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Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke

Titel: Die Terranauten 036 - Flammen über Shondyke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Photonenbrenner arbeiteten mit höchster Leistung, und jetzt meldeten die Ortungsgeräte weitere Reflexe in den Sektoren Blau und Gelb.
    Raumjäger der Grauen vermutlich, aber zu weit entfernt, um ihm gefährlich werden zu können.
    Vor der Raumfähre funkelte das Transmissionsfeld der Weltraumstraße in allen Farben des Spektrums. Der untere Halbkreis war schwarz wie Teer und schien ein Stück aus der Feuerschale herauszuschneiden.
    Mit mehreren hundert Kilometern in der Sekunde raste das Schiff auf den schwarzen Halbkreis zu.
    Unvermittelt ein Ruck, ein Flüstern in seinen Gedanken. Ares konzentrierte sich und blockte den fremden Einfluß ab.
    Er lachte verächtlich.
    Glaubten die Terranauten wirklich, ihn auf PSI-Ebene besiegen zu können?
    Er war nicht jung und naiv wie Artemis oder fett und feige wie Plutos.
    Seine Gedanken waren wie Messer und sein psionisches Potential eine Sonne in einem Kosmos voller Elmsfeuerchen. Er würde sie zerschmettern, wenn sie es wagten, ihm zu nahe zu kommen.
    Immer näher kam das Transmissionsfeld.
    Erneut sprachen die Ortungsanlagen an.
    Ein zweiter Ringo hatte sich von Shondyke gelöst und begann ebenfalls, Kurs auf das Raum-Zeit-Stroboskop zu nehmen.
    Zäh tickten die Sekunden dahin.
    Ares’ Erregung wuchs. Gleich … Gleich …
    Und die Finsternis zerriß. Oranges Licht erfüllte den Weltraum, fiebriger, unsteter Glanz, der die Feuerschale vollkommen verdrängt hatte.
    Und in dem allgegenwärtigen Orange driftete gemächlich ein bizarres Gebilde dahin.
    Triumphierend beugte sich Ares nach vorn, und seine Blicke saugten sich an dem Panoramamonitor fest.
    Es war ein Baum, ein gigantischer, mehr als drei Kilometer langer Baum, dessen eines Ende in einem kugelförmigen, knorrigen Wurzelgeflecht zerfaserte. Metallene, spiralförmige Gebilde klebten an den Wurzeln.
    Elektroschockeinwirkungen, erinnerte sich Ares an den Bewußtseinsinhalt der Queen Sisterz.
    Entfernt erinnerte der Baum an eine Borstenzapfenkiefer, an Yggdrasil, den Urbaum der Erde. Doch es gab gewisse Unterschiede … Rhombisches Blattwerk an einigen Stellen, höckrige Verdickungen an anderen.
    Und der Riesenbaum war versteinert und kalt wie der Weltraum selbst.
    Ares steuerte an dem versteinerten Riesenbaum, dem Steuerzapfen, vorbei, und jetzt glitt auch die ringförmige Station in sein Blickfeld.
    Hinter der gewaltigen Masse schob sich die Kontrollstation hervor, ein Stahlring mit einem Durchmesser von zweihundert und einer Dicke von dreißig Metern.
    Der Satellit, in dem die Queen Bleux wie eine Spinne in ihrem Netz hockte und die Elektroschockeinrichtungen an den Wurzeln des Baumes steuerte. Von hier aus wurden die Weltraumstraßen kontrolliert.
    Wurde der Riesenbaum zerstört, war Shondyke auf ewig vom Reich abgeschnitten.
    Von dem Satelliten löste sich ein zittriger Lichtfinger und glitt auf die Raumfähre zu.
    Psionisch verstärkte Ares das Prallfeld der Raumfähre, und der Laserstrahl verpuffte wirkungslos, erlosch dann.
    Ein tiefer Summton warnte ihn.
    Die beiden Ringos … Sie hatten aufgeschlossen und befanden sich bereits in bedrohlicher Nähe!
    Und schon spürte Ares wieder den fremden psionischen Einfluß, mit dem ihn die beiden Terranauten zu überwältigen hofften. Diesmal kostete es mehr Kraft, ihn zurückzudrängen.
    Ares 17 fuhr die Photonenbrenner hoch.
    Träge nahm die Fähre wieder Fahrt auf und steuerte direkt auf den Ringsatelliten zu.
    Queen Bleux, Queen Bleux, telepathierte Ares mit hypnotischer Intensität. Du mußt die Schockeinrichtungen einsetzen. Volle Stärke. Queen Bleux …
    Er spürte andere Bewußtseine, andere Graue, die sich in der Nähe der Queen Bleux aufhielten, und er impfte ihnen Haß ein, Zerstörungswut und Mordlust.
    Doch plötzlich – während sich die Queen Bleux wie eine Schlafwandlerin über die Kontrollen beugte und alle Sicherungen abschaltete, während im Hintergrund das Keuchen und Fauchen der Gardisten ertönte, die unter den Haßwellen miteinander rangen – griff ein neuer Einfluß nach Ares 17.
    Er war anders als der PSI-Griff der beiden Terranauten, fremder und gleichzeitig vertrauter, und er streifte den Supertreiber nur, näherte sich dem versteinerten Riesenbaum.
    Ein Ächzen entrang sich Ares’ Kehle.
    Er kannte diese Empfindung, hatte sie schon einmal verspürt … Yggdrasil …
    Ein Ruck durchlief die Landefähre.
    Verwirrt überflog der dünne Mann die Kontrollen. Er nahm Fahrt auf, beschleunigte so stark, daß die normale Schubkraft der

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