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Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum

Titel: Die Terranauten 027 - Der Transmitter-Baum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Roland
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mehrere Zentimeter hohe Staubschicht in durchgängigem Grau bedeckte alles, den Betonboden, die Reihen verrosteter Fahrzeuge in den Parkbuchten, die Skelette, die verstreuten Gegenstände, die Gerätschaften an den Wänden. Nanuk schnupperte umher und wirbelte dabei gehörig Staub auf.
    Der Kleine Krotzer, der vorausging, beleuchtete eine Tür. Im nächsten Moment schwang er sie auf. Dahinter befand sich ein kleiner quadratischer Raum. An einer Wand standen ein großer Tisch aus hartem Plastikmaterial sowie mehrere Stühle. Wandschränke, füllten die drei anderen Wände bis unter die Decke aus. Einige Schranktüren klafften. Erregt sprang der Schmale Tortor vor. »Werkzeug! Werkzeug! Solches Werkzeug habe ich noch nie gesehen. Wozu ist es brauchbar?« Er betastete die metallenen Gegenstände, deren Zweck ihm zumindest auf den ersten Blick entging.
    »Ich bezweifle, daß ihr sie gebrauchen könnt. Ihr habt keine Fahrzeuge, oder? Das sind Reparaturwerkzeuge.« Er hängte seine Lampe an die Wand überm Tisch und stellte sie auf stärkere Leistung ein. Fahle Helligkeit leuchtete den kleinen Raum aus. Er begann, mit verschiedenen Dingen von brandneuem Aussehen zu hantieren, die er vermutlich zuvor selbst auf dem Tisch bereitgelegt hatte. »Wo haust ihr eigentlich?«
    Plötzlich empfand der Schmale Tortor eine Aufwallung von Mißtrauen. Er starrte die alten Werkzeuge an; sie bedeuteten eine Enttäuschung. Sie waren für die Bürgerschaft nutzlos. In ganz Sahrein gab es kein betriebstüchtiges Fahrzeug. »Warum hast du uns geholfen?« erkundigte er sich unvermittelt.
    »Dir und dem Hund?« Der Kleine Krotzer widmete dem rastlosen Nanuk einen kurzen Blick, der von gelinder Beunruhigung zeugte. Nanuk reichte dem schwarzhaarigen Männlein bis in Brusthöhe. »Weißt du, ich habe mich grundsätzlich entschieden. Ich bin Wissenschaftler und deshalb gegen verantwortungslose Experimente. Für euch kann ich nicht viel tun, aber ich bringe für euch das Mitgefühl auf, das ihr allermindestens verdient habt. Ich wollte euch noch ein paar heiße Tips geben.«
    »Kann man damit Feuer machen?« wollte der Schmale Tortor interessiert wissen. »Wir haben lange Zeit den Vorrat an Wegwerffeuerzeugen im …« Der Schmale Tortor verstummte. Fast hätte er das Kaufhaus erwähnt. »Jedenfalls ist er längst aufgebraucht.«
    »Graue Arda«, murmelte der Kleine Krotzer. »Nein, damit hat das nichts zu tun. Ich meine, ich kann euch einiges von meinem Wissen übermitteln, das euch das Leben ein bißchen erleichtern und vielleicht bessere Voraussetzungen für die Zukunft schaffen kann. Aber wegen der Spürhunde, die wir auf euch hetzten, hatte ich natürlich meine Bedenken, euch so einfach einen Besuch abzustatten. Als ich dich mit dem Hund von den Robotern eingekreist sah, fand ich, daß das doch eine vorzügliche Gelegenheit sei, um einen ersten Kontakt herzustellen und mich gut einzuführen.« Er setzte sich auf einen Stuhl und gab dem Schmalen Tortor mit einer Gebärde zu verstehen, er solle das gleiche tun. Er hatte zwei Blechbüchsen aufgerissen und sie in einen Kasten mit einer Anzahl von Schaltern daran gestellt. Das Gerät besaß eine Sichtscheibe, hinter der es die Büchsen offenbar erwärmte. Ein Duft nach unbekannter Nahrung verbreitete sich; unterdessen packte der Kleine Krotzer Löffel aus einer Klarsichthülle.
    Der Schmale Tortor überlegte. Nicht alle Äußerungen seines neuen Bekannten waren ihm begreiflich, aber er strengte sein Gehirn mächtig an und schlußfolgerte, daß der Kleine Krotzer von seinen Oberlingen, deren Absicht es war, die Bürgerschaft durch die Metallhunde ausrotten zu lassen, abgefallen sein mußte. Der Schmale Tortor nahm Platz. Er stellte den Donnerkeil zwischen seine Knie. Hochinteressante Aussichten zeichneten sich ab. Zuerst aber mußte er in Erfahrung bringen, was sich der Kleine Krotzer von alldem versprach. »Da sind noch Fragen zu beantworten«, merkte er an.
    »Ich habe es nicht vergessen«, erwiderte der Kleine Krotzer unwirsch. Das Gerät stieß einen Klingelton aus, und er öffnete die Sichtscheibe, um die erwärmten Büchsen herauszunehmen. »Also … fangen wir nicht bloß mit dem Essen, sondern auch mit dem Unterricht an …«
     
    *
     
    Der Ringo fiel durch Samtnacht und Sternenflirren dem Planeten Onyx entgegen. Farewell-Paal betätigte sich als Pilot. Die anderen Mitglieder der Loge betrachteten durch die Panzerprotop-Kuppel den Planeten, der stetig sichtbar näherrückte. Die Kugel, die da

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