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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Haus war auch die Tür nicht gerade neuesten Datums. Davannon gehörte nicht zu den Erfolgreichsten seiner Branche.
    Kuhn konnte das nur recht sein. Durch die fehlerhafte Türrahmung drang ein hauchfeiner Lichtstrahl zu ihm heraus. Er tippte mit der Fußspitze auf die öffnungsplatte, aber diesmal hatte er kein Glück – die Tür bewegte sich nicht. Es blieb die Möglichkeit, anzuklopfen und sich für den Grauen auszugeben, den er eben erledigt hatte. Ob die Männer auf der anderen Seite der Tür darauf hereinfielen, war allerdings mehr als fraglich. Bestimmt war für die Aktion dieser Nacht ein Code ausgemacht worden.
    Der Treiber horchte auf, als eine dünne Stimme aufklang. Die Worte konnte er nicht verstehen, aber über den Besitzer der Stimme konnte es keinen Zweifel geben – Myriam! Und sie hörte sich an, als sei sie am Ende aller Kraft.
    Kuhn biß die Zähne zusammen. Sein Blick flog durch die Halle und blieb an den Wartungsanlagen hängen. Die Verstrebungen, in denen die Gleiter hingen, liefen auf Schienen über die einzelnen Untersuchungsblöcke hinweg, die nur wenige Meter vor der schmalen Tür endeten. Innerhalb der Aufhängung waren die Gleiter freischwingend befestigt.
    Auf zwei Säulenbeinen, zwischen denen eine Lifterplatte eingerichtet war, erhob sich die drehbare Bedienungskapsel. Kuhn ließ sich von dem Lifter nach oben tragen und sprang in den Halbkreis des Computerpultes. Eine Unzahl von Sensoren, Schaltern, Kontrollschirmen und Folienschreibern starrte ihm entgegen. Seine Hände zuckten unruhig über das Pult. Gut eine Hälfte der Anlage konnte er außer acht lassen, sie diente zur Abfrage der Untersuchungsblöcke. Er fand den Regler für die Energiezufuhr und schob ihn auf volle Leistung. Brausend erwachte die Anlage zum Leben.
    »Heben und Senken, Vor- und Rücklauf, Drehen, Geschwindigkeitsüberwachung.« Kuhn bemerkte nicht, daß er mit sich selber sprach. Es handelte sich jetzt um Sekunden. Die Anlage machte Lärm genug, um auch einen Schwerhörigen aus dem Schlaf zu holen, und es war kaum anzunehmen, daß ausgerechnet die Grauen im Nebenraum nichts davon hörten.
    Die Tragevorrichtung mit dem defekten Gleiter war ungefähr in der Mitte der Wartungsanlage zum Stehen gekommen. Kuhn programmierte den Rücklauf auf höchste Geschwindigkeit ein. Mit erheblicher Schnelligkeit glitt die Vorrichtung zum Beginn der Anlage bei dem großen Eingangstor und wurde krachend von starken Bremsen gestoppt. Der Gleiter begann zu pendeln.
    Mit einer Hand schob Kuhn den Energieregler in die kritische Zone, mit der anderen gab er »Vorlauf« ein. Das bedrohliche Singen der überlasteten Anlage erfüllte die Halle. Kuhn ließ sich von dem Lifter nach unten tragen, sprang ab, als er sich einen Meter über dem Boden befand, und verbarg sich hinter einem Pfeiler. Von dort aus konnte er sehen, wie die Träger mitsamt dem wild schwingenden Gleiter förmlich über die Schienen flogen. Die kleine Tür, hinter der sich Myriam befinden mußte, öffnete sich in dem Augenblick, als die Träger kreischend gegen die Bremsanlage prallten. Das gesamte Gerüst wurde zurückgeschleudert, hob sich schwerfällig aus der Schienenführung und stürzte gegen die Wand, die wie morsches Papier zerbröckelte.
    Kuhn brüllte gegen das Getöse an und sprang aus seiner Deckung. Eine ungeheure Erregung fegte seine kühle Überlegung hinweg, ließ nichts weiter in ihm übrig als den Instinkt, alles zu vernichten, was ihm feindlich gegenübertrat, und sprengte auch die Barriere vor seinem PSI-Sinn, die er freiwillig errichtet hatte, um sich nicht durch ungewollte Impulse zu verraten. Seine Angst, die Furcht, Myriam vielleicht getötet zu haben, sein Vernichtungswille – all das strömte aus ihm heraus, ohne daß er selbst sich dessen bewußt wurde.
    Er glaubte, schwaches Stöhnen zu hören. Irgend etwas scharrte über den Boden, hinkende Schritte entfernten sich.
    »Dunkel!« sagte eine brüchige Stimme. »Es ist so dunkel.« Auf allen vieren kroch Kuhn auf die Stelle zu, von der die Stimme kam. Ein Tisch oder etwas Ähnliches mußte dort zersplittert sein. Kuhn tastete über die Bruchstücke und berührte schließlich einen warmen, schlaffen Körper, der sich nicht mehr rührte.
    Kuhn stand auf. Mit hochgezogenen Schultern wartete er darauf, daß aus dem Halbdunkel, das mit bizarren Schatten erfüllt war, ein Laserstrahl auf ihn zufauchte, aber alles blieb still. Zu still.
    »Myriam?« fragte er.
    Tausend Geräusche antworteten ihm, aber

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