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Die Terranauten 034 - Der Renegat

Die Terranauten 034 - Der Renegat

Titel: Die Terranauten 034 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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Minisenders erfüllten. Das jedenfalls hatte ihr Hanka vorher gesagt.
    »Gut«, sagte die Queen, »sehr gut! Kommen Sie, Centurio Anja Lidice!«
    Mandorla folgte der älteren Frau aus dem Klinikzimmer. Über mehrere Rolltreppen aus Fließkristallen ging es in tiefer gelegene Geschosse des Garde-Gebäudes hinab. Endstation war ein U-Wagen-Terminal, in dem mehrere freie Wagen bereitstanden. Hanka steuerte direkt auf einen von ihnen zu.
    Im gleichen Augenblick erschienen zwei Graue auf der Bildfläche und gesellten sich zu ihnen.
    Cosmoral Hanka deutete auf den U-Wagen. »Steigen Sie doch ein, meine Liebe!«
    Mandorla machte einen Schritt nach vorne, zögerte dann jedoch.
    »Wohin soll ich gebracht werden?« erkundigte sie sich argwöhnisch.
    Ein ironisches Lächeln erschien im Gesicht der Queen. »Ich sagte Ihnen doch bereits, daß es da jemanden gibt, der Ihre wahre Identität zu kennen glaubt. Dieser Herr erwartet zur Stunde mit Ungeduld Ihren Besuch.«
    Die abermalige Frage, wer dieser Jemand denn war, ersparte sich Mandorla. Sie würde doch keine befriedigende Antwort bekommen. Hanka hatte ganz offensichtlich eine Vorliebe für kleine Versteckspiele. Daß diese Versteckspiele aber durchaus einen ganz bestimmten Zweck verfolgten, durfte nicht bezweifelt werden.
    Mit einem Achselzucken kletterte Mandorla in die hintere Kabine und nahm auf den Sitzkissen Platz. Augenblicklich stellte sie fest, daß die Scheiben von innen undurchsichtig waren.
    Weil alle U-Wagen in Newlan Bator diese Ausstattung hatten?
    Wohl kaum!
    Mandorla steckte den Kopf wieder nach draußen und fragte die Queen nach dem Sinn der Übung.
    Erwartungsgemäß zeigte Hanka wieder ihr Lächeln. »Ich möchte, daß Sie dem bewußten Herrn ganz unvoreingenommen gegenübertreten, meine Liebe. Deshalb dürfte es von großem Vorteil sein, wenn Sie gar nicht wissen, wohin Sie fahren! Sie haben doch nichts dagegen?«
    Selbstverständlich hatte Mandorla etwas dagegen. Darauf würde die Queen jedoch keine Rücksichten nehmen. Es war also überflüssig, Protest einzulegen. Und da sie angeblich nichts zu verbergen hatte …
    Die beiden anderen Grauen stiegen ebenfalls in den Wagen – ins vordere Abteil.
    Die Seitentür glitt zu. Mandorla saß in völliger Dunkelheit da. Diese währte jedoch nur eine knappe Sekunde. Dann flammte ein Deckenlicht auf.
    Immerhin, dachte Mandorla sarkastisch: Man hatte sie wenigstens nicht zu Dunkelhaft verurteilt!
    Sie spürte, wie sich der U-Wagen in Bewegung setzte, geräusch- und ruckfrei. Nur der MHD-Antrieb summte leise.
    Computergesteuert schoß der U-Wagen durch das Röhrensystem, das auf allen halbwegs modernen Welten unter der Oberfläche der Städte angelegt worden war. Von der großen Geschwindigkeit, mit der die Wagen dahinjagten, war nichts zu spüren. Andruckabsorber neutralisierten auch plötzlich auftretende Beschleunigungs- und Bremsvorgänge mit angenehmer Perfektion.
    Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. Mindestens eine gute halbe Standardstunde, schätzte Mandorla. Dann war das Ziel schließlich erreicht.
    Die Tür glitt auf. Mandorla trat auf die Plattform hinaus, wo die beiden Grauen sie bereits erwarteten.
    Schnell blickte sich Mandorla nach allen Seiten um. Sie sah keinen einzigen Menschen. Fraglos befand sie sich in keiner öffentlichen U-Wagen-Station, sondern wieder in einem Privatterminal.
    Die beiden Gardisten geleiteten Mandorla zu einer Liftanlage. Einer der Grauen sprach in sein Armbandinterkom und meldete die Ankunft von Centurio Anja Lidice. Aus einer Hörmembrane kam ein bestätigendes Grunzen.
    Ein paar Augenblicke später erschien eine Kabine. Die Flügeltüren öffneten sich.
    »Wir warten hier auf Sie, Centurio«, sagte einer ihrer beiden Begleiter.
    Spöttisch verzog Mandorla den Mund. »Der Service auf Tamerlan ist wirklich vorbildlich. Ich werde Ihre Garnison auf Shondyke lobend erwähnen, wenn ich mal wieder da bin!«
    Die Grauen waren für Ironie völlig unempfänglich. Ausdruckslos blickten sie sie an und sagten kein Wort mehr.
    Mandorla drehte sich um und betrat die Kabine. Augenblicklich schloß sich die Flügeltür, und der Lift glitt zügig nach oben.
    Es ging ziemlich hoch hinauf. Die Kabine besaß keinen Etagenanzeiger, aber Mandorlas Gefühl nach befand sie sich etwa im dreißigsten Stockwerk, als der Lift seine Aufwärtsbewegung stoppte.
    Die ehemalige Queen hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, als die Tür aufglitt.
    Und dieses unangenehme Gefühl hatte durchaus seine

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