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Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule

Titel: Die Terranauten 031 - Der Einsame von Ultima Thule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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die die Experimente mit menschlichen Frauen gutgeheißen hatten und sie sogar noch ausweiteten. Sie gehorchten ihrem Führer blind und hatten keinen Zweifel an seiner Theorie, daß die Banshees gemeinsam mit ihren Wirtskörpern untergingen.
    In Trupps von je zwanzig Mann arbeiteten sie sich möglichst geräuschlos durch die Fluchtgänge. Sie landeten in verschiedenen Räumen, die leer standen, und huschten durch lange Gänge, in denen sie nur von toten Augen gesehen wurden.
    Die vierhundert Besessenen, die sich mittlerweile in der Burg aufhielten, hatten sich in die Räume um den großen Beratungssaal verteilt. Immer noch neue Banshees, die in andere Festungen eingedrungen und die Bewohner übernommen hatten, kamen hinzu. Sie alle hatten den Ruf der Varnha Lark, Shinda und Glando-Gor gehört und waren begierig darauf, sich in einem Krieg zu bestätigen, daß sie tatsächlich wieder lebten. Führer hatten sich herauskristallisiert, die im Beratungssaal saßen und einen Schlachtplan aufstellten.
    Maldrans Truppen überraschten sie völlig. Die Besessenen waren so damit beschäftigt, Machtkämpfe untereinander auszufechten, daß sie die Eindringlinge erst bemerkten, als die ersten Schwaden Kampfgas durch die Gänge zogen. Anfangs hatten Maldrans Kämpfer leichtes Spiel. Die Besessenen waren verwirrt und wußten nicht, gegen welchen Feind sie kämpfen sollten. Das Gas drang in ihre Lungen und betäubte sie. Schwerter kamen aus dem Nichts und töteten eine ganze Anzahl der Besessenen, deren Banshees sich sofort befreiten und sich auf die frischen Körper stürzten. Sie waren leuchtende Wegweiser für ihre Kameraden, die noch im Besitz von Körpern waren.
    Maldran sah, wie seine Männer sich in Besessene verwandelten und gegen ihre eigenen Freunde kämpften. Es waren Männer, die er sein ganzes Leben lang gekannt hatte. Jetzt töteten sie Freunde und Verwandte. Ihre Gesichter waren verzerrt, und ihre Augen glühten vor fiebrigem Wahnsinn.
    »Zurück!« schrie Maldran. »Zurück!«
    Er überragte seine Männer um einen halben Kopf und war ein leichtes Ziel. Über die letzten Kämpfer hinweg, die noch sie selbst waren und sich um ihn gesammelt hatten, schwirrte eine blitzende Klinge und bohrte sich in seine Kehle.
    Seine Männer versuchten verzweifelt, in einen der Fluchtgänge zu gelangen, aber die Banshees waren zu zahlreich.
    Zwei von ihnen schafften es bis auf eine der Bergspitzen, aber auch über dem Tal warteten Banshees, die sich in flimmernden Knäueln auf die hilflosen Opfer stürzten und sie in Besitz nahmen.
    Maldrans Attacke war beendet und hatte allen daran Beteiligten nur Tod oder Besessenheit gebracht.
     
    *
     
    David erwachte schweißgebadet und voller Panik, das Echo seines eigenen Schreis noch in den Ohren. Was er geträumt hatte, war im Augenblick des Erwachens schon vergessen, nur die Erinnerung an etwas Grauenhaftes blieb.
    Er hatte Angst, die Augen zu öffnen, und als er es tat, kam ein neuer Schock. Es kam ihm vor, als blicke er auf drei transparente Bilder gleichzeitig, die sich übereinanderschoben und wieder trennten. Das eine Bild war die Höhle, in der er Merlin in einem England getroffen hatte, das schon lange vergangen war, das andere war das Zimmer im Palast, in dem er als Kind gewohnt hatte, das dritte ein unbekannter Raum, an den er sich nicht erinnern konnte.
    Was war mit ihm geschehen? Hatte er den Verstand verloren? Er starrte auf die Bilder und versuchte, sich zu erinnern, wer er war, wo er war und was er zuletzt getan hatte.
    Eine Tür wurde leise geöffnet. Sein Kopf flog herum. Ein Mann, der aussah wie Merlin – oder Asen-Ger – oder Mar-Estos, trat ein. David schloß die Augen wieder.
    »Es wurde Zeit, daß du aufwachst!« sagte der Mann mit Asen-Gers Stimme. David horchte dem Klang nach, aber er veränderte sich nicht. Also mußte der Mann Asen-Ger sein.
    Vorsichtig erhob er erneut die Lider. Flüchtig blickte er wieder in drei Gesichter gleichzeitig, aber die Unterschiede verschwammen und wurden zu dem Gesicht Asen-Gers. Ein rascher Blick in die andere Richtung überzeugte ihn, daß er in einem Zimmer der Burg lag, die Asen-Ger für die Terranauten gebaut hatte.
    »Fühlst du dich besser?« fragte Asen-Ger. »Du siehst immer noch ziemlich mitgenommen aus.«
    »Ist schon in Ordnung. Ich hatte nur Schwierigkeiten, mich zurechtzufinden. Innerhalb kurzer Zeit war ich an so vielen Orten, daß ich mir einfach nicht klarwerden konnte, wo ich mich befinde.«
    Er bemerkte, daß Asen-Ger

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