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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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keine Stimme. Er horchte mit allen Sinnen, aber er konnte auch keinen PSI-Impuls auffangen. Seine schlimmsten Befürchtungen schienen Wahrheit geworden zu sein.
    Kuhn durchquerte mit langen Sätzen die Wartungshalle. Die Platte mit den Beleuchtungsreglern war neben dem Eingangstor in die Wand eingelassen. Blendende Helligkeit, die sich in die Halle ergoß, zeigte das volle Ausmaß der Zerstörung, das die umstürzende Maschine angerichtet hatte. Daß nicht das gesamte Gebäude in sich zusammengefallen war, konnte nur ein glücklicher Zufall sein.
    »Wenn sie tot ist«, sagte Kuhn tonlos, »werdet ihr das bezahlen! Und das wird eine verdammt lange Rechnung werden.«
    »Meinst du?« fragte ein Mann hinter ihm höhnisch.
    Die Überraschung wirkte auf Kuhn wie ein Schlag in die Magengrube. Er schüttelte die Lähmung gerade noch schnell genug ab, um mit einem verzweifelten Satz der Magnetschlinge zu entgehen, die sich über seinen Kopf senkte. Er prallte schmerzhaft mit der rechten Schulter auf den Boden und schrie vor Wut auf, als er sah, wie der Stunner aus seiner plötzlich gefühllosen Hand fiel und über den Boden schlitterte.
    Ein Fußtritt traf ihn in die Seite, als er aufstehen wollte, und warf ihn wieder zu Boden. Die Stiefel eines Grauen tauchten vor seinen Augen auf. Er griff danach, aber der Mann sprang schnell zurück und lachte nur.
    »Laßt den Kleinen in Ruhe!« meldete sich der Graue, der ihn am Tor angesprochen hatte. »Vorläufig brauchen wir ihn noch. Soll er ruhig aufstehen, aber behaltet ihn im Auge, damit er nicht entwischt. So eine halbe Portion kann man schon mal übersehen.«
    Die Stiefel entfernten sich, und Kuhn richtete sich langsam auf. Er war kreidebleich und hatte das Gefühl, daß alle Kraft und Energie aus ihm herausliefen. Die Niederlage war schwer zu ertragen. Schweigend lehnte er sich gegen einen Pfeiler und starrte vor sich hin, während die Grauen sich daran machten, die Trümmer beiseite zu räumen. Myriam hatten sie noch nicht gefunden.
    Kuhn schreckte hoch, als ein kurzer, spitzer Schmerz durch sein Gehirn zuckte. Zum Tor zu sehen, wagte er nicht, aus Furcht, daß einer der Grauen seinem Blick folgen könnte. Aus den Augenwinkeln erhaschte er mehrere Schatten, die zu beiden Seiten des Eingangs Stellung nahmen. Der helle Lauf des HP-Stunners, den Mar-Estos zu benutzen pflegte, blinkte matt.
    Kuhn stieß sich von dem Pfeiler ab und ging scheinbar zögernd auf die Unglücksstelle zu. Zwei Graue drehten sich nach ihm um, musterten ihn kurz und wandten sich wieder ihrer Beschäftigung zu. Der Stunner, den Kuhn verloren hatte, war zwischen die Untersuchungsblöcke gerutscht. Kuhn bückte sich, riß die Waffe hoch und richtete sie auf den gebeugten Rücken des Grauen, der ihm am nächsten stand. Der Mann erwischte die volle Ladung und stürzte zwischen die Trümmer, ohne noch einen Laut von sich zu geben.
    Der Treiber kam nicht dazu, noch eine zweite Ladung auszulösen. Seine Hände hielten den Stunner eisern fest, auch als er von drei, vier Treffern herumgeschleudert wurde und ein Laserstrahl sich in das Fleisch an seinem Hals fraß. Kun fiel aufs Gesicht. Mit einer letzten Anstrengung hob er noch einmal den Kopf und sah Mar-Estos, gefolgt von den anderen vier Terranauten, in die Halle stürmen, dann verließ ihn die Kraft.
    Die Treiber hatten ihre PSI-Sinne weit geöffnet. Ein Chaos aus Haß und Wut, das von den Grauen ausging, strömte in ihr Bewußtsein, vermischt mit den vertrauten Signalen der Kameraden, an denen sie sich orientierten.
    Mar-Estos spürte den Lufthauch eines Grauen, der an ihm vorbei wollte, und holte mit dem Stunner aus, doch der Mann hatte sich schon geduckt und sprang ihn von der Seite an. Die Hände des Grauen waren hart wie Panzerprotop, und Mar-Estos mußte den Stunner fallen lassen, um sich gegen ihn zur Wehr setzen zu können. Ineinander verkrallt taumelten sie gegen einen Pfeiler. Mar-Estos verlor die Balance und schlug im Fallen mit dem Kopf an die scharfe Kante.
    Blut sprudelte aus der geplatzten Kopfhaut über sein Ohr und lief den Hals hinab. Er hatte das Gefühl, daß der Boden sich ihm entgegenhob, und zuckte erschrocken zurück. Durch die plötzliche Bewegung brachte er den Grauen aus dem Gleichgewicht, der sich halb über ihn gebeugt hatte, um seinen Hals zu umklammern. Der Treiber spürte, wie die Hände des Mannes nach einem Halt tasteten, aber an der durch das Blut glitschig gewordenen Kampfmontur abglitten. Mit einem unterdrückten Schrei

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