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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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darüber sagen«, erklärte sie abweisend. »Es ist nur eine Theorie.«
    »Ich wäre sehr interessiert, darüber zu hören.« Clint Gayheen lächelte verbindlich.
    »Erst, wenn ich meine Vermutung belegen kann. Sobald wir schlüssige Ergebnisse haben, wird selbstverständlich eine Versammlung einberufen.«
    »Selbstverständlich. Nun, dann werde ich mich eben bis dahin gedulden müssen. Ich wünsche Euch viel Erfolg.«
     
    *
     
    Myriam stoppte den Bildfluß des Mikroschirms, lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. Der kleine Nebenraum des Labors, in dem sie saß, war hell erleuchtet und unangenehm warm. Mikroskopanlagen verschiedener Größen und ein schmaler Datenspeicher waren so ungünstig angeordnet, daß es fast unmöglich war, sich dazwischen zu bewegen.
    »Die reinste Gefängniszelle«, murmelte Myriam vor sich hin und beugte sich wieder über den Schirm, der ihr die Mikroaufnahmen von Yggdrasils Nadeln und Holz überlieferte. Doch sie war viel zu erschöpft, um noch zu begreifen, was vor ihren Augen vorbeilief. Die Bilder verschwammen zu einem farblosen, einschläfernden Einerlei. Kurz entschlossen schaltete sie das Gerät aus.
    »Keinen Sinn«, sagte sie in die bedrückende Stille hinein, die das Verstummen des Schirms hinterließ. »Vierzehn Stunden Arbeit am Tag sind einfach zuviel.«
    Ihr Weg führte sie um einen Seitenflügel des Palastes herum zu einer schmalen Brücke, die die Palast-Insel mit dem nächsten der drei Seen verband, auf denen die Stadt Ultima Thule erbaut war. Die Brücke wurde von einem künstlichen Blätterdach überwölbt. Gelbe Leuchtstreifen in übergroßen Protop-Misteln verbreiteten ein ungewisses Licht.
    Myriam war bis zur Mitte der Brücke gekommen, als sie Schritte hinter sich hörte. Sie blickte über die Schulter zurück, ohne stehenzubleiben. War einer der Terranauten ihr nachgegangen? Vielleicht Mar-Estos? An dem hinter ihr liegenden Brückenaufgang konnte sie die Umrisse von drei Menschen ausmachen, die bewegungslos nebeneinanderstanden und so die ganze Breite der Brücke ausfüllten.
    Das Gefühl einer nahen Gefahr, das sie schon im Labor befallen hatte, verstärkte sich. Scheinbar ruhig ging sie weiter, schob aber die Finger durch die Öffnung des Ringlasers, den sie in der Tasche ihrer Arbeitskombination trug. Es war eine kleine Waffe, deren Griff in der Faust gehalten wurde. Die Abstrahlpunkte saßen auf einem schmalen Wulst, der zwischen den Fingerknöcheln hervorragte. Wegen dieser Anordnung konnte man den Ring sowohl zum Schlagen als auch zum Abfeuern von Laserstrahlen der Stufe IV verwenden – sie waren nicht unbedingt tödlich, aber unangenehm genug.
    Die drei Männer folgten ihr nicht auf die Brücke, wenigstens konnte sie nichts hören, das darauf hinwies. Wahrscheinlich hatten sie gar nichts mit ihr zu tun, sondern waren Graue, die Außenwache hatten, oder Mitglieder der Computerzentrale des Konzerns. Vielleicht auch Besucher Growans, die einen Blick auf Ultima Thule bei Nacht werfen wollten. Immerhin war der Palast ungemein weitläufig und von so vielen Leuten bewohnt, daß vermutlich nicht einmal Growan selber die Namen all derer kannte, die mit ihm unter einem Dach lebten.
    Myriam erreichte die kurze Fließrampe, die von der Brücke auf die Ebene der Stadtplattform hinunterführte. Ungefähr hundertfünfzig Meter weiter lag der quadratische, niedrige Bau des Gästehauses. Die funkelnden Einweisungslichter für den Gleiterstellplatz auf dem Dach zeichneten ein schleierartiges Muster gegen den Himmel. Myriam löste die Hand von dem Ringlaser. Nur noch wenige Schritte – und sie war unter Menschen und in Sicherheit. Sie hob den Fuß, um die Fließrampe zu betreten, als schweigend und ohne Hast drei Männer hinter der Seitenwandung der Brücke hervorkamen und sich ihr in den Weg stellten.
    Myriam wich unwillkürlich zurück. Ihre Hand tastete wieder nach der Waffe. Keiner der drei Männer machte eine drohende Bewegung. Die Gesichter wurden von engen, geschmeidigen Masken unkenntlich gemacht.
    »Wir möchten Euch bitten, mit uns zu kommen«, sagte eine Stimme aus einem unsichtbaren Mund. »Ihr werdet von jemandem erwartet, der mit Euch sprechen will.«
    »Wie ist sein Name?«
    »Wir sind nicht befugt, Euch weitere Informationen zu geben.«
    Myriam ballte die Hand mit dem Laser zur Faust und zog sie halb aus der Tasche.
    »Dann richtet diesem ›Jemand‹ aus, daß es Mittemacht ist, eine Zeit, um die ich zu schlafen pflege. Tagsüber bin ich jederzeit in

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