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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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eine Besprechung stattfand oder wenn er ausging, um sich mit den Terranauten zu treffen. Er blickte eine Sekunde auf ihr entspanntes Gesicht, bevor er nach den Reglern tastete und die Beleuchtung ausschaltete.
    Mar-Estos legte sich zurück und zog die Decke über seine Schultern. Während er sich von einer Seite auf die andere warf, schwirrten alle möglichen Gedanken durch seinen Kopf.
    Als er es nicht mehr aushielt, stand er auf, trat ans Fenster und schaltete die Außenlüftung ein. Mürrisch starrte er in die Dunkelheit hinaus, die nur von wenigen Lampen erhellt wurde.
    Unruhig strich er sich über sein kurzes Haar. Daß er in der kalten Luft, die von draußen hereinkam, eine Gänsehaut bekam, fiel ihm gar nicht auf.
    Myriam, dachte er. Wenn ich jetzt mit ihr sprechen könnte …
    Aber Myriam hatte vorgehabt, den Abend im Labor zu verbringen. Jetzt war es nach Mittemacht. Wahrscheinlich schlief sie längst. Vielleicht arbeitete sie auch noch. Das Verlangen, wenigstens ihre Stimme zu hören, wurde in Mar-Estos übermächtig. Auf bloßen Füßen ging er in den Wohnraum, beugte sich über das Kommunikations-Pult und betätigte die Labor-Ruftaste. Der aufleuchtende Video-Schirm bestätigte, daß das Signal abging, aber nicht beantwortet wurde. Mar-Estos gab den Code für Myriams Wohnung im Gästehaus der terGordens ein und wartete geduldig, aber auch nach dem zehnten Signal wurde die Verbindung nicht angenommen.
    Stirnrunzelnd richtete er sich auf. Die Unruhe, die ihn beherrscht hatte, war wie weggeblasen. Er hätte beschwören können, daß Myriam etwas zugestoßen war. Ohne auf Luzia Rücksicht zu nehmen, eilte er in den Schlafraum hinüber, riß seinen Kampfanzug aus einem getarnten Fach, griff einen High-Power-Stunner und lief an das Kommunikationspult zurück.
    Während er hastig in die Kleider schlüpfte, versuchte er, die anderen Terranauten zu erreichen. Die beiden Lemas meldeten sich sofort, ebenso Jonsson, der sehr verschlafen aussah, sich aber sofort bereit erklärte, bei der Suche nach Myriam zu helfen. Shadow und Kuhn befanden sich nicht in ihren Unterkünften.
    »Haben sie dir gesagt, wohin sie wollten?« fragte Mar-Estos.
    Jonsson schüttelte brummend seinen vierkantigen Schädel. »Kuhn war schon weg, als wir kamen«, sagte er mit einem halben Gähnen. »Shadow wollte ins Bett gehen. Er ist morgen für die Mistelversuche gemeldet und wollte ausgeruht sein. Wenn er sich nicht gemeldet hat, ist er auch nicht da. Er hat nämlich einen sehr leichten Schlaf.«
    »Geh trotzdem rüber, und sieh nach«, ordnete Mar-Estos an. »Wir treffen uns bei mir. Beeil dich!«
    Jonsson nickte und schaltete sich ab.
    Mar-Estos drückte den Stunner an die dafür vorgesehene Haftplatte am Oberschenkel des Kampfanzugs und ging zur Tür, die vor ihm in die Wand glitt. Er hatte zwei, drei Schritte getan, als er zusammenzuckte. Wie aus dem Boden gewachsen stand ein Mann neben ihm.
    »Ich war im Labor, um Myriam abzuholen, falls sie noch arbeitete«, sagte Shadow leise. »Sie war nicht in ihrer Wohnung, als ich von unserer Besprechung zurückkam.«
    »Du scheinst ja sehr um sie besorgt zu sein«, entgegnete Mar-Estos gereizt.
    »Du bist nur wütend, weil du nicht auf den Gedanken gekommen bist«, meinte Shadow gleichmütig. »Kuhn machte so eigenartige Andeutungen, als ich ihn heute zuletzt sah. Deshalb hielt ich es für besser, ein Auge auf Myriam zu haben.«
    »Wo ist Kuhn überhaupt?« fragte Mar-Estos. »Ich habe versucht, ihn zu erreichen, aber er meldet sich nicht.«
    »Nach dem Abendessen ist er verschwunden. Du weißt, daß er nicht viel redet. Er sagt nie, was er vorhat.«
    »Ob er …?«
    »Das kannst du nicht ernsthaft annehmen! Jedem würde ich einen Verrat zutrauen, aber Kuhn niemals. Es gibt keinen Menschen auf Terra oder den Planeten, der die Konzerne und die Grauen Garden mehr haßt als Kuhn. Schließlich verdankt er es V/O Kulturaimport, daß Graue ihm die Arme zerschmetterten und ihn zusehen ließen, wie seine Familie …«
    »Du hast recht. Ich bin vollkommen durcheinander. Wo die anderen nur bleiben!«
    »Sie werden zu Fuß kommen. Ein Gleiter wäre zu auffällig.«
    Mar-Estos ging zu der Ecke seines Wohnkomplexes, von der aus er das Laborgebäude und die Brücke sehen konnte, die nach Ultima Thule hinüberführte.
    »Irgend etwas ist da geschehen«, murmelte er. »Ich kann es spüren. Warum hat sie nicht um Hilfe gerufen?«
    »Sie weiß, daß wir uns nicht auf psionischem Wege verständigen dürfen. Es ist

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