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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Unwissenheit und Abhängigkeit gehalten – von den Manags. Die Intelligenzkaste der Summacums wird mit Privilegien und finanziellen Zuwendungen ruhig gehalten – von den Konzernherren! Wer noch einige Entschlußkraft besitzt, wird als Humo zu den Kolonialplaneten verfrachtet, von wo aus er keinen Einfluß auf Terra mehr ausüben kann, weil er viel zu weit vom Schuß ist und aufgrund der von den Konzernen beherrschten Raumfahrt auch nicht mehr zurückkehren kann. Und die Treiber wiegen sich in ihrer Illusion von Freiheit!«
    Die Männer, außer Mar-Estos, starrten einigermaßen verblüfft in das erhitzte Gesicht der Frau. Einen so leidenschaftlichen Ausbruch hatten sie nicht erwartet.
    »Ich komme zu der Überzeugung, Mar-Estos«, verkündete Kuhn, »daß du eine ganz ausgezeichnete Wahl getroffen hast. Wenn es ihr nicht gelingt, die Treiber aufzurütteln, weiß ich wirklich nicht, was wir noch tun könnten.«
    »Ein seltenes Lob aus deinem Munde!« erwiderte Mar-Estos und deutete eine Verbeugung an. »Myriam, du kannst stolz auf dich sein!«
     
    *
     
    »Sie kam aus Mar-Estos’ Räumen«, berichtete Manag Clint Gayheen, Sicherheitschef von Biotroniks und Vertrauter Growan terGordens. »Bei ihr befanden sich Kuhn, Santiago und Carlos Lema, Jonsson und Shadow – Treiber, die für uns arbeiten.«
    »Kein Irrtum möglich?« erkundigte Growan sich schwach. Er sah blaß und übernächtigt aus. Vor ihm stand ein Pokal mit einer hellen Flüssigkeit, an dem er ab und zu mit sichtlichem Widerwillen nippte.
    »Kein Irrtum.« Gayheen legte sich von dem synthetischen Fisch auf und begann umständlich zu essen. Hinter ihm stand der japanische Diener Growans unbeweglich wie ein Standbild. »Ihr wißt selbst, wie zuverlässig die Grauen sind, und für das Fest hatte ich ohnehin die besten Männer abgeordnet.«
    »Daran zweifle ich auch gar nicht. Ich weiß, wie sorgfältig du arbeitest. Aber was hat diese Beobachtung schon zu bedeuten? Gut, Myriam war bei Mar-Estos. Schließlich hat er mich ihr vorgestellt. Also ist anzunehmen, daß sie sich gut kennen. Wie gut, darüber zu spekulieren, steht uns nicht zu. Daß sie bei ihm die Männer traf, mit denen sie ab heute arbeiten muß, ist ebenfalls nicht ungewöhnlich. Sie scheint Wissenschaftlerin mit Leib und Seele zu sein.«
    Gayheen tupfte sich die Lippen ab. Er war ein zierlich gebauter Mann unbestimmbaren Alters und wirkte vollkommen durchgeistigt. Seine Gesichtshaut war blaß und transparent, seine Augen so groß, daß sie wie schwarze Löcher aussahen. Um seine Lippen lag ein ständiges herablassendes Lächeln.
    »Es ist aber doch merkwürdig«, meinte er seidig, »daß sie sich von Euch verabschiedete, weil sie angeblich müde war, und dann zu Mar-Estos ging, um sich mit ihren Mitarbeitern bekannt zu machen. Mitten in der Nacht oder vielmehr am frühen Morgen!«
    Growan stöhnte verzweifelt und blickte geflissentlich zur Seite, als Gayheen eine Schale mit Süßspeisen nahm und sich einen Löffel voll in den Mund schob.
    »Dein Mißtrauen ist durchaus lobenswert«, murmelte er, »aber in diesem Fall doch fehl am Platze. Du vermutest hinter jedem Menschen einen Spion oder Attentäter. Myriam macht einen ausgezeichneten Eindruck, auf mich. Ich bin froh, sie für unser Projekt gewonnen zu haben, und ich wünsche nicht, daß sie überwacht oder belästigt wird.«
    »Wenn Ihr es ausdrücklich so anordnet!«
    »Ich ordne es ausdrücklich an! Und ich hoffe, daß meine Anordnung auch ausdrücklich befolgt wird! Wir haben uns verstanden?«
    Gayheen reichte seine leere Platte dem Japaner, der sich lautlos entfernte.
    »Ich hoffe, daß Ihr Eure Großzügigkeit nicht eines Tages bereuen werdet«, meinte er und stand auf. »Aber vielleicht bin ich wirklich zu vorsichtig. Eure Wünsche sind in jedem Fall Befehle für mich. Myriam wird nicht weiter überwacht – ich werde die entsprechenden Anordnungen geben.«
    Er nickte höflich mit dem Kopf und ließ Growan terGorden mit seiner Medizin allein. Vor der Tür wartete ein Grauer, der sich sofort zu ihm gesellte.
    »Die neue Biologin Myriam wird weiterhin unter Beobachtung gehalten«, sagte Gayheen knapp. »Du und Clegg – ihr werdet das übernehmen. Berichtet wird nur mir persönlich.«
    »Und der?« Der Graue deutete mit einer Kopfbewegung zu der geschlossenen Tür, hinter der Growan terGorden saß.
    »Darf nichts erfahren. Unter keinen Umständen.«
     
    *
     
    Myriam ließ den Verschluß des fünfzehn Zentimeter breiten Analyserings

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