Spinnenfingern.
    Der Mann war Lordoberst Max von Valdec.
    »Willkommen«, sagte er mit einer Fistelstimme, die nur noch wenig von der einstigen Härte und Entschlossenheit verriet. »Willkommen in der Zitadelle.«
     
    *
     
    Du mußt ihn töten! raunte drängend eine innere Stimme. Denk an die Worte des Mannes ohne Gesicht!
    David terGorden zögerte. Alles in ihm wehrte sich dagegen, skrupellos das Feuer auf den unbewaffneten, scheinbar hilflosen Greis zu eröffnen. Gewiß, er war ein Geschöpf der Semi-Realität, aber auch Asen-Ger gehörte zu dieser Alptraumwelt, und der gealterte Führer der Terranauten

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